SOLINGEN (mh) – Schon von weitem strahlt der Goldregen mit unzähligen gelben Schmetterlingsblüten, denen er seinen Namen verdankt. Die etwa zwei Zentimeter langen Blüten hängen in langen Kaskaden vom Baum herab. So ähnlich wird es vermutlich ausgesehen haben, als die Goldmarie unter Frau Holles Tor trat und ihre goldene Belohnung in Empfang nahm.
Pollenreichtum lockt Insekten
Die Blüten öffnen sich von Mai bis Juni und verströmen dabei einen angenehmen Duft. Ihr Pollenreichtum lockt Bienen, Hummeln und andere Insekten an. Schmetterlinge lieben den Goldregen ebenfalls. Somit erfüllt diese Gartenschönheit gleich zwei Aufgaben. In früheren Zeiten verwendete man das Holz des Goldregens aufgrund seiner schönen Maserung gerne für Armbrustbögen, Dudelsackpfeifen und im Kunsthandwerk.
Der Goldregen, auch unter der Bezeichnung Bohnenbaum, Goldrausch oder Gelbstrauch bekannt, ist ein absolut anspruchsloses Gewächs, allerdings mit einem beachtlichen Platzbedarf. Als Faustregel kann man zugrunde legen: Die Hälfte der Höhe ergibt die Breite. Die Lebensdauer des dekorativen Baumes beträgt 20 bis 30 Jahre. Den Namen Bohnenbaum verdankt er den langen, bohnenartigen Hülsen, die sich nach der Blüte bilden.
Pflanze mit hohem Platzbedarf
Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum Die beeindruckende gelbe Blütenfülle macht ihn zu einer überaus beliebten Pflanze in Garten- und Parkanlagen. Im Unterschied zu dem Gemeinen Goldregen, dem Edelgoldregen und dem Alpen-Goldregen blüht der indische Goldregen von August bis Oktober. Alle Sorten erreichen eine Wuchshöhe von 4 bis 6 Metern, je nach Entwicklung zum Strauch oder Baum. Er lässt sich über Samen oder Stecklinge vermehren. Durch das Platzen der Hülsenfrüchte und die herausfallenden Samen verbreitet sich der Goldregen auch oft ganz von allein. Im Herbst freut sich der Gärtner über wenig Herbstlaub auf dem Boden.
Allerdings hat dieser schimmernde Zierstrauch auch einen Schönheitsfehler. Alle Pflanzenteile sind giftig. Sie enthalten den Giftstoff Cytisin, der für Menschen, Hunde und Pferde gefährlich ist. Vor allem die Samen sind davon betroffen. Der Wirkstoff wird wegen seiner nikotinartigen Effekte zur Raucherentwöhnung eingesetzt. Neben dem Cytisin finden sich noch weitere Gifte. Da die verschiedenen Inhaltsstoffe im Hinblick auf ihre toxische Wirkung recht hoch sind, darf der Goldregen nicht in der Nähe von Kindergärten und Grundschulen gepflanzt werden. Kinder verwechseln die Hülsen leicht mit essbaren Bohnen. Der Verzehr kann zu Übelkeit, Schweißausbrüchen und Magenschmerzen führen.
Pflanzenteile enthalten Gift
Der Goldregen wurde in früheren Zeiten als Brechmittel eingesetzt. Die Medizin sieht heutzutage davon ab. In der Homöopathie finden die Wirkstoffe bei Depressionen, Krämpfen oder zur Unterstützung der Gallenblasentätigkeit Anwendung. 2012 wurde die goldgelbe Schönheit zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Für die Tierwelt bietet der Goldregen allerdings eine reichhaltige Tafel. Vögel, Bienen und Käfer laben sich an Blüten und Samen. Hasen und Kaninchen dagegen bevorzugen die Rinde. Ihnen scheinen die Giftstoffe nichts anhaben zu können.
Noch ein Tipp zum Schluss:
Wenn Ihnen der Goldregen gefällt, Sie aber nicht über den erforderlichen Platz verfügen, holen Sie sich doch als Alternative die Kanadische Goldrute. Sie leuchtet ebenso goldgelb, bleibt aber um ein Vielfaches kleiner