SOLINGEN (mh) – Der farbenfrohe Sommerflieder verzaubert mit seinem einzigartigen Duft und seinen langen bunten Rispen, die von strahlendem Weiß über Lila bis zum tiefdunklen Violett leuchten. Die Blüten sind reich an Nektar und locken mit ihrem Aroma unzählige Schmetterlinge an. Daher wird die Pflanze im Volksmund auch als Schmetterlingsflieder oder Schmetterlingsstrauch bezeichnet. Es gibt wohl kaum eine Zierpflanze mit stärkerer magnetischer Anziehungskraft auf Falter, als die Buddleja.
Sommerflieder ein Schmetterlingsmagnet
In vielen Gärten und Parkanlagen bietet sie der Insektenwelt eine unerschöpfliche Nahrungsquelle. Admiral und Distelfalter, Tagpfauenauge und Zitronenfalter – sie alle kommen in Scharen angeflogen und laben sich am süßen Nektar. Manche Blütenrispen werden bis zu einem halben Meter lang. Da ist reichlich Nahrung im Angebot. Rings um den Strauch weht ein betörender Duft. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Falter flattern, summen und zirpen fröhlich. Der Schmetterlingsstrauch sorgt für eine beachtliche Insektenvielfalt und ist eine Bereicherung für jeden Garten, wächst aber auch an trockenen Standorten in der freien Natur.
Dabei ist der schnellwachsende Strauch gar kein einheimisches Gewächs. Um 1869 brachte ein Jesuitenmönch die Pflanze nach Europa. Ursprünglich ist sie in China beheimatet. Der Schmetterlingsflieder verbleibt das ganze Jahr im Freien und eignet sich daher ebenfalls als Balkonpflanze im großen Topf oder Kübel. Der Sommerblüher bevorzugt einen warmen und sonnigen bis halbschattigen Standort. Als Solitärpflanze eignet er sich ebenso gut wie in einer Gruppenbepflanzung.
Vermehrung durch Stecklinge
Auch wenn die Blüten denen des Flieders stark ähneln, sind die Pflanzen nicht verwandt. Während der Flieder bereits im Mai in voller Pracht steht, wartet der Sommerflieder seinem Namen entsprechend bis zum Sommer. Die Blütezeit beginnt im Juli und kann oft bis zum ersten Frost reichen.
Weltweit gibt es über 100 verschiedene Arten. Je nach Sorte erreichen sie eine Größe von 1,50 m bis 4 m. Die Buddleja lässt sich einfach durch Stecklinge vermehren, sät sich aber auch immer wieder selbst aus. Alle Arten des Gehölzes sind sehr widerstandsfähig, müssen sich allerdings mitunter gegen Spinnmilben oder Falschen Mehltau zur Wehr setzen.
Leicht giftige Pflanzenteile
Betrachtet man das zauberhafte Bild des Strauches, dessen köstlich duftende farbenfrohe Rispen von filigranen Faltern eingehüllt sind, denkt man gar nicht an die giftigen Inhaltsstoffe. Die Pflanzenteile enthalten die Glykoside Catalpol und Aucubin. Diese Stoffe können leichte bis mittelschwere Vergiftungen mit Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfen hervorrufen. Die stärkste Konzentration findet sich in den Blättern und Samen. Vor allem Kleinkinder und Tiere sind gefährdet. Man sollte unter allen Umständen vermeiden, den Rückschnitt der Pflanze auf dem Kompost zu entsorgen oder an Kaninchen, Meerschweinchen oder Schildkröten zu verfüttern. Bei der Pflege des Strauches ist das Tragen von Handschuhen jedoch nicht erforderlich.