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Wussten Sie eigentlich, dass… (3)

Schloss Burg war im Hochmittelalter Residenz der Grafen von Berg. Später wurde die Anlage Verwaltungs- und Witwensitz sowie als Jagdschloss genutzt. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zur Belagerung. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Schloss Burg war im Hochmittelalter Residenz der Grafen von Berg. Später wurde die Anlage Verwaltungs- und Witwensitz sowie als Jagdschloss genutzt. Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zur Belagerung. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) …Schloss Burg in seiner jahrhundertelangen Geschichte auch tatsächlich Schauplatz von militärischer Auseinandersetzung und Belagerung war? Zu Beginn des 12. Jahrhunderts ließ Graf Adolf II. von Berg den Grundstein von Schloss Burg legen, das von diesem Zeitpunkt an stetig verbessert, ausgebaut und erweitert wurde. Während die Grafen von Berg an zahlreichen Konflikten beteiligt waren, auch mehrmals weit entfernt bei diversen Kreuzzügen im Nahen Osten, blieb es in und um Schloss Burg lange Zeit friedlich und ruhig. Im Jahre 1288 kämpfte Graf Adolf V. von Berg unter Johann I. von Brabant bei der Schlacht von Worringen, das heute auf Kölner Stadtgebiet liegt. Dort besiegte das bergische Heer die Armee des Kölner Erzherzogs Siegfried von der Westerburg, der nach der Schlacht gefangen genommen wurde. 13 Monate lang wurde er auf Schloss Burg festgesetzt, bis er sich freikaufen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war Schloss Burg bereits seit Jahren Residenz für die Grafen von Berg. Dies änderte sich im späten 14. Jahrhundert, als die Residenz des jetzt Herzogtums Berg nach Düsseldorf verlegt wurde. Schloss Burg, noch immer unberührt von jedwedem militärischen Konflikt, wurde fortan als Verwaltungssitz, Jagdschloss und Witwenwohnort genutzt.

Belagerung während des Dreißigjährigen Krieges

Gleichzeitig wurde an den Wehranlagen stets weitergefeilt. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Burg um einen Kanonenturm erweitert. Mit Beginn des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1618 wurde es auch in und um Solingen zunehmend ungemütlich. Durchziehende Heere verschiedener Parteien sorgten für Einquartierungen und belasteten so die einheimische Bevölkerung zusätzlich. Auch kam es immer wieder zu Scharmützeln. 1632 wurde es dann ernst für Schloss Burg, als eine schwedische Truppe, angeführt von General Wolf Heinrich von Baudissin, zur Belagerung und Kanonade überging. Dabei wurde die Burg erheblich beschädigt. Neun Jahre später waren es kaiserlich-katholische Truppen, die Schloss Burg schließlich einnehmen konnten, das zu dieser Zeit von hessischen Einheiten gehalten wurde. Mit dem Westfälischen Frieden endete die 30-jährige Leidenszeit Europas im Jahre 1648. Kaiserliche Truppen schleiften daraufhin Schloss Burg und zerstörten alle Wehranlagen von militärischem Wert und viele weitere Gebäude. Der Verfall, der nun einsetzte, zog sich über 200 Jahre hin. Schloss Burg war eine Ruine. Erst 1880 begannen Wiederaufbau und Rekonstruktion der Anlage.

www.schlossburg.de

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