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Yahia Alselo: Kunstmaler interpretiert Flucht

Yahia Alselo aus Syrien ist als politisch Verfolgter 2008 nach Deutschland gekommen. Anhand von Fotos, die ihm sein Bruder geschickt hat, hält der Künstler Furcht und Elend der Menschen auf der Flucht in großformatigen Bildern fest. (Foto: © Martina Hörle)

Yahia Alselo aus Syrien ist als politisch Verfolgter 2008 nach Deutschland gekommen. Anhand von Fotos, die ihm sein Bruder geschickt hat, hält der Künstler Furcht und Elend der Menschen auf der Flucht in großformatigen Bildern fest. (Foto: © Martina Hörle)

Der aus Syrien stammende Künstler Yahia Alselo (*1966) zeigt im Erdgeschoss der Clemens-Galerien (city art-Galerie E1) großformatige Bilder von Flucht und Migration. Auf den Gesichtern der Menschen spiegeln sich Furcht und Elend wider. „Seine Bilder sind plakativ und unglaublich berührend“, stellt Timm Kronenberg vom city-art-project fest.

Bilder von Flucht und Migration

Aufgewachsen ist Alselo in Ahrass, einem syrischen Dorf in der Nähe von Aleppo. An der Kunstakademie in Aleppo studierte er bildende Kunst, Fachrichtungen Bildhauerei und Malerei. Es gab bereits in Syrien eine Reihe von Ausstellungen. Doch vor allem machte sich Alselo mit seinen politischen Karikaturen schnell einen Namen. Sie waren auch der Grund seiner Flucht. Als politisch Verfolgter kam er 2008 auf Umwegen über die Türkei nach Deutschland.

„Ich konnte nicht auf normale Weise ausreisen“, schildert Yahia Alselo seinen gefahrvollen Weg. „Mit Fluchthelfern bin ich hergekommen. Dafür haben sie viel Geld verlangt. Es war eine sehr gefährliche Bootsfahrt durch Minen. Ich musste meine Familie zurückgelassen. Als ich meinen Sohn zum ersten Mal in den Arm nehmen konnte, war er bereits drei Jahre.“ Mittlerweile hat der Künstler in Düsseldorf Fuß gefasst. Hier wohnt und arbeitet er.

Eine Gegenüberstellung mit starker Aussagekraft: Links die Altstadt von Aleppo voller Leben, rechts liegt sie in Schutt und Asche. (Foto: © Martina Hörle)

Zahlreiche Werke hat Alselo, Künstlername Silo, nach Fotos gemalt, die ihm sein Bruder geschickt hat. Von starker Aussagekraft ist vor allem die Gegenüberstellung der Altstadt von Aleppo. Zwei im Prinzip gleiche Bilder: Früher voller Menschen, Leben und Farbenpracht, daneben das Heute, am Boden zerstört. „Ich habe die Bilder zwar nach Fotos gemalt, aber in meinem Herzen die Flucht miterlebt“, beschreibt Silo seine ungeheuer emotionale Arbeit. Der Maler arbeitet grundsätzlich großformatig, vorwiegend in Acryl auf Leinwand. „Bei diesem Format kann ich mich besser ausdrücken“, sagt er.

Arbeiten mit Acryl und Kaffeepulver

Kronenberg ist begeistert: „Wir freuen uns, so einen großartigen und vielseitigen Künstler vorstellen zu können.“ Auf seine Bitte hin hat Silo drei andere Arbeiten mitgebracht, die nicht zu dieser Serie gehören. Auch hier hat der Künstler mit Acryl gearbeitet, zum Teil aber auch Kaffeepulver mit anderen Materialien gemixt. Faszinierend ebenfalls wieder das Spiel mit Licht und Farben.

Dieses Werk gehört nicht zu der Thematik Flucht. Hier zeigt sich die große Vielseitigkeit des Künstlers. Für die Arbeit hat er unter anderem Kaffeepulver als Material eingesetzt. (Foto: © Martina Hörle)

„Die Kunst habe ich studiert“, sagt Silo, „aber die Karikaturen habe ich so aus mir heraus entdeckt.“ Neben diesen Tätigkeiten illustriert der Künstler Kinderbücher und hat auch als Autor schon diverse sozialpolitische Romane veröffentlicht, aber auch Bücher über die kurdische Politik und Kurzgeschichten.

Die Eröffnung der Vernissage findet am kommenden Samstag um 13 Uhr statt. Dazu wird Hans-Werner Bertl von „Bunt statt Braun“ eine kurze Ansprache halten. Danach sind die Werke fünf Wochen lang ausgestellt. Geöffnet ist die Galerie jeden Samstag von 11 – 14 Uhr. Der Künstler wird ebenfalls anwesend sein.

Vernissage am kommenden Samstag

Obendrein findet im Obergeschoss ein kleiner Kunstflohmarkt statt. Außerdem gibt es Live-Musik mit Franzi Rockzz, Jamie Li und Samamack.

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