SOLINGEN (bgl) – Wie viele andere Einzelhändler derzeit auch, muss Heiko Legewie sein Unternehmen durch eine Krisensituation führen, die in der Form noch nie dagewesen ist. „Die Bundesregierung empfiehlt ja, dass man sich jetzt aufs Fahrrad setzt. Das Problem ist nur, dass die Leute nicht an neue Fahrräder rankommen“, bedauert der Inhaber des Zweirad Centers Legewie am Südpark. Mit seinem Fahrrad-Geschäft fällt Heiko Legewie nicht unter die Ausnahmeregelungen der Allgemeinverfügung der Stadt Solingen. Also macht Legewie aus der Not eine Tugend und geht mit seinem Unternehmen andere, ganz neue Wege.
Verkauf findet online und am Telefon statt
Denn sein Geschäft mit der großzügigen Verkaufsfläche am Südpark darf der Solinger Unternehmer zwar nicht öffnen, der Verkauf selbst bleibt aber weiterhin erlaubt. „Und da bedienen wir uns unseres Online-Shops und des Telefons“, betont Legewie. So finden Beratungen derzeit fernmündlich statt, Kunde und Zweirad Center telefonieren und schauen gleichzeitig auf die Artikel im Online-Shop. Denn dort sind fast alle Produkte hinterlegt, die die Kunden auch im Verkaufsraum zu sehen bekommen würden. Auf diese Weise halte man das Geschäft einigermaßen am Laufen.
Allerdings können sich Interessenten nicht mal eben auf ein Zweirad schwingen, um das Sitzgefühl auszutesten. Aber auch da hat Heiko Legewie eine ganz unkomplizierte Lösung gefunden: „Wir machen Probefahrten möglich und bringen das gewünschte Fahrrad nach draußen vor das Geschäft. Dann kann der Kunde eine Runde drehen“, erläutert Legewie.
Strenge Hygienevorschriften in der Werkstatt
Unberührt von der Schließung der Verkaufsfläche ist derweil die Werkstatt des Unternehmens. Da dort handwerkliche Arbeiten und Dienstleistungen durchgeführt werden, darf die Werkstatt weitermachen. Allerdings achtet Heiko Legewie auch hier ganz genau auf die Einhaltung der gebotenen Hygienevorschriften. „Es gibt nur noch bargeldlose Bezahlung, unsere Mitarbeiter haben stets Handschuhe an“, betont der Solinger Firmenchef.
Gleichzeitig wird im Unternehmen penibel auf Abstand geachtet. Einfach in die Werkstatt reinspazieren ist nämlich nicht mehr möglich. Die Tür ist abgeschlossen, Kunden, die davor stehen, müssen schnell im Betrieb anrufen und dann an einem kleinen Tresen warten. „Wir machen alles möglich, um großen Abstand zu den Kunden zu haben und die Arbeit hier so sicher wie möglich zu gestalten“, sagt Heiko Legewie mit Nachdruck.
Kunden reagieren unterschiedlich auf die Maßnahmen
Die Kunden reagieren ganz unterschiedlich auf die Maßnahmen des Fahrrad-Experten am Südpark. Während manche Leute die Nase rümpfen und voller Unverständnis von dannen ziehen, seien andere dagegen sehr froh, dass überhaupt noch gearbeitet wird. „Aber die Nachfrage als solches ist deutlich geringer, da die Kunden im Grunde ja davon ausgehen, dass alle Geschäfte zu haben“, bedauert Legewie. Ein Zustand, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch eine ganze Weile andauern wird.
Homepage des Zweirad Centers Legewie mit Online-Shop
Telefon: 0212/819 737