Start Aktuelles 1. November: Allerheiligen – Halloween – Samhuinn

1. November: Allerheiligen – Halloween – Samhuinn

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Ausgehöhlte Kürbisse sind zu Halloween ein echter Klassiker. Vielerorts gibt es Kostümfeste. (Foto: © Martina Hörle)
Ausgehöhlte Kürbisse sind zu Halloween ein echter Klassiker. Vielerorts gibt es Kostümfeste. (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Mit Beginn des Monats November gedenken wir wieder in stärkerem Maß der Verstorbenen. Diese Würdigung wird in den verschiedenen Kulturkreisen mit Allerheiligen, Halloween und Samhuinn auf ganz unterschiedliche Art zelebriert.

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Allerheiligen – ein stiller Feiertag

Die katholische Kirche feiert seit über 1000 Jahren das Fest „Allerheiligen“. Die Zahl der Heiligen war ab einem bestimmten Zeitpunkt so hoch geworden, dass es nicht mehr möglich war, jedem von ihnen seinen eigenen Ehrentag zuzuteilen. Gefeiert wird traditionell mit einer Heiligen Messe oder Andacht. Dabei werden nicht nur die Heiligen, sondern auch die Verstorbenen geehrt. Im Anschluss daran findet ein Besuch auf dem Friedhof statt.

Die Gräber sind mit kleineren oder größeren Gestecken und Kränzen aus Tannenzweigen und –zapfen, kombiniert mit Blumen und Schleifen aller Arten, geschmückt. Dazu zündet man eine Kerze als Ewiges Licht an. Aber auch unabhängig von der Glaubensrichtung haben viele Menschen gerade zu dieser Jahreszeit das Bedürfnis, Zwiesprache mit ihren verstorbenen Angehörigen zu halten.

Zu Allerheiligen werden die Gräber mit Kränzen und Gestecken geschmückt. Dazu zündet man Kerzen an. (Foto: © Martina Hörle)
Zu Allerheiligen werden die Gräber mit Kränzen und Gestecken geschmückt. Dazu zündet man Kerzen an. (Foto: © Martina Hörle)

Es ist ein stiller Feiertag, an dem Tanz und Musik, Märkte und Volksfeste verboten sind. Der Neusser Stadtteil Allerheiligen indessen ist relativ unbekannt. Er verdankt seinen Namen den gläubigen Einwohnern, die vor mehreren hundert Jahren dort lebten.

Vor einigen Jahren schwappte aus den USA die Halloween-Welle zu uns herüber. Das Wort hat sich aus der ursprünglichen Bezeichnung „All Hallows‘ Evening“ gebildet, wie man den Vorabend von Allerheiligen nannte. Irische Einwanderer führten das Fest im 19. Jahrhundert in Amerika ein. Im Lauf der Zeit ist daraus allerdings ein rein kommerzieller Brauch geworden.

Halloween am Vorabend zu Allerheiligen

Am Abend des 31. Oktobers gehen Kinder in gruseliger Verkleidung von Haus zu Haus. Anstatt aber wie beim Martinsfest zu singen und um Süßigkeiten zu bitten, wird rigoros gefordert: „Süßes, sonst gibt`s Saures“. Gärten und Häuser sind an diesem Tag traditionell mit ausgehöhlten Kürbissen, kunstvollen Spinnennetzen und allerlei Arten von Skeletten schaurig dekoriert. Vielerorts finden Kostümfeiern statt. Halloween hat seinen Ursprung im keltischen Fest Samhuinn. Die katholische Kirche wollte dem heidnischen Glauben etwas entgegensetzen und legte das Fest kurzerhand auf die Nacht vor Allerheiligen.

Das keltische Fest Samhuinn gilt als Beginn des Jahreskreises. In dieser Nacht ehrt man die verstorbenen Angehörigen, Freunde und Wegbegleiter. (Foto: © Martina Hörle)
Das keltische Fest Samhuinn gilt als Beginn des Jahreskreises. In dieser Nacht ehrt man die verstorbenen Angehörigen, Freunde und Wegbegleiter. (Foto: © Martina Hörle)

Samhain (altirisch) oder Samhuinn (schottisch-gälisch) ist ein jahrtausendealtes Fest der Kelten, das für den dunklen Pol des Jahres steht. Die Natur zieht sich zurück und sammelt Kräfte für den kommenden Frühling. Auch die heutigen Glaubensanhänger gedenken ihrer Ahnen und feiern den Beginn des keltischen Jahreskreises. In dieser Nacht sind die Schleier zwischen der irdischen und der Anderswelt besonders dünn und ermöglichen die Verbindung zu den Verstorbenen. Beim Fest wird auch Cailleach, die Göttin der Toten empfangen, die niemand Geringeres als die große Erdmutter selbst ist.

Samhuinn – Beginn des keltischen Jahreskreises

Der Kontakt zu den Ahnen bedeutet eine große Kraftquelle für die Lebenden. Da der Tod zum Leben gehört, ehrt man in dieser Nacht mit Kerzen, Räucherungen und Ritualen neben den Ahnen ebenfalls verstorbene Freunde und Wegbegleiter. Im Schein des Feuers lässt man gehen, was seine Zeit überdauert hatte. Über das genaue Datum gibt es unterschiedliche Angaben. Während einerseits die Nacht zum 1. November als Zeitpunkt angegeben wird, richten sich andere wiederum nach dem Mondkalender und dem Vollmond.

Mit gruseligen Verkleidungen und Forderungen nach Süßigkeiten jedoch hat das Fest nicht das Geringste zu tun.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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