SOLINGEN (bgl) – Der Solinger als solcher ist nicht unbedingt dafür berühmt, gut über seine Heimatstadt zu sprechen. Da wird gerne kritisiert, gemeckert und das nicht selten viel zu emotional und weit an den Fakten vorbei. Außenstehende rümpfen bei derartigem Gebaren deshalb oft genug die Nase, kann der Blick von außen auf die Klingenstadt doch mitunter etwas klarer ausfallen. Dass man es auch mal ganz anders machen kann, haben am Sonntag auf eindrucksvolle Art und Weise die Walder gezeigt.
Festumzug zog feierlich durch Wald
In einer großartigen Veranstaltung zogen am Sonntag Schulen, Vereine, Organisationen, Kirche und nicht zuletzt die vielen Walderinnen und Walder an einem Strang und feierten gemeinsam sich selbst und ihren Stadtteil. Ganz konkret: Es wurde das 1000-jährige Bestehen des Walder Kirchturms zelebriert, der Keimzelle des Stadtteils.
Auf Initiative der Evangelischen Kirche in Wald um Pfarrer Bernd Reinzhagen hin wurden im Stadtteil alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Großveranstaltung auf die Beine zu stellen. Los ging es am Sonntagvormittag mit einem Festgottesdienst in einer prall gefüllten Walder Kirche. Am frühen Nachmittag formierten sich dann die Walder Schulen und Vereine im Stadtpark zu einem Festumzug und machten sich über die gesperrte Friedrich-Ebert-Straße auf den Weg in Richtung Rundling.
Walder Generalmotto „Bildung, Sport und Kultur“
Am Straßenrand verfolgten zahlreiche Menschen das Spektakel, auch das spätsommerliche Wetter spielte am Sonntag mit. „Alle Walder feiern hier ein Begegnungsfest. Auch um zu zeigen, was Wald ausmacht, das alles unter unserem Generalmotto ,Bildung, Sport, Kultur´“, freute sich Rainer Francke vom Walder Werbering.
Als der Festumzug schließlich den Walder Kirchplatz erreichte, warteten auf der Bühne Oberbürgermeister Tim Kurzbach nebst Gattin Ursula Linda, Pfarrer Bernd Reinzhagen und Moderator Thorsten Kabitz und nahmen feierlich die kunterbunte Parade ab. „Wald ist ein Stadtteil der Menschen, die hier wohnen. Es ist ein nicht ganz so großer Stadtteil, wo sich die Menschen immer wieder begegnen, sich aber auch viele Menschen für den Stadtteil einsetzen und engagieren“, charakterisierte Rainer Francke.
Das konnte man am Sonntag eindrucksvoll vor Ort erfahren. Die Friedrich-Ebert-Straße war gespickt mit Ständen, wo sich die zahlreichen Besucher nicht nur mit Speis und Trank stärken, sondern auch allerlei Informatives über die Walder Vereine und Initiativen in Erfahrung bringen konnten. An rund 50 Ständen war das gestern möglich.
„See You“ rockte auf dem Walder Kirchplatz
Gefeiert wurde am Sonntag bis in die Abendstunden, als die Solinger Band „See You“ auf dem Walder Kirchplatz für gute Stimmung sorgte. Eine rundum gelungene, überaus freundliche und einladende Stadtteilfeier, bei der sich Wald von seiner Schokoladenseite zeigte. Vielleicht schauen sich die anderen Solinger Stadtteil davon ja mal etwas ab.