SOLINGEN (bgl) – Vor rund zweieinhalb Jahren ging der 3D Startup Campus NRW im Solinger Gründer- und Technologiezentrum an den Start. Seitdem haben hunderte Unternehmen, Start-Ups und Gründer den innovativen und hochmodernen Campus an der Grünewalder Straße aufgesucht, um mehr über das große Thema 3D-Druck zu erfahren. Kernstück des Solinger 3D Startup Campus ist die 3D-Werkstatt. „Unsere Werkstatt ist multifunktional, hier findet im Grunde alles Mögliche statt, vor Corona auch Workshops und Events“, sagt Evgeniy Khavkin. Der 35-jährige ist Technologie-Manager im 3D Startup Campus. Vor allem arbeiten in der Werkstatt aber ununterbrochen zahlreiche 3D-Drucker und produzieren Prototypen oder Ersatzteile.
Über den Förderzeitraum hinaus weitergeführt
Der 3D Startup Campus NRW wurde die ersten beiden Jahre vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Da die Resonanz auf das Angebot jedoch so positiv war, hat sich die Solinger Wirtschaftsförderung dazu entschlossen, das Projekt auch über den Förderzeitraum hinaus weiterzuführen. „Von Privatpersonen bis hin zu Konzernvertretern kommen viele Menschen zu uns und suchen Rat, aber natürlich auch sehr viele Start-Ups und Mittelständler“, berichtet Evgeniy Khavkin.
Und diese kämen längst nicht mehr nur aus Solingen. Sogar international interessiert man sich längst für die Solinger 3D-Druck-Expertise. „Bei uns wollen die Unternehmen einen Impuls, einen Zugang zur 3D-Technologie vermittelt bekommen, um so einen Mehrwert für die eigene Firma zu generieren“, erläutert Khavkin.
Software, Rapid Prototyping, Produktentwicklung
Die Anliegen und Projektideen sind dabei so vielfältig wie die Unternehmen selbst. Das fängt im Bereich der Konsumgüter an, geht über bestimmte Teile für Industrieunternehmen weiter und findet beispielsweise in Modeaccessoires oder Werbeartikeln noch lange kein Ende. Grundsätzlich sei in der 3D-Werkstatt zunächst einmal (fast) alles möglich, betont Evgeniy Khavkin. Zuletzt sorgte die Corona-Krise für eine ganze Reihe von innovativen Produkten.
Mit einem Unternehmen wurde beispielsweise eine aus dem 3D-Drucker stammende Corona-Schutzmaske entwickelt. Oder ein Luftfilter, der mit Teilen aus dem 3D-Drucker entwickelt und produziert wurde. Im Campus bilden neben dem 3D-Druck zudem die Augmented und die Virtual Reality, Softwareanwendungen, Rapid Prototyping sowie die breit gefächerte Produktentwicklung die thematischen Schwerpunkte.
Expertise der Solinger 3D-Druck-Experten
„Wir können zudem die hier hergestellten Objekte veredeln, wir haben die Möglichkeit zur Oberflächenbehandlung“, sagt Evgeniy Khavkin. Neben verschiedenen 3D-Druckern werden in der Werkstatt auch ein 3D-Scanner sowie Werkbänke als „Finishing-Stationen“ für die Oberflächenbehandlung eingesetzt. Die 3D-Werkstatt fungiert gleichzeitig als Showroom.
„Hier ist die Action, man sieht wie gearbeitet wird, man sieht wie gedruckt wird. Man sieht die verschiedensten Materialien und nicht zuletzt die fertig hergestellten Bauteile, die man direkt anfassen kann“, schwärmt Technologie-Manager Khavkin. Mit diesem Angebot begeistern die Solinger 3D-Experten in zunehmendem Maße Gewerbetreibende aus der Region und darüber hinaus.
3D-Fachwissen aktiv weiter vermitteln
Übrigens: Vor Corona fanden Workshops und Veranstaltungen nicht nur im 3D Startup Campus NRW statt. Auch gingen die 3D-Druck-Experten proaktiv auf Unternehmen zu, haben Messen besucht und wurden auch direkt in Firmen vorstellig, die sich für das Thema interessierten. „Wir haben die Stadtwerke besucht, wir haben das Industriemuseum besucht. Wir waren in anderen Gründerzentren und haben dort Vorträge gehalten“, erinnert sich Khavkin.
Angebote, die in der Zeit nach der Corona-Pandemie allesamt wieder auf der Agenda des 3D Startup Campus stehen sollen. Mit dem Campus habe man ein Alleinstellungsmerkmal in Solingen umsetzen können, das nicht nur in der Region seinesgleichen suche, ist man bei der Wirtschaftsförderung stolz.