SOLINGEN (bgl) – Normalerweise ist es so, dass bei großen und wichtigen Bauprojekten die Presse zum ersten Spatenstich geladen wird. Am Mittwochmorgen wurde diese Tradition in Gräfrath etwas abgeändert, denn hier ließ es sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach nicht nehmen, den ersten „Biss“ zu machen. Dazu setzte sich der Stadtchef selbst ins Führerhaus des Baggers und bediente den Koloss.
Ordentlich angeknabbert wurde von dem Baugerät der Altbau des Eugen-Maurer-Hauses, der in den kommenden Wochen abgerissen wird. Dort bauen die Altenzentren der Stadt Solingen einen modernen Neubau mit 62 Einzelzimmern. Im Sommer 2019 soll das Gebäude fertig sein, so dass das Eugen-Maurer-Haus in Gräfrath dann insgesamt 146 Plätze, darunter 122 Einzelzimmer, anbieten kann.
80 Prozent Einzelzimmer gesetzlich gefordert
„Ich will deutlich sagen, dass wir sehr stolz sind, zu diesem Zwecke hier 7,8 Millionen Euro zu investieren“, betonte Kurzbach. Nachdem bereits in Ohligs erfolgreich modernisiert wurde, werden „wir auch in Gräfrath eine Einrichtung auf dem modernsten Stand der Technik haben“, so der OB weiter. Inzwischen sind nämlich unter anderem eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent und Barrierefreiheit gesetzlich gefordert.
Das wurde vom alten Eugen-Maurer-Haus nicht erreicht. Der Altbau stammt aus dem Jahre 1960. „Natürlich kommt da etwas Nostalgie auf, das Gebäude hat ja auch das Stadtbild mitgeprägt. Aber wir freuen uns, dass so viel Geld investiert wird, um das Eugen-Maurer-Haus zu modernisieren“, erklärte der Gräfrather Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer (SPD).
Sperrung der Melanchthonstraße von 8 bis 17 Uhr
Während der Bauarbeiten müssen sich Autofahrer auf Behinderungen einstellen, denn die Melanchthonstraße wird tagsüber von 8 bis 17 Uhr voll gesperrt sein. An den Wochenende bleibt sie durchgängig befahrbar. Auch kurzfristige Aufhebungen der Sperrung können vorkommen, so die Stadtverwaltung. Die Einschränkungen werden von den Verantwortlichen für einen Zeitraum von gut sechs Monaten veranschlagt. Auch auf geringere Lärmbelästigungen müssten sich die Anwohner rund um das Eugen-Maurer-Haus einstellen.