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Von Nairobi nach Solingen: Der Tag der Operation

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Dr. Oliver Voß (li.) Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, verschafft sich einen Überblick über den Zustand des vor 18 Jahren verletzten Knochens in Stevens Bein. (Foto: © Karin Morawietz/Klinikum)
Dr. Oliver Voß (li.) Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, verschafft sich einen Überblick über den Zustand des vor 18 Jahren verletzten Knochens in Stevens Bein. (Foto: © Karin Morawietz/Klinikum)
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SOLINGEN (red) – Nach nur wenigen Tagen Eingewöhnung in der Klingenstadt kam für Steven Jacob Amunga heute der Augenblick, den er so lange herbeigesehnt hat: Der Tag der Operation. Leicht angespannt kam der 20-jährige Patient mit seinem Betreuer, dem VIZAZI-International Gründer Dieter Rappen, in den frühen Morgenstunden ins Klinikum zum geplanten Eingriff. Dr. Oliver Voß, Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie, begann am Donnerstagmorgen um kurz nach halb neun mit der Operation.

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Dr. Voß, der als Leiter des zertifizierten Endoprothetikzentrums über umfangreiche Expertise beim Einsatz von Prothesen an Hüfte und Knie verfügt, erklärt: „Anhand der Röntgenbilder, auf denen der fehlende Hüftkopf zu sehen ist, gingen wir von einer Spezialprothese aus“. Dank der guten Knochensubstanz kam eine Standardprothese zum Einsatz.

Angleichung der Beinlänge

Eine Herausforderung war die Angleichung der Beinlänge. Nach dem unbehandelt verheilten Oberschenkelbruch, den Steven mit drei Jahren erlitten hat (wir berichteten), ist sein rechtes Bein kürzer geblieben. Dr. Voß und sein Team haben heute in gut zwei Stunden die Hüfte wiederhergestellt und die Beinlänge angeglichen. Die Schmerzen nach der Operation lassen sich zwar mit Medikamenten gut lindern.

Konzentriertes Teamwork bei der Vorbereitung zum Einsatz der Hüftprothese. (Foto: © Karin Morawietz/Klinikum)
Konzentriertes Teamwork bei der Vorbereitung zum Einsatz der Hüftprothese. (Foto: © Karin Morawietz/Klinikum)

Aber harte Arbeit kommt noch auf den Patienten und das behandelnde Team in der Zeit danach zu. „Der Kopf von Steven Amunga ist fast 18 Jahre auf das Zurechtkommen mit einem kürzeren Bein programmiert. Zu begreifen, dass jetzt beide Beine gleich lang sind und er darauf vertrauen kann, dass sie ihn verlässlich tragen, dafür wird der Patient Zeit brauchen“, so Dr. Oliver Voß nach der erfolgreich durchgeführten OP.

Viel Arbeit für die Physiotherapeuten des Klinikums

Die Aufgabe, die schon bald die Physiotherapeuten des Klinikums übernehmen, wird eine spannende Herausforderung. Steven Amunga wird viel mentale Unterstützung brauchen und jede Menge trainieren müssen, um seine vorherige Gangart zu vergessen. Die Behandlung von Steven im Städtischen Klinikum Solingen hat die Organisation VIZAZI International initiiert, nachdem kenianische Ärzte den Eingriff aufgrund fehlender Expertise abgelehnt haben.

Die Operation in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie ist eine Hilfsleistung von Chefarzt Prof. Dr. Sascha Flohé und seinem Team. Das Klinikum Solingen unterstützt die Ziele von VIZAZI International: Hilfe für die Schwächsten – Waisenkinder in Nairobi, für die Familienbindung und Bildung aus eigener Kraft unerreichbar sind.

Wie es mit Steven weitergehen wird, lesen Sie demnächst im SolingenMagazin.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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