SOLINGEN (mh) – Jetzt muss sie erst einmal die Vielzahl der Eindrücke und Erlebnisse der letzten Wochen verarbeiten. Pädagogin Andrea Daun ist zurück von ihrer Pädagogik-Reise, die sie nach Shanghai (wir berichteten) und Shenzhen geführt hatte.
„Sowohl in Shanghai als auch in Shenzhen herrschte eine unglaublich liebevolle Atmosphäre“, schildert sie ihre Eindrücke. „Alle Teilnehmer haben sich gegenseitig unterstützt. Jeder kümmerte sich um den anderen.“ So viel Einsatz und Engagement erlebt sie nicht oft. Das Feiern und der Spaß kamen ebenfalls nicht zu kurz. Über ein Ereignis in Shanghai muss sie immer noch herzhaft lachen. „Ein Fotograf wollte von zwei Teilnehmerinnen und mir ein Foto machen. Es dauerte sehr lange. Zwischenzeitlich nahmen mich die beiden in den Arm und ließen mich gar nicht mehr los.“ Kurz entschlossen verteilte sie Küsse. Es gab schallendes Gelächter und natürlich die Frage, ob jemand davon ein Foto gemacht hatte. Heiß begehrt machte es daraufhin die Runde.
Spaßkuss sorgte für Gelächter
In Shenzhen ging es ebenso harmonisch zu. Beeindruckt war Daun nicht nur von den lebensgroßen Plakaten, die als Werbung für ihr Seminar aufgestellt wurden. „Meine Dolmetscherin war wunderbar. Wir waren ein tolles Team.“ Bei künftigen Seminaren werden die beiden erneut zusammenarbeiten.
Die Schulungen der Pädagogin waren so erfolgreich, dass ihr ein Exklusivvertrag für China angeboten wurde. Deutlicher kann man Anerkennung nicht zeigen. Bis Dezember hat sie Zeit, sich zu entscheiden. Auch ihre vier Kinderbücher sollen ins Chinesische übersetzt werden. Der Verlag prüft derzeit die Möglichkeiten.
Über so viel Bestätigung ist Andrea Daun natürlich sehr glücklich und mit Recht stolz. Sie lobt auch das Interesse und Engagement der Teilnehmer. „Es war ein ganz intensives Arbeiten miteinander. Schön, wenn man so aufgeschlossen für neue Ansätze ist.“
Deutsches Weizenbier in China
Zum Abschiedsessen ging die Gruppe abends in ein gemütliches Bistro. Deutsches Weizenbier mitten in der Fußgängerzone – damit rechnet man bei einem Besuch in China nicht unbedingt. „Es war eine herrliche Kulisse für unsere Verabschiedung.“ Auch die Teetrinker kamen auf ihre Kosten. Während des Abends ging der Kellner immer wieder herum und goss mit einer langen Kelle gekonnt das heiße Wasser in die Tassen. Nichts ging daneben.
Anschließend folgte eine nächtliche Stadtrundfahrt durch das Lichtermeer der Metropole. Die beleuchteten Wolkenkratzer boten einen imposanten Anblick.
„Die Gebäude sind schon am Tag unglaublich“, so Daun. „Man rechnet gar nicht damit, dass es zwischen den riesenhaften Bauten so viele Grünflächen gibt.“
Am Morgen führte eine rasante Fahrt über die neue, 55 Kilometer lange Brücke in Richtung Hongkong, wo imposante Schiffe in der Bucht lagen, umrahmt von einer unglaublich schönen grünen Bergkette. Die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke ist eine gigantische Stahlbrücke, die Hongkong, Macao und Zhuhai miteinander verbindet. Sie ist mehr als zwanzig Mal so lang wie die Golden Gate Bridge in San Francisco.
Fahrt über gigantische Stahlbrücke
Dann hieß es endgültig Abschied nehmen, nicht ohne das Versprechen, wiederzukommen. Das wird Andrea Daun bei diesem unvergesslichen Aufenthalt nicht schwer fallen. Im Dezember steht die nächste Reise an.
Wer mehr über ihre Arbeit erfahren möchte, kann sich am 4. September um 11:05 Uhr einen Live-Bericht im WDR 5 anhören: „Neugier genügt.“ Darin spricht die Pädagogin über China, die Juulschen Theorien und sich selbst.