SOLINGEN (bgl) – Am Freitagabend wurde im Kunstmuseum Solingen die 72. Internationale Bergische Kunstausstellung von Oberbürgermeister Tim Kurzbach eröffnet. Die heterogene Schau, die traditionell unter keinem vorgegebenen Motto steht, gibt einen Einblick in das vielfältige Kunstschaffen der Region. Viele der teilnehmenden Künstler sind Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie und bereits durch überregionale Ausstellungen bekannt. Es gibt aber auch noch wenig bekannte Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung zu entdecken, die am Anfang ihrer Karriere stehen und bereits ein eindrucksvolles Werk vorweisen können. Die Jury hat aus 320 Bewerbungen die innovativsten und spannendsten Ansätze ausgewählt.
Niko Chodor erhält den Bergischen Kunstpreis
„Künstlerinnen und Künstler haben doch die einmalige Chance, uns völlig neue Visionen und Sichtweisen zu ermöglichen und uns aus diesem Pessimismus herauszuholen, der in unserer Gesellschaft so weit verbreitet ist“, sagte Oberbürgermeister Tim Kurzbach in seiner Eröffnungsrede. Er lobte ausdrücklich das Engagement der jungen Künstler und gleichzeitig die lange Tradition der Bergischen Kunstausstellung. Der mit 5.000 Euro dotierte Internationale Bergische Kunstpreis der National-Bank AG ging in diesem Jahr an Niko Chodor aus Düren.
Mit seiner Installation „creationdestruction“ setzt der 1992 geborene Künstler biografische subjektive Erfahrungen während seines Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf um. Texte, die ihn in der Zeit beeinflusst haben, werden ebenso verarbeitet wie visuelle Strukturen, die in seinem Werk eine Rolle spielten. Niko Chodor erstellt mit seiner Arbeit ein Archiv, das in den nächsten Jahren kontinuierlich ergänzt werden und somit in die Zukunft weisen soll.
Lautsprecher fungiert als Performer
Ein Lautsprecher fungiert als Performer und vermittelt Texte. Er steht vor einem reduziert gerasterten Wandaufkleber, der variabel auf Wänden unterschiedlichster Architekturen zum Einsatz kommt und irgendwann vernichtet wird. Das endliche Werk verbindet Architektur, Zeichnung und Sprache und vermittelt zwischen Vergangenheit und Zukunft, realem Ort und Fiktion.
Die Jury entschied sich zudem für die Präsentation der Werke folgender Künstlerinen und Künstler: Wulf Aschenborn, Johannes Bendzulla, Dorothee Clara Brings, Katharina Busch, Niko Chodor (72. Internationaler Bergischer Kunstpreis), Catherina Cramer, Hakan Eren, Isabelle Heske, Christoph Knecht, Pia Krajewski, Robin Merkisch, Michael Müller, Franca Scholz, Caner Teker, Heiko Tiemann, die Künstlergruppe Tobias Hohn und Stanton Taylor.
Ausstellung: Vom 28. September bis zum 11. November im Kunstmuseum Solingen, Wuppertaler Str. 160, 42653 Solingen.