SOLINGEN (mh) – „Wir sind froh, dass wir Herrn Staut für unseren Theaterchor gewinnen konnten“, zeigt sich Anna Frantzen vom Kulturmanagement erleichtert. Nach dem Tod von Ulrich Eick-Kerssenbrock im vergangenen Jahr stand der Chor ohne musikalischen Leiter da. Zwar gab es Aushilfen, die vorübergehend einspringen konnten, doch jetzt hat man eine dauerhafte Lösung gefunden. „Natürlich wird das für den Chor eine Umstellung sein. Jeder neue Leiter bringt ja seine eigene Herangehensweise mit“, so Frantzen. Mit Mathias Staut verknüpft man auch die Hoffnung, mehr junge Leute für den Chor zu gewinnen.
Eigeninszenierung im kommenden Mai
Der in Zweibrücken geborene Staut freut sich sehr auf seine neue Aufgabe. Er wird mit dem Chor die von Otto Nicolai komponierte Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ einstudieren. Die Eigeninszenierung soll im kommenden Mai aufgeführt werden. „Nicolai ist schon eine Herausforderung“, findet der vielseitige Musiker, der gleich fünf Abschlüsse vorweisen kann.
Der 35-Jährige ist Studienrat am Städtischen Comenius-Gymnasium Düsseldorf, wo er das Fach Musik unterrichtet. Er liebt diesen Beruf, weil er dadurch Kinder und Jugendliche schon früh an die Musik heranführen kann. Seit dem Sommersemester 2017 leitet Staut im Rahmen eines Lehrauftrags an der Universität Münster den Oratorienchor Münster. Obendrein ist der Dipl.-Kirchenmusiker als musikalischer Leiter des Basilikachores am Kloster Steinfeld in der Eifel tätig.
Gründer des jungen kammerchors düsseldorf
Vor etwa drei Jahren gründete Mathias Staut den jungen kammerchor düsseldorf. „Das ist mein Hobby“, lacht der offensichtlich unermüdliche Musiker. Dieser Chor sei mittlerweile auf einem semiprofessionellen Niveau. „Ich finde, dass Musiktheater oft unterschätzt wird. Es bietet enorm viele Möglichkeiten, nicht zuletzt auch für die eigene Entwicklung.“ Staut ist durchaus auch ein Fan von Wagner-Opern, wie er zugibt. Doch es kann ebenso gut Mozart sein. „In beiden Fällen ist chormusikalisch vieles machbar.“ Vor allem der Mondchor reizt ihn an der aktuellen Oper. „Da muss der Chor besonders gut intonieren, um den typischen Opernchorsound zu erzeugen.“
Chor sucht weitere Bässe
Jetzt muss der neue Leiter erst einmal seine rund 30 Chormitglieder kennenlernen. Für die erste Probe plant er ein ausführliches Einsingen mit Stimmarbeit. Doch genauso wichtig wie die Qualität des Singens ist das Hören. Dazu kommt die Spielfreude, gepaart mit schauspielerischen Aspekten auf der Bühne.
„Jeder kann singen“, ist Mathias Staut überzeugt. „Man muss einmal die Hemmschwelle überschreiten. Dann wird das Singen quasi zum Selbstläufer.“ Wer es ausprobieren möchte, ist im Chor herzlich willkommen. Besonders gesucht werden derzeit Bässe. Interessenten melden sich am besten direkt bei Anna Frantzen.