KÖLN (bgl) – Nein, so etwas hatte es bisher noch nicht gegeben. Da waren sich die Besucher aus Klingenstadt einig, so sehr man auch in den karnevalistischen Erinnerungen wühlte. Noch nie war ein Solinger Prinzenpaar zu Gast bei einem Kölner Dreigestirn. Am Mittwochnachmittag war es dann aber soweit. Im Dorint-Hotel am Kölner Heumarkt, der „Hofburg“ des Kölner Dreigestirns, wurden Sascha I. und Gudrun I. vom närrischen Regenten-Trio der Domstadt hochoffiziell empfangen. Für Jungfrau Catharina, die ohne Ornat auf den Namen Michael Everwand hört, war der Empfang das sprichwörtliche Heimspiel in der Wahlheimat. Denn Everwand kommt aus Solingen, lebt aber seit einigen Jahren in Köln.
Jungfrau Catharina kommt aus Solingen
„Michael Everwand ist Solinger, seine Eltern leben in der Klingenstadt. Der Kontakt kam letztlich über André Hitzegrad zustande“, erklärte Joachim Junker, Präsident der Prinzengarde Blau-Gelb Ohligs und Vorsitzender des Festausschusses Solinger Karneval (FSK). Gastronom Hitzegrad, selbst Mitglied der Ohligser Prinzengarde, stielte das Treffen über Michael Everwands Eltern ein, die regelmäßig in seinem Lokal zu Gast seien. „So ist das Ganze dann mit der Zeit gewachsen, wir haben den 6. Februar schließlich festgehalten“ freute sich Junker.
Und so sorgte die kleine Solinger Abordnung für ein weiteres Novum, als man gemeinsam mit dem Kölner Dreigestirn „Solig lot jonn“ schmetterte. „Das ist schon etwas ganz besonderes, offiziell vom Kölner Dreigestirn empfangen zu werden. Und wenn schon einmal ein Solinger Mitglied des Dreigestirns ist, dann bietet sich das ja geradezu an“, so Joachim Junker. Mit dabei war auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach, selbst begeisterter Karnevalist und ebenfalls Senator in der Ohligser Prinzengarde. Nachdem man sich gegenseitig diverse Karnevalsorden verliehen hat, verteilte der OB noch klassische Solinger Zöppken an die gastgebenden Kölner.
„Ritterschlag für den Solinger Karneval“
„Das ist ein ganz großartiges Gefühl, das ist für mich als Prinz, aber auch für uns als Solinger Karneval so etwas wie ein kleiner Ritterschlag“, schwärmte Prinz Sascha I., der von Jungfrau Catharina ganz begeistert war. Verbindungen zum Kölner Karneval pflegt man in Solingen schon seit vielen Jahren. Gute Beziehungen bestehen zu mehreren Karnevalsgesellschaften in der Domstadt. „Wir haben ja auch bei uns bei der Prinzengarde jedes Jahr eigentlich ein großes Kölner Korps zu Gast. Es gibt viele Verbindungen und man besucht sich gegenseitig“, erklärte Joachim Junker.
Die Kölsch-Solinger Jungfrau Catharina betreibt im Leben jenseits des Karnevals ein Unternehmen an der Bonner Straße. Michael Everwand ist seit vergangenem Jahr Geschäftsführer der Großen Allgemeinen KG von 1900 Köln e.V. und gleichzeitig Mitglied der Lesegesellschaft zu Köln von 1872. Rund 400 Veranstaltungen wird er in dieser Session gemeinsam mit Prinz Marc I. und Bauer Markus absolvieren.