SOLINGEN (mh) – Stehenbleiben und hinschauen – das ist es, was Maryam Sabri mit ihren Bildern erreichen will. Sie gibt ihnen bewusst keine Titel. „Ich möchte dem Betrachter nichts vorwegnehmen. Er soll das Bild durch eigene Augen sehen und selbst entscheiden, was er darin erkennt.“ Zehn Ansichten in unterschiedlichen Formaten, von 45 x 30 cm bis 120 x 80 cm zeigen festgehaltene Augenblicke.
Der Blick von einer kleinen Brücke aufs Wasser, der Charme alter Türen, die Sicht auf eine Kuppel – Momentaufnahmen voller Stille. Natur und Architektur sind die bevorzugten Motive der Fotografin. „In den sozialen Medien wird gar nicht mehr genau hingesehen. Man scrollt über die Aufnahmen einfach weg.“ Mit ihren Arbeiten möchte sie genau das Gegenteil erreichen.
Genaues Hinsehen erwünscht
„Ich habe die Abbildungen weitgehend unbearbeitet gelassen.“ Licht, Kontrast und Schärfe wurden nur behutsam korrigiert. In der Schlichtheit der Aufnahme liegt der besondere Reiz. „Man schaut ganz bewusst hin, gibt dem Bild die erforderliche Aufmerksamkeit und sieht dadurch vieles, was sonst verborgen bleibt.“
Frank Voß hat seine Kunst-Fotografien stärker bearbeitet. „Ich bin Ingenieur“, lacht er, „der muss immer basteln, kann die Welt nicht lassen, wie sie ist.“ In dieser Ausstellung zeigt er mit der Reihe „Modern Dance“ eine Auswahl seiner experimentellen Darstellungen. Mit 30 übereinandergelegten Einzelaufnahmen ist es dem Fotografen gelungen, die Bewegung in einem stillstehenden Objekt einzufangen. Auch hier soll der Besucher nah an das Werk herangehen, um die Einzelheiten aufzunehmen.
Bilder sind experimentell bearbeitet
Der imposante 350 x 220 cm große Anblick vom Inneren des Kölner Doms zieht den Betrachter förmlich ins Bild. Das Werk strahlt geradezu eine sakrale Aura aus. Der Dom ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands. Voß schmunzelt: „Ein Kölner Weltkulturerbe in Solingen.“
Kleinere Abbildungen der Nofrete als digitaler Druck auf Leinwand runden die Ausstellung ab. „Auf diese Idee bin ich gekommen, als ich bei der Einweihung im Neuen Museum Berlin die Büste der Nofretete gesehen habe“, erläutert Voß. Das Kunstwerk hatte ihn sehr beeindruckt. Drei Arbeiten zeigen den Kopf der ägyptischen Königin.
Preiswertes in der Grabbelkiste
Am 23. März wird die Ausstellung um 16 Uhr im Atelier KünstlerPack eröffnet. Eine Grabbelkiste bietet die Möglichkeit, kleinere Fotoarbeiten günstig zu erwerben.
Bis zum 31. März sind die Werke jeden Samstag von 16 – 20 Uhr und Sonntag von 14 – 18 Uhr zu besichtigen. Beide Künstler sind während dieser Zeiten vor Ort. Weitere Termine auf Anfrage.