SOLINGEN (bgl) – In der Lukas Klinik gibt es seit Anfang des Monats eine personelle Konstellation, die in Krankenhäusern eher selten vorkommt. Mit Dr. Erich Theo Merholz und Privatdozent Dr. Dr. Markus Martini hat die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) der Ohligser Klinik gleich zwei Chefärzte. Das allerdings nur temporär, denn Merholz geht im Oktober in den Ruhestand. Stattliche 33 Jahre führte er als Chefarzt die Abteilung, Markus Martini tritt seine Nachfolge an. „Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich jetzt sage, dass Herr Dr. Martini von vornerein mein Favorit für die Nachfolge war“, freute sich Dr. Erich Theo Merholz am Dienstag. Der 68-jährige Merholz, der auch ärztlicher Direktor der Lukas Klinik ist, hatte Martini selbst ausgesucht und der Geschäftsführung vorgeschlagen.
Martini: „Der Patient ist kein Wirtschaftsgut“
„Solingen ist ein außerordentlich attraktiver Standort, die MKG in der Lukas Klinik ist hervorragend aufgestellt“, lobte Martini. Der 1967 geborene Vater von zwei Kindern lebt mit seiner Familie in St. Augustin. Zuletzt war er Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Martini ist ein doppelapprobierter Spezialist und verfügt somit über einen Doktortitel sowohl in Human- als auch in Dentalmedizin.
„Ich glaube, dass der Patient kein Wirtschaftsgut ist. Jeder Patient braucht neben der ärztlichen Kompetenz auch entsprechende menschliche Fürsorge“, betonte Markus Martini. Das sei in einem Haus unter katholischer Trägerschaft eher möglich, als in privat geführten Krankenhäusern, so der neue MKG-Chefarzt.
Engagement in ehrenamtlichen Projekten
Wie Dr. Erich Theo Merholz auch engagiert sich Markus Martini zudem in ehrenamtlichen Projekten. Mehrfach führten ihn beispielsweise Operationseinsätze ins afrikanische Tansania. „Dr. Martini wird mit mir zusammen meine Arbeit in Peru fortsetzen, was eine sehr gute Nachricht ist“, machte Merholz deutlich. Seit 2001 reist er regelmäßig mit einem Team aus Fachärzten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, HNO, Anästhesie und Pflegekräften aus dem ganzen Bundesgebiet in die peruanische Hauptstadt Lima, um Patienten im „Hospital Nacional Arzebispo Loaysa“ an Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu operieren.
MKG arbeite auf universitärem Niveau
„Ein Wechsel bedeutet immer Veränderung, hier haben wir aber zwei Chefärzte, die sich sowohl fachlich als auch menschlich auszeichnen. Wir schaffen es, eine optimale Kontinuität hinzubekommen“, attestierte Johannes Wecker, Krankenhaus-Direktor der Lukas Klinik. Dass beide Chefärzte bis Oktober Hand in Hand zusammenarbeiten, sei dafür eine wichtige Grundlage. „Ich starte in dieser Abteilung auf einem sehr hohen Level, die MKG arbeitet hier auf universitärem Niveau“, sagte Dr. Dr. Markus Martini. Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Lukas Klinik habe in der Region ein Alleinstellungsmerkmal.