Start Aktuelles Pflege im Klinikum Solingen (13): Therapie bei chronischen Wunden

Pflege im Klinikum Solingen (13): Therapie bei chronischen Wunden

0
Wundexpertin Melanie Grunwald kam damals aus der Uckermark nach Solingen und machte im Klinikum ihre Ausbildung. Heute leitet sie Station E12. (Foto: © Bastian Glumm)
Wundexpertin Melanie Grunwald kam damals aus der Uckermark nach Solingen und machte im Klinikum ihre Ausbildung. Heute leitet sie Station E12. (Foto: © Bastian Glumm)
Anzeige
Anzeige

Anzeige

SOLINGEN (mh) – Im Rahmen unserer großen Pflegeserie besuchen wir regelmäßig Stationen und Funktionsbereiche im Klinikum Solingen und schauen den dort arbeitenden Frauen und Männern über die Schultern. Im neuesten Teil unserer Serie haben wir Krankenschwester Melanie Grunwald besucht, die neben ihrer Leitungsaufgabe in der Station E12 als Wundexpertin im Einsatz ist. Denn schlecht heilende Wunden sind eine große Belastung und führen meist zu erheblichen Einschränkungen.

Anzeige

Vor allem bringen sie häufig einen unangenehmen Geruch mit sich, der dazu führt, dass sich die Betroffenen aus Scham sozial isolieren. Gerade für bettlägerige Patienten oder Menschen, die auf andere Weise immobil sind, ist die Gefahr einer derartigen Erkrankung sehr groß. Davon können alle Altersgruppen betroffen sein. Eine der bekanntesten Erkrankungen ist der so genannte Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür. Darunter versteht man eine lokale Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes.

Die Lebensqualität verbessern

Eine qualifizierte Wundversorgung vor allem chronischer und schmerzender Wunden hilft, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Darüber hinaus bieten immer wirksamere Therapieverfahren, Medizinprodukte und Arzneimittel Möglichkeiten zur Optimierung der Wundbehandlung, zur Verkürzung von Therapieverläufen oder sogar zur Prävention chronischer Wunden.

Am Anfang steht dabei die Diagnose des Arztes, die die Ursachen der Wundentstehung beziehungsweise der Wundheilungsstörungen erfasst. Im weiteren Behandlungsverlauf übernehmen Wundexperten die Versorgung der Wunde, die Wunddokumentation sowie die Kausal- und Begleittherapie. Aus diesem Grund haben fast alle Stationen einen Wundexperten. Melanie Grunwald ist so eine Fachfrau. Die Krankenschwester absolvierte vor zwanzig Jahren ihre Ausbildung im Klinikum. Dafür zog sie extra von der Uckermark nach Solingen. „Daheim gab es nur wenige Ausbildungsplätze.“

Ausbildung zur Praxisanleiterin absolviert

Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie zunächst in der Unfallchirurgie. Das Thema „Wundtherapie, Wundheilung“ faszinierte sie. Deshalb folgte rasch eine Fortbildung zur Wundexpertin und im Anschluss daran die Ausbildung zur Praxisanleiterin. „Es ist mir sehr wichtig, mein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben“, betont die Schwester. „Als Praxisanleiter kann ich meine Kenntnisse in der Wundbehandlung mit einfließen lassen.“

Chronische Wunden sind schwierig zu behandeln. Vor allem, weil oft Nebenerkrankungen, wie Diabetes oder Tumorerkrankungen den Heilungsprozess beeinflussen.“ Als chronisch bezeichnet man alles über sechs Wochen. „Trotzdem gibt es gute Erfolge“, freut sich die Wundexpertin. „Das macht ja gerade den Reiz der Tätigkeit aus, wenn man erleben kann, wie auch solche Verletzungen heilen.“

Melanie Grunwald (mi.) mit ihren Kolleginnen auf der Station E12 im Klinikum Solingen. (Foto: © Bastian Glumm)
Melanie Grunwald (mi.) mit ihren Kolleginnen auf der Station E12 im Klinikum Solingen. (Foto: © Bastian Glumm)

Von der Uckermark in die Klingenstadt

Seit etwa zwei Jahren ist Grunwald als Stationsleiterin im Einsatz. Ihren Umzug von der Uckermark hierher hat sie nie bereut. Mittlerweile wohnt sie in Neuss und pendelt täglich nach Solingen. Der Arbeitsweg stört sie nicht. „Ich komme gerne hierher. Das Klinikum hat mich nicht zuletzt mit den Fortbildungen sehr unterstützt.“ Am liebsten möchte sie bis zur Rente bleiben. Was ihr an ihren Aufgaben besonders gefällt? „Man bekommt viel von den Patienten zurück. Es sind glückliche Menschen, die das Haus nach der Genesung verlassen.“

Die Stationsleiterin arbeitet fast immer in ihrem Team mit und unterweist in dieser Zeit ebenfalls die  Auszubildenden. Nur an einem Tag im Monat widmet sie voll und ganz den Büroarbeiten, schreibt Dienstpläne und erledigt alles, was in den Aufgabenbereich einer Stationsleitung fällt. Ihr Grundsatz bei der Pflege: „Ich stelle mir vor, wie ich mir die Pflege wünsche, wenn ich alt oder krank bin. Und so behandle ich meine Patienten.“ Ein gutes Motto. Dann erzählt sie lachend: „Mein Papa hat immer gesagt, wenn man jammert, bleibt die Arbeit trotzdem die gleiche.“ Also jammert sie nicht, sondern nutzt die Zeit lieber für ihre Fortbildung.

Weiterentwicklung der Aufgaben in der Pflege

„Man lernt sowieso nie aus. Die Aufgaben in der Pflege bedürfen einer fortwährenden Weiterentwicklung. Ich darf aufgrund meiner erworbenen Qualifikation auch Therapievorschläge machen und mit Rücksprache der Stationsärzte Patienten behandeln. Wer sich in der Pflege nicht weiterbildet, hat keinen Erfolg und dadurch bei seiner Arbeit auch keinen Spaß.“

Für Pflegeberufe und OTA beim Klinikum Solingen bewerben

Weitere Informationen zu den Ausbildungen in der Pflege und den Gesundheitsberufen und wie man sich bewerben kann, gibt es auf der Homepage des Klinikums Solingen.

Volksbank Bergisches Land
Anzeige
Vorheriger ArtikelOhligser Prinzengarde stellt neuen Orden vor
Nächster ArtikelFocher Straße: Frau (32) bei Verkehrsunfall verletzt
Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein