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Coronavirus: Solingen zeigt sich vorbereitet

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Informierten jetzt über das Coronavirus und den Stand der Dinge dazu in Solingen: v.li. Dr. Markus Meibert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgie in der St. Lukas Klinik, Prof. Dr. Thomas Standl, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, Prof. Dr. Winfried Randerath, Chefarzt der Lungenfachklinik Bethanien, Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Ordnungsdezernent Jan Welzel und Dr. Annette Heibges, Leiterin des Gesundheitsamtes. (Foto: © Bastian Glumm)
Informierten jetzt über das Coronavirus und den Stand der Dinge dazu in Solingen: v.li. Dr. Markus Meibert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgie in der St. Lukas Klinik, Prof. Dr. Thomas Standl, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, Prof. Dr. Winfried Randerath, Chefarzt der Lungenfachklinik Bethanien, Oberbürgermeister Tim Kurzbach, Ordnungsdezernent Jan Welzel und Dr. Annette Heibges, Leiterin des Gesundheitsamtes. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Das Coronavirus ist in Solingen noch nicht angekommen, es gibt nach wie vor keinen bestätigten Fall in der Klingenstadt (Stand: 4. März). Zumindest indirekt machte sich die Krankheit in den vergangenen Tagen in der Klingenstadt aber dennoch bemerkbar. Beim Einkauf blieben beispielsweise die Regale mit Nudeln, Reis oder Toilettenpapier leer, haltbare Lebensmittel wurden mitunter gehamstert. Ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr Teile der Bevölkerung beunruhigt sind.

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„Wir haben die Lage in Solingen gut im Griff“

Um über den Stand der Dinge in Sachen Coronavirus in Solingen aufzuklären und um aufzuzeigen, wie man sich im Falle von Symptomen verhalten soll, informierten die Stadtverwaltung und die drei Solinger Krankenhäuser am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs im Rathaus. „Wir haben die Lage in Solingen gut im Griff“, betonte Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Längst vorhandene und gut eingespielte Netzwerke habe man bereits frühzeitig aktiviert, so dass man auf fast alle Eventualitäten vorbereitet sei, versicherte der OB.

Dr. Annette Heibges ist Leiterin des Gesundheitsamtes in Solingen. (Foto: © Bastian Glumm)

Seit Freitag wurden in Solingen rund 40 Personen auf das Virus getestet. „Alle Testungen sind negativ ausgefallen“, sagte Dr. Annette Heibges, Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes. Eine Person wurde vorsorglich in eine 14-tägige häusliche Quarantäne genommen, da diese Kontakt mit einem Erkrankten hatte. „Aber der Person geht es gut, sie ist völlig asymptomatisch und zuhause“, so Heibges weiter. In der vergangenen Woche wurde der Krisenstab um Dezernent Jan Welzel in eine Grundalarmbereitschaft versetzt.

Lungenfachklinik Bethanien mit moderner Infektionsstation

Bereits seit Januar wurde eine „Krisengruppe“ zum Thema einberufen. „Wir verfolgen die Entwicklung bereits seit Wochen, um entsprechend vorbereitet sein zu können“, machte Jan Welzel deutlich. Den kurzen Draht habe man so zu einer ganzen Reihe Dienststellen und Institutionen in Solingen, um im Bedarfsfall schnell und effektiv Maßnahmen ergreifen zu können.

Dazu gehören primär die drei Krankenhäuser der Klingenstadt, allen voran die Lungenfachklinik Bethanien in Aufderhöhe. „Wir haben 2004 eine große Infektionsstation bauen können, die uns ermöglicht, 20 bis 32 Patienten, je nachdem, ob sie einzeln liegen oder zu mehreren Patienten in einem Zimmer betreut werden, zu isolieren“ erläuterte Prof. Dr. Winfried Randerath, Chefarzt der Lungenfachklinik Bethanien. Die entsprechenden Räume in Bethanien verfügen über einen Schleusenzugang und werden unter Negativdruck gehalten.

Prof. Dr. Winfried J. Randerath ist Chefarzt der Lungen-Fachklinik Bethanien in Aufderhöhe. (Foto: © Bastian Glumm)
Prof. Dr. Winfried J. Randerath ist Chefarzt der Lungen-Fachklinik Bethanien in Aufderhöhe. (Foto: © Bastian Glumm)

Bethanien ab sofort Zentrale Corona-Anlaufstelle

„Wir sind auf einem sehr guten Ausrüstungsstand. Über die Infektionsstation hinaus steht die Intensivstation zur Verfügung, die speziell für Atemwegserkrankungen eingerichtet ist“, so Randerath weiter. Die Intensivstation verfügt über weitere 24 Betten. Jedes Bett lässt sich als Einzelisolation einsetzen. Aufgrund dieser Expertise und der entsprechenden Ausrüstung wird Bethanien ab sofort offiziell die Rolle als Zentrale Corona-Anlaufstelle in Solingen übernehmen. Klinikum und Lukas Klinik halten ebenfalls Kapazitäten vor, auf die man im Bedarfsfalle zurückgreifen könne.

„Unsere Läger sind voll, wir haben gut vorgesorgt. Sollte das Krankenhaus Bethanien an seine Grenzen stoßen, sind wir in der Lage, die Patienten auch im Klinikum zu versorgen“, machte Prof. Dr. Thomas Standl, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums, deutlich. Gleiches gelte für die Ohligser St. Lukas Klinik: „Wir sehen kommenden Coronavirus-Infektionen gelassen entgegen“, beruhigte Dr. Markus Meibert, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Chirurgie in der St. Lukas Klinik. Diverse Vorsichtsmaßnahmen wurden bereits jetzt ergriffen. So gelten im Klinikum beispielsweise veränderte Besuchszeiten (15 bis 19 Uhr).

WICHTIG: Verhalten bei Grippe-Symptomen

Um den Andrang besser steuern zu können und um Bethanien vor unnötiger Überlastung zu schützen, bitten Stadt, Gesundheitsamt und Klinik-Leitung Menschen mit Grippe-Symptomen folgenden Weg einzuhalten: Zunächst Grundinformationen einholen (Homepage der Stadt: www.solingen.de, Medien). Dann telefonisch mit dem Hausarzt in Verbindung setzen (bitte nicht einfach zum Arzt gehen). Wenn dieser eine Abklärung in Bethanien für erforderlich hält, wird er weiter verweisen und das Gesundheitsamt informieren. Wenn jemand an Bethanien weiterverwiesen worden ist, wird dort medizinisch entschieden, wie weiter verfahren werden soll.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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