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Gemeinden führen Lebensmittelhilfen trotz Corona weiter

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Mehr als 1.300 Menschen wird in Solingen durch diakonische Lebensmittelhilfen der Evangelischen Kirche geholfen. (Foto: © Gerold Schröter)
Mehr als 1.300 Menschen wird in Solingen durch diakonische Lebensmittelhilfen der Evangelischen Kirche geholfen. (Foto: © Gerold Schröter)
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SOLINGEN (red) – Mehr als 1.300 Menschen wird in Solingen durch diakonische Lebensmittelhilfen der Evangelischen Kirche geholfen. Auch hierbei hat die Corona-Krise Auswirkungen. Unterstützung kommt jetzt durch die Bethe-Stiftung. „Wir haben uns lange überlegt, ob wir von Lebensmitteltüten auf Einkaufsgutscheine umstellen sollen“, erzählt Michaela Röhr, Pfarrerin an der Lutherkirche. Am Ende habe sich das Team des dortigen Projekts „Tüten teilen“ aber dafür entschieden, auch weiterhin immer mittwochs mit notwendigen Lebensmitteln gefüllte Tüten an bedürftige Menschen zu verteilen.

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Über Sorgen und Nöte sprechen

„Es geht nicht nur ums Sattwerden“, betont Röhr: „Das Angebot, im persönlichen Kontakt über Sorgen und Nöte sprechen zu können, gehört für uns von Anfang an dazu.“ Die Ausgabe ist nun aber viel aufwendiger geworden, weil die nötigen Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden müssen. So tragen alle Mitarbeitenden Mund-Nase-Masken. Menschen können jetzt nicht mehr wie früher im Eingangsbereich der Lutherkirche zum Gespräch beisammenstehen. Kurze Gespräche sind aber mit körperlichem Abstand weiterhin möglich, zum Beispiel vor dem Gebäude im Freien, wo der frische Wind eine Ansteckungsgefahr zusätzlich reduziert.

Um keine Fehler zu machen, sei auch der Stadtdienst Ordnung einbezogen worden. „Wir konnten glücklicherweise weitere Ehrenamtliche gewinnen, die den größeren Aufwand mit uns bewältigen“, freut sich Pfarrerin Röhr. Das diakonische Angebot ist nicht auf Gemeindemitglieder begrenzt. Es richtet sich an Menschen, die auf dem Gebiet der Luther-Kirchengemeinde wohnen. Die Konfession spielt keine Rolle.

Gutscheine an der Dorper Kirche

An der Dorper Kirche verteilt das Team wegen Corona nun immer montags Gutscheine anstelle der gewohnten „Dorper Diakonietüten“. Die können in einem benachbarten Supermarkt gegen Lebensmittel eingelöst werden. Hier war es zu schwierig, den nötigen Abstand einzuhalten. Auch weil der Platz um die Kirche wegen der immer noch laufenden Turmsanierung durch Bauzäune eingeschränkt ist. In der Stadtkirche werden dagegen schon immer Gutscheine an bedürftige Familien und Einzelpersonen ausgegeben. Der Bedarf sei allerdings gestiegen, berichtet Pfarrerin Friederike Höroldt: „Unter anderem weil Kinder nicht wie sonst in der Kita oder in der Schule zu Mittag essen können.“

Das „Haus der Evangelischen Kirche“ an der Kasernenstraße, der Sitz des Diakonischen Werks, ist seit dem 16. März für Publikum geschlossen. Auch hier konnten darum keine Lebensmittel mehr an bedürftige Menschen ausgegeben werden. Menschen, die Hilfe brauchen, können sich aber telefonisch melden. Zahlreiche Lebensmitteltüten wurden den betreffenden Familien und Einzelpersonen bereits nach Hause an die Tür gebracht.

Hilfsangebote an die Coronalage angepasst

Auch die Walder Kirchengemeinde hat ihre Hilfsangebote an die Coronalage angepasst. Wo Menschen früher zweimal in der Woche zum Mittagessen ins Gemeindehaus kommen konnten, werden nun dreimal in der Woche Mahlzeiten in verschlossenen Einwegbehältern ausgegeben, die dann zu Hause aufgewärmt und eingenommen werden können. Zusätzlich werden weitere Menschen mit einzelnen Lebensmitteln versorgt.

Insgesamt werden in Solingen etwa 1.300 Männer, Frauen und Kinder mit Lebensmitteltüten, warmen Mahlzeiten und Lebensmittelgutscheinen unterstützt. Dabei spiele die Bedürftigkeit eine Rolle, nicht die Konfession. In den Gemeinden gelte allerdings meistens die Einschränkung, dass nur Menschen versorgt werden können, die auf dem Gemeindegebiet wohnen. Finanziert werden die Angebote aus der Kirchensteuer und durch Spenden.

Bethe-Stifte finanziert Lebensmittelhilfen mit

Seit April beteiligt sich auch die Bethe-Stiftung an der Finanzierung der Lebensmittelhilfen (wir berichteten ähnlich hier). Zunächst bis zum Sommer hat sie den Gemeinden zugesagt, die Hälfte der Kosten für Lebensmittel zu übernehmen. „Wir sind der Stiftung sehr dankbar dafür, dass sie uns dabei unterstützt, unser Angebot auch in diesen schwierigen Zeiten aufrecht zu erhalten“, erklärt Lutherkirchen-Pfarrerin Michaela Röhr..

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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