SOLINGEN (bgl) – Am Samstag herrschte im Solinger Impfzentrum Hochbetrieb. Sämtliche Impfstraßen waren in Betrieb, so dass rund 700 Personen ihre Impfung gegen das Coronavirus erhielten. So wurden am Samstag erstmals nicht nur Personen der Risikogruppe über 80 Jahren geimpft, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher sowie Ärzte und medizinisches Personal, auch von niedergelassenen Arztpraxen.
Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca
Und das mit dem Impfstoff des Unternehmens AstraZeneca. „Die Resonanz ist großartig. Das macht mich persönlich auch glücklich, da ich denke, dass der AstraZeneca-Impfstoff falsch eingeschätzt wird“, sagte am Samstag Dr. Stephan Kochen, leitender Impfarzt im Impfzentrum Solingen.
Häufig wurde der Mediziner zuletzt von Patienten mit der Aussage konfrontiert, dass der AstraZeneca-Impfstoff schlechter wirke als jener des Herstellers Biontech. „Der Unterschied ist marginal. Der AstraZeneca-Impfstoff schützt auch vor den schwereren Verläufen“, machte Kochen deutlich. In der Praxis mache es demnach kaum einen Unterschied, ob ein Impfstoff mit mehr als 90-prozentiger (Biontech) oder aber rund 70-prozentiger (AstraZeneca) Sicherheit vor einer Corona-Infektion schütze.
Impfzentrum ist täglich zwölf Stunden in Betrieb
Da jetzt genug Impfdosen vorhanden sind, kann das Impfzentrum vollumfänglich arbeiten. Kamen am Samstag rund 700 Frauen und Männer zur Impfung in den ehemaligen Kaufhof, sollen es demnächst bis zu 1.000 Personen täglich sein. Das Impfzentrum ist jeden Tag zwölf Stunden in Betrieb. „Ich bin froh, dass wir jetzt den Impfstoff haben, um diese hohe Schlagzahl erreichen zu können. Da wir bisher so wenig Impfstoffe hatten, ist das Impfzentrum bisher ja nur mit halber Kraft gefahren. Das ist jetzt anders“, freute sich Dr. Stephan Kochen.
Dr. Frank Hilliger ist niedergelassener Hals-Nasen-Ohrenarzt in Solingen. Er ließ sich am Samstag gegen das Coronavirus impfen. „Sich impfen zu lassen ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich sehe ebenfalls nicht den Nachteil des Impfstoffs von AstraZeneca, wie er in der Presse oft dargestellt wird“, erklärte der Facharzt.
Gesamtes Praxisteam meldete sich zur Impfung an
So unterzog nicht nur er sich der ersten Impfung gegen das Coronavirus, auch sein gesamtes Praxisteam meldete sich bereits im Impfzentrum an. Die Impfung selbst ging zügig und fast schmerzlos über die Bühne: Slyvia Hinz, medizinische Fachangestellte im Impfzentrum, verabreichte den Impfstoff per Injektion in den Oberarm.