SOLINGEN (mh) – Am kommenden Montag wird die Autorin Saga Grünwald um 19 Uhr in einer Online-Präsentation auf Facebook ihr neues DruidenTarot vorstellen. Von der Idee bis zur Fertigstellung hat es drei Jahre gedauert.
Drei Jahre Arbeit am DruidenTarot
„Am Anfang stand die Konzeptentwicklung“, erläutert sie ihre Vorgehensweise. „Ich musste mir überlegen, wie ich den Aufbau gestalten sollte, gerade weil ich kein übliches Deck haben wollte.“ Dazu gehörte die Wahl der Motive für die jeweiligen Karten. Manchmal habe die Entscheidungsfindung recht lange gedauert, so Grünwald. In anderen Fällen sei die Umsetzung jedoch recht einfach gewesen. Alle Motive zeichnete Saga Grünwald dann mit Kreide auf Tonpapier. „Je mehr Karten fertig waren, desto mehr habe ich dem Abschluss entgegengefiebert“, gesteht die Künstlerin lachend. Und im Anschluss an diese Arbeit nahm das Buch in Angriff.
Die Idee zu einem neuen Deck hatte sie schon lange, doch sollte es „ein bisschen anders“ sein. Dabei schwebte ihr eine Kombination aus dem keltischen Pantheon mit den Naturwesen der irischen und englischen Regionen vor. Auch Auszüge aus der walisischen Sagensammlung „Die vier Zweige des Mabinogi“ fanden hier ihren Platz.
Statt der üblichen Einteilung der Zahlkarten (Karten von As bis 10) in Schwerter, Stäbe, Kelche und Münzen entschied sich Grünwald für die Elementarzeichen Luft, Feuer, Wasser und Erde, dargestellt durch Elementsymbole. Die Farbgebung wurde entsprechend angepasst. So weisen beispielsweise alle Erdkarten eine leichte Brauntönung auf, Wasser hingegen eine bläuliche Färbung. Jedem Element wurden entsprechende Naturwesen zugeordnet. Zur Erde gehören Zwerge und Naturgeister, zum Wasser die Nixen. Sylphen und Nebelfrauen kennzeichnen das Element Luft und die Drachen das Feuer.
Darstellung der Zahlkarten durch Elementarelemente
Die Hofkarten – King, Queen, Knight, Page – sind auch aus anderen Decks bekannt. Im DruidenTarot gibt es männliche und weibliche Pagen.
Die 22 Karten der großen Arkana (Trumpfkarten) sind durchweg mit Göttern und Helden aus den irischen und walisischen Sagen besetzt. Hier trifft man unter anderem auf Taranis (Gewittergott), Cernunnos (Gott der Fruchtbarkeit, Vater der Tiere) und Cailleach (Göttin des Winters, der Dunkelheit und des Todes). Ein Beispiel für einen gravierenden Unterschied zu anderen Decks: In diesem Tarot zeigt sich die Mäßigkeit, die in ihrer Deutung auf die richtige Balance von Körper, Geist und Seele hinweist, als Grab. Warum wählte Grünwald dieses Motiv? „Miach war ein großer Heiler, der von seinem Vater aus Eifersucht getötet wurde“, erläutert sie ihre Motivwahl. „Auf seinem Grab wuchsen 365 Heilkräuter, jeweils an der Stelle des Körpers, dem sie Heilung bringen.“ Weitere Erläuterungen findet man in dem beiliegenden Buch, das in kurzer Form auf mythologische Hintergründe eingeht. So gibt es neben den Tarotkarten auch noch eine Einführung in die keltische Sagenwelt. Interessant und lehrreich zugleich.
„Mein erstes Tarotdeck habe ich gekauft, als ich noch in Süddeutschland lebte“, erzählt die ausgebildete Druidin. Mit diesem Deck arbeitete sie lange, bis sie nach ihrem Umzug 2007 nach Solingen weitere Decks erwarb. Mit Elfen und Feen, so sagt sie, habe sie sich schon viele Jahre beschäftigt. Im Zuge ihres druidischen Studiums sei dann die Idee zu einem eigenen Tarotdeck entstanden.
Wenn der Plan auch schon lange feststand, gab es doch einen Auslöser, der letztlich das Zeichen zum Start gab: In einem Artikel über Taranis, den keltischen Gott des Himmels, des Wetters und des Donners, taten sich Parallelen zu Jupiter, dem Gottvater der Römer, auf. Für diesen Artikel malte Saga Grünwald ein Bild des Jupiters und ließ sich inspirieren von einer Darstellung des Taranis mit Blitz und einem Speichenrad. Beim Ansehen des fertigen Bildes dachte sie spontan: „Das ist der perfekte Turm der großen Arkana.“ Somit wurde Taranis zur ersten Karte des neuen Decks.
Taranis als erste Karte des DruidenTarot
Zum Ende des Buches hin führt Saga Grünwald drei von ihr selbst kreierte Legesysteme auf. Pate des ersten Legemusters ist das weiße Pferd von Uffington. Damit erfragt man den Rat der vier Elemente. Der Long Man of Wilmington bietet Unterstützung bei einer Entscheidungsfindung. Die dritte Legung ist eine Neunerlegung, mit deren Hilfe man drei Götter um Rat bitten kann.
Das Deck gibt es in einem umweltfreundlichen Baumwollbeutel, der das gleiche Motiv wie die Rückseiten der Karten zeigt – eine Triskele. In der Mythologie der Kelten steht sie oft für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Aber es gibt auch die Deutung von Leben, Geburt und Tod.
Online-Präsentation am kommenden Montag
Das DruidenTarot ist erhältlich bei Saga Grünwald, im custos-verlag und im Etsy-Shop. Es kostet 32 Euro plus Versandkosten.