SOLINGEN (red) – Nach einem Großschadenereignis auf dem Gelände eines Chemieparks in Leverkusen entwickelte sich eine Rauchwolke, die auch auf Teile des Solinger Stadtgebietes zuzog (wir berichteten). Eine Geruchsbelästigung war fast im gesamten Stadtgebiet wahrnehmbar. Darauf hin wurde kurzfristig ein Stab der Feuerwehrführung einberufen. Es erfolgte eine Sirenenwarnung für das westliche Stadtgebiet. Ebenfalls wurden die Warn-Apps NINA und Kat.-Warn aktiviert. Lokale Radiosender warnten die Hörer im Rundfunk.
Messungen fielen negativ aus
Es wurde zunächst dazu aufgerufen Fenster und Türen zu schließen, sowie geschlossene Räume aufzusuchen. Die Warnungen ergingen parallel an alle Solinger Kliniken, Altenheime und Kindergärten. Im wesentlichen lag der Prognosebereich eines möglichen Niedergangs der Rauchwolke im Bereich Ohligs/Aufderhöhe. In diesen Bereich wurde sofort das ABC-Erkundungsfahrzeug mit speziell geschulten Kräften des Umweltschutzzuges entsand, um Messungen auf Schadstoffbelastungen durchzuführen. Diese fielen allesamt negativ aus.
Zur Sicherheit wurden auch noch Messungen im Raum Gräfrath und Höhscheid durchgeführt. Auch diese ergaben keine Hinweise auf Schadstoffe. Im Bereich Aufderhöhe fielen aufgrund technischer Defekte zwei Sirenenwarnanlagen aus. Um die Bevölkerung dennoch zu warnen wurde Einsatfahrzeuge der Feuerwehr zur mobilen Warnung mittels Durchsagen in die betroffenen Gebiete entsand.
Warndurchsagen in den bedrohten Stadtteilen
Hierbei wurden neben Personal der Berufsfeuerwehr überwiegend Kräfte der Löscheinheiten Merscheid/Ohligs und Rupelrath der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. Zwei Einsatzfahrzeuge der Stadtwerke Solingen unterstützten den Einsatz ebenfalls mit Warndurchsagen. Insgesamt waren rund 60 Feuerwehreinsatzkräfte und zwölf Fahrzeuge im Einsatz. Gegen 15.00 Uhr konnte Entwarnung für das gesamte Solinger Stadtgebiet gegeben werden.
Eine Ferienfreizeit mit rund 200 Kindern, Jugendlichen und Betreuern hielt sich zum Zeitpunkt des Schadenereignisses im Bereich Flockertsholz in Gräfrath auf. Nach Rücksprache mit dem B-Dienst der Feuerwehr wurden die Personen vorsorglich eigenständig mit bereitgestellten Bussen der Stadtwerke in die Clemenskirche sowie Einrichtungen des Offenen Ganztags gefahren und dort betreut. Die Betreung und Organisation wird durch die Feuerwehr ausdrücklich für das vorausschauende Handeln gelobt.