SOLINGEN (bgl) – In vielen Metropolen und teils auch in kleineren Städten ist der Christopher Street Day (CSD) eine feste Größe im jährlichen Veranstaltungskalender. Im Sommer wird auch Solingen zu jenen Städten gehören, in denen der CSD gefeiert wird. Das allerdings ein wenig anders, als das bei den größeren Umzügen der Fall ist. So wird es am 30. Juli im Südpark ein stationäres Bühnenprogramm geben. Auch die Künstler der Güterhallen und die dortigen Gastronomen sind mit an Bord des ersten Solinger Christoper Street Days.
„Klingenpride“ im Solinger Südpark
Die Idee zu einem CSD in der Klingenstadt, der als „Klingenpride“ an den Start gehen wird, reife schon seit geraumer Zeit, berichtet Falk Dornseifer, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums, der die Veranstaltung mit organisieren wird. „Wir haben überlegt, wo so etwas stattfinden könnte und sind sehr schnell auf den Südpark gekommen“, betont Dornseifer. Mit größeren Veranstaltungen ist der Brauchtumsverein bestens vertraut, richtet man doch seit inzwischen neun Jahren den Solinger Zöppkesmarkt aus.
Diverse musikalische und künstlerische Interpreten sollen auf den insgesamt drei Bühnen auftreten. Zudem werde es am politischen Austausch „über LGBTQ+ Themen nicht fehlen“, kündigen die Veranstalter auf ihrer aktuell live geschalteten Homepage an. In Form eines Straßenfests wollen sich die teilnehmenden Verbände und Organisationen mit Ständen der Öffentlichkeit im Südpark präsentieren. „Ich denke, dass wir mit diesem Angebot ein breit gefächertes Publikum ansprechen“, hofft Falk Dornseifer auf eine gute Resonanz des CSD. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es um die 2.000 Besucherinnen und Besucher werden könnten“, so der Vorsitzende des Brauchtumvereins.
Motto des Christopher Street Day: „Liebe baut Brücken“
Der erste Solinger CSD wird unter dem Motto „Liebe baut Brücken“ stattfinden. „Die Künstler der Güterhallen überlegen sich derzeit noch, was sie zum CSD genau anbieten wollen. Aber die Idee kam sehr gut an“, freut sich Falk Dornseifer. Los geht es am 30. Juli um 12.30 Uhr. Wer abends noch immer in Feierlaune ist, kann im „Gewölbe³“ an der Konrad-Adenauer-Straße direkt gegenüber dem Theater weiterfeiern.
Dort findet ab 22 Uhr eine „After-Klingenpride-Party“ für Besucherinnen und Besucher über 21 Jahren statt, eine Karte im Vorverkauf kostet 15 Euro. Weitere Informationen wollen die Organisatoren des „Klingenprides“ noch im Mai kommunizieren. Wir werden darüber berichten!
Der Christopher Street Day
Der Christopher Street Day geht auf Ereignisse im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Jahr 1969 zurück. Die Polizei drangsalierte damals immer wieder trans- und homosexuelle Gäste der dortigen Stonewall Inn-Bar. Es folgte der Stonewall-Aufstand, während dem Gäste des Lokals und Passanten sich gegen die Polizei zur Wehr setzten. Tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei hielten die Stadt anschließend in Atem. Bereits ein Jahr später fand die erste Christopher Street Day-Parade statt, die an die Ereignisse des Vorjahres erinnerte. Heute gibt es Paraden und Veranstaltungen in der ganzen Welt.