SOLINGEN (mh) – Sarah ist mit ihren Eltern im Botanischen Garten. Als sie in einem Baum ein großes Loch sieht, krabbelt sie neugierig hinein und landet im Elfenwald. Die Luftelfe Kuki und Alex, der Eiself, stehen ihr bei der Suche nach der Lilienkette bei. Nur damit findet Sarah den Weg zurück in die Menschenwelt. Aber die Kette befindet sich in der Schatztruhe der bösen Feuerelfe.
Abenteuer im Elfenwald
Beim 36. Kindermal- und -klangfest konnten Kinder von 4 bis 14 Jahren im Theater und Konzerthaus wieder eigene Kunstwerke schaffen und an Klangspielen teilnehmen. Am Samstag standen bereits lange vor der Eröffnung schon zahlreiche ungeduldige Kinder vor der Tür und warteten darauf, dass es endlich losging. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Einige der Eltern erzählten, dass sie selbst als Kinder ebenfalls mitgemacht hatten. Jetzt brachten sie ihren eigenen Nachwuchs zum Fest – eine wirklich generationenübergreifende Veranstaltung.
Seit einigen Jahren leitet Janine Werner vom Atelier AndersARTig die Malaktion. „Ich habe als Dreijährige selbst mitgemacht, damals bei Jan Boomers“, erinnerte sie sich lachend an das Thema: „Kinder malen ein Vogelscheuch.“ Die freischaffende Künstlerin veranstaltet in ihrem eigenen Atelier viele Mal- und Kunstaktionen für Kinder.
Die dreizehnjährige Jo-Inn, Tochter von Janine Werner, hatte die Geschichte von Sarah und ihren Erlebnissen im Bot. Garten ganz allein geschrieben und las sie beim Fest den gespannt zuhörenden Kindern vor. Im Anschluss an die Geschichte suchten sich die kleinen Besucher einen freien Platz an einem der langen Maltische und malten ganz konzentriert eine Szene aus dem gerade Gehörten nach. In dieser kreativen Atmosphäre verwandelten sich auf großen DIN A2-Bögen leuchtende Acrylfarben in bezaubernde Werke. Doch nicht nur die Kinder, auch die Eltern waren eifrig bei der Sache und unterstützten, wo sie konnten. Malen durften sie allerdings nicht.
Zauberhafte Motive aus dem Elfenwald
„Aufgabe der Kinder ist es, eine Szene oder Figur aus der gerade gehörten Geschichte zu malen“, erläuterte Manuela Hoor vom Kulturmanagement. Außerdem sollte das Blatt so weit wie möglich mit Farbe bedeckt sein. Nur ein schmaler weißer Rand ringsum war erlaubt. „Es ist jedes Mal beeindruckend zu sehen, wie so viele Kinder total ruhig und konzentriert an den langen Tischreihen malen“, betonte Hoor. „Sie stehen nach dem Vorlesen fast mit dem fertigen Bild im Kopf auf“. Pegasus und Elfen aus dem Elfenwald waren diesmal als Motive besonders beliebt.
Bei dem Fest können die Kinder mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen und auch selbst etwas gestalten. Hören, malen und rhythmische Übungen gehörten dazu. Während die einen ihre kleinen Kunstwerke auf Papier festhielten, fand nebenan im kleinen Konzertsaal fröhliches Trommeln mit Fabakary Jobateh statt. Der gebürtige Gambier ist freiberuflicher Lehrer im Bereich Kultur und Pädagogik. Seine Sprache ist der Rhythmus. Außer seinen Trommeln hatte er zahlreiche Rhythmusinstrumente mitgebracht. Die großen Besucher waren mindestens ebenso begeistert wie die kleinen und stellten gerne ihr musikalisches Talent unter Beweis. Dazu gab es einen afrikanischen Text – ein Lied zu Ehren der Mutter. Auch ohne die Wörter zu verstehen, konnten die kleinen und großen Trommler den Text schnell wiedergeben.
Nach dem Malen wurde getrommelt
Im Anschluss an das Fest übernahm eine sachkundige Jury die Aufgabe, die Bilder zu begutachten und das Siegerbild auszuwählen. Keine einfache Sache, denn viele zauberhafte Bilder waren entstanden. Die kleinen Künstlerinnen und Künstler hatten sich überaus kreativ gezeigt. Die Preisverleihung für die zauberhaften Kunstwerke fand am Sonntag um 11 Uhr statt. Es gab einen Preis und eine Urkunde für jedes Kind. Die Eltern oder Großeltern kamen gemeinsam mit ihren Kindern bzw. Enkelkindern, um die bis dahin getrockneten Werke abzuholen und die Urkunden in Empfang zu nehmen. Bevor es aber an die Preisverleihung ging, sangen und trommelten alle noch einmal gemeinsam das afrikanische Lied.
Gewonnen hatte diesmal die achtjährige Francesca Naliensi. Die Freude war natürlich riesengroß. „Das mit dem Baum hat mir besonders gut gefallen. Am liebsten hätte ich ein Baumhaus“, erzählte die kleine Siegerin, die zum ersten Mal beim Kinderfest mitgemacht hatte. Am liebsten malt sie aber Häuser, in die man hineinsehen kann. Das Gewinnerbild wird im kommenden Jahr auf allen Werbeplakaten und Flyern für das nächste Kindermal- und -klangfest im ganzen Stadtbereich zu sehen sein.