SOLINGEN (mh) – Am vergangenen Freitag zeigte sich den Besuchern am historischen Marktplatz bei Kunst & Kostbarkeiten wieder eine adventlich beschauliche Szene aus Kunst, Musik und kleinen kulinarischen Köstlichkeiten. Zahlreiche offene Höfe, Ateliers und Geschäfte präsentierten sich in vorweihnachtlicher Stimmung. Die vom Heimatverein installierte Weihnachtsbeleuchtung sorgte für stimmungsvolle Lichterszene.
Kunst & Kostbarkeiten mit kulturellen Highlights
Vor und auch in einigen der Häuser erklangen bezaubernde Melodien. Den Anfang machte Florian Buschkotte mit der Gitarre. Während sich Besucher im Atelier Brief & Siegel bei Sabine Danielzig das erlesene Sortiment anschauten, bot er draußen drei französische Chansons. Zum Abschluss sang er Reinhard Meys „Über den Wolken“. Die Zuhörer fielen begeistert ein, bevor es weiterging zu den Crocodiles, die mit temperamentvollen Songs aufwarteten.
Das musikalische Programm hatte Kaffeehaus-Chef Peter von der Heiden auf die Beine gestellt. Er führte die Besucher von einem Darbietungsort zum nächsten. In der Evangelischen Kirche am Marktplatz wurde es mit dem Trio Saitenstreich dann klassisch. Violine, Viola und Violoncello vereinigten ihre Klänge zu einer wundervollen Streicherdarbietung. Auch aus den Fenstern der Hofschneiderei Erfkamp erklangen zauberhafte Geigentöne.
Unterdessen sah man überall Menschen in historischer Gewandung. Rund 20 Steampunker flanierten durch die Gassen der Altstadt und wurden von vielen interessiert bestaunt. Historische Gewänder auf dem historischen Marktplatz sieht man nicht alle Tage. Für beide Seiten war es in Gräfrath eine Premiere.
Kurz zur Erläuterung:
Steampunk zeigt, wie Menschen in der viktorianischen Zeit die Zukunft betrachtet haben. Die Darsteller des Retrofuturismus freuten sich über die Reaktionen. „Wir erleben hier durchweg positives Verhalten. Die Leute schauen zunächst nur interessiert, suchen aber schnell das Gespräch mit uns.“
Steampunker stoßen auf großes Interesse
Der Kontakt zu den Steampunkern war durch Gundula Wolf, entstanden. „Ich lebe gern hier und schätze diesen Ort sehr“, sagte die Gräfrather Bürgerin, die sich seit etwa drei Jahren in der Gruppe „Die Gräfrather“ engagiert, ein Zusammenschluss aus Gastronomen, Künstlern, Einzelhändlern und engagierten Anwohnern. die sich zusammengefunden haben „ihr Gräfrath“ lebendig zu halten. Als Wolf die Steampunker kennenlernte, dachte sie sofort, das sei doch genau das Richtige für Gräfrath.
Auch in den verschiedenen Ateliers gab es wieder vieles zu bestaunen und zu bewundern. Künstler und Galerist Dirk Balke erzählte seinen Gästen Interessantes zu aktuellen Ausstellung des Fotografen Walter Vogel. Gezeigt werden unter anderem Fotos zum Thema Pina Bausch. Dirk Balke plant zusammen mit dem Pina-Bausch-Freundeskreis für den 11. Dezember eine gemeinsame Veranstaltung. Dabei soll ein Film über die Künstlerin gezeigt werden. Weitere Informationen folgen zeitnah.
Solo-Konzert von Gerrit Schneider
Vor der Galerie von Dirk Balke begeisterte der junge Gerrit Schneider die Zuhörer mit einem großartigen Solo-Konzert. Im Hof des Künstlerhauses ART-ECK hatte seine Mutter Ela Schneider ausgefallene Holzbücher auf Treppenstufen dekoriert. Ihre Tochter Emma hatte originelle Werke aus Teebeutelpapier kreiert.
Die Gastronomen hatten mit ihren kulinarischen Leckerbissen wieder genau den Geschmack der Gäste getroffen. Und so gab es überall ein genüssliches Schmausen und angeregte Unterhaltung. Der heftige, aber nur kurze Regenguss tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Gemeinsames Singen am Marktplatz
Highlight des vorweihnachtlichen Events war das von vielen Besuchern schon mit Vorfreude erwartete gemeinsame Singen am Marktplatz. Das Bläser-Ensemble „Pustekuchen“, das seit Jahren nicht nur in der Adventszeit in Gräfrath zum festen Programm gehört, nahm mit „Alle Jahre wieder“, „Morgen, Kinder, wird’s was geben“ und natürlich „Stille Nacht“ die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise in Richtung Weihnachten.