Von Svitlana Glumm
SOLINGEN (red) – Vor gerade mal zwei Wochen hat das Qvevri-Café in Ohligs an der Sauerbreystraße seine Pforten geöffnet. Dieses mag zwar flächenmäßig übersichtlich sein; sehr groß ist aber die Freundlichkeit der Inhaberinnen. Eine gemütliche Atmosphäre, kombiniert mit duftenden, würzigen Gerichten, verleiht dem kleinen Café eine ganz besondere, vielleicht sogar eine nationale Note. Denn wer auf der Suche nach kulinarischen Spezialitäten ist, die vielleicht etwas ungewöhnlich anmuten, aber köstlich sind, kommt am georgischen Café nicht vorbei. Angeboten werden allerlei Köstlichkeiten aus Georgien und der Ukraine.
Georgische und ukrainische Gerichte
„Wir begegnen den Menschen mit einem Lächeln, mit offenem Herzen, wir geben ihnen unsere Liebe“, sagt Olga, die mit einem georgischen Mann verheiratet ist. Gäste sollen sich im neuen Café wie zu Hause fühlen. Ein echtes Qualitätsmerkmal des Qvevri ist nämlich der Koch. Denn dieser ist waschechter Georgier. „Niemand wird das Ojakhuri oder Khatschapuri zubereiten, wie ein georgischer Koch. Wir beziehen zudem Zutaten und Getränke direkt aus Georgien“, fügt Olgas Schwester Lyudmila hinzu. Als Olga im vergangenen Jahr nach Solingen kam, beschlossen die beiden Frauen, ihr eigenes gastronomisches Unternehmen zu gründen.
In der Ukraine betrieb Olga vor dem Krieg sehr erfolgreich ein Restaurant, sie bringt also viel Erfahrung mit in die Klingenstadt. Wer kein scharfes Essen mag, Georgier lieben gut gewürzte Mahlzeiten, bekommt sein Wunschgericht mit weniger Schärfe serviert. Aber keine Sorge, die Spezialität wird auch dann nicht weniger munden. Die beiden Frauen haben auch die Vegetarier nicht vergessen, so dass der Koch sich jederzeit auf entsprechende Wünsche einstellen kann. So soll jeder das Qvevri zufrieden verlassen, wünschen sich die beiden Betreiberinnen. Frische Produkte kommen täglich auf den Tisch. Ein Qualitätsversprechen, das dem Restaurant zum langfristigen Erfolg verhelfen soll.
Name Qvevri steht für einen großen Tonkrug
Im Schaufenster zur Sauerbreystraße kann von außen das georgische Nationalkostüm bestaunt werden. Aber nicht nur das: Gäste dürfen die Tracht anprobieren und gerne ein Erinnerungsfoto machen. So werden die Besucher des Qvevri auf eine Reise durch ein altes Land mit einer interessanten Geschichte geschickt. Übrigens: Vormieter des Qvevri war ein Donut-Geschäft. Die neuen Inhaberinnen haben den Innenraum komplett renoviert und gänzlich neu gestaltet.
Der Name Qvevri steht für einen großen Tonkrug, der in Georgien mit Wein gefüllt und in einer mannshohen Grube vergraben wird (Amphorenwein). Nach mehreren Monaten oder sogar Jahren in der Tiefe wird der Krug schließlich entfernt und der Wein in Flaschen abgefüllt. Es ist diese Tradition, die georgische Weine so köstlich und zugleich etwas teurer macht. Natürlich bietet das Café Weiß- und Rotweine an, die auf diese traditionelle Weise hergestellt wurden. Die Ukraine haben die Besitzerinnen nicht vergessen: Mit Kohlrouladen, Knödeln oder Pfannkuchen stehen diverse ukrainische Spezialitäten auf der Karte.
Die Vielfalt der georgischen Küche genießen
„Wir liefern auf Wunsch unsere Gerichte auch zu unseren Kundinnen und Kunden nach Hause“, sagt Olga und wirft einen Blick auf die Wand, an der ein Panoramabild der georgischen Hauptstadt Tiflis hängt. Demnächst wird es an den Wochenenden im Café Live-Musik mit einer georgischen Sängerin geben. So können Gäste unvergessliche Momente teilen, vielleicht einen Geburtstag mit der Familie oder Freunden feiern und die Vielfalt der georgischen Küche genießen.
Das Ohligser Café ist barrierefrei, Treppen fehlen komplett, so dass ein Besuch für Menschen mit körperlichen Behinderungen problemlos möglich ist. Ganz gleich, wann man das Café an der Sauerbreystraße besucht, man findet sich auf jeden Fall auf einer kleinen Insel der Ruhe wieder, die dazu einlädt, für einen Moment der Alltagshektik zu entfliehen und sich wie zu Hause zu fühlen.
Qvevri – Georgische Küche
Sauerbreystr. 15
42799 Solingen
Tel.: 01523 – 857 5826
Öffnungszeiten
Montag: 12.00 – 22.00
Dienstag: Ruhetag
Mittwoch: 12.00 – 22.00
Donnerstag: 12.00 – 22.00
Freitag: 12.00 – 23.00
Samstag: 12.00 – 23.00
Sonntag: 12.00 – 22.00
Zur Autorin
Svitlana Glumm wurde in Kropywnyzkyj in der Ukraine geboren. Die 44-Jährige studierte an der dortigen Universität Geschichte und später an der Uni in Kiew Journalismus. Als Journalistin arbeitete sie über zehn Jahre für Zeitungen in Kiew und Kropywnyzkyj. Seit April 2022 lebt sie in Solingen.