Start Aktuelles Solingen: Sanierungspläne für den Freizeitpark Ittertal werden konkreter

Solingen: Sanierungspläne für den Freizeitpark Ittertal werden konkreter

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Yevgen Besedin kaufte 2019 den ehemaligen Freizeitpark Ittertal. Der 35-jährige Immobilien-Entwickler aus Wuppertal möchte das Areal gerne sanieren und dort einen neuen Freizeitpark eröffnen. (Foto: © Bastian Glumm)
Yevgen Besedin kaufte 2019 den ehemaligen Freizeitpark Ittertal. Der 35-jährige Immobilien-Entwickler aus Wuppertal möchte das Areal gerne sanieren und dort einen neuen Freizeitpark eröffnen. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Der ehemalige Märchenwald im Ittertal schläft den sprichwörtlichen Dornröschenschlaf. Still ruht der kleine See im Zentrum des Geländes, die Bayernhalle zieren Grafitti, manche Fenster sind mit Holzplatten abgedeckt. Das soll nicht so bleiben. Seit 2019 gehört das gesamte Areal Yevgen Besedin aus Wuppertal. Der Immobilien-Entwickler hält an seinem Plan fest, den Freizeitpark Ittertal wieder auf Vordermann zu bringen. Zuletzt kam zumindest etwas Bewegung in die Sache: „Wir haben inzwischen die planungsrechtliche Zusage der Stadt Solingen erhalten. Von einer Baugenehmigung sind wir meiner Einschätzung nach allerdings noch recht weit entfernt“, erläuterte Yevgen Besedin bei einem Ortstermin im ehemaligen Freizeitpark an der Ittertalstraße.

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Freizeitpark Ittertal wurde 2019 verkauft

Rückblick: 2002 übernahm Schausteller Bruno Schmelter das Gelände und betrieb den Freizeitpark recht erfolgreich, bis er schließlich 2019 verkaufte. Im Zuge der Schließung des Parks gründete sich mit den „Itterthalern“ sogar ein Verein, der sich für eine Weiterführung als Freizeitgelände einsetzte. Zuletzt war es um den Verein etwas ruhiger geworden, aber Besitzer Yevgen Besedin hält ohnehin an seinem Ziel fest, dem Freizeitpark neues Leben einhauchen zu wollen. Vor ihm liegt viel Arbeit, denn „seit der Überflutung vor drei Jahren hat sich hier nicht mehr viel verändert, zumindest nicht zum Positiven“, betonte er.

Dabei sah es 2020 noch recht hoffnungsvoll aus. Ein neuer Pächter habe demnach sowohl für den Betrieb des Parks als auch für das Restaurant nebenan unterschrieben. Die Hochwasserkatastrophe vom Sommer 2021 sowie die parallel aufkommenden Corona-Restriktionen machten zu diesem Zeitpunkt jedoch alle weiteren Planungen im Ittertal zunichte. Und Yevgen Besedin sei zunächst nichts anderes übriggeblieben, als abzuwarten und die gröbsten Schäden zu beseitigen.

Die Bayernhalle soll abgerissen werden. An anderer Stelle soll dafür ein Neubau entstehen. Das denkmalgeschützte Wasserkarussel soll erhalten bleiben. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Bayernhalle soll abgerissen werden. An anderer Stelle soll dafür ein Neubau entstehen. Das denkmalgeschützte Wasserkarussel soll erhalten bleiben. (Foto: © Bastian Glumm)

Ittertal: Neues Restaurant soll demnächst eröffnen

Immerhin: Parallel zu den Überlegungen rund um einen neuen möglichen Freizeitpark wird es zumindest nebenan konkreter. Im angrenzenden Gebäude zur Ittertalstraße hin laufen die Vorbereitung zur Eröffnung eines neuen Restaurants. Zuletzt war dort ein „mongolischer Grill“, der allerdings bereits vor einigen Jahren seine Pforten schloss. Ein neues Restaurant im Ittertal wird losgelöst vom Freizeitpark betrieben werden. „Unabhängig davon haben wir dennoch angefangen, das gesamte Gelände aufzuräumen und bereiten uns darauf vor, hier tätig werden zu können. Wir kämpfen um die Baugenehmigung, was nicht einfach ist“, machte Besedin deutlich.

Viel zu retten gibt es vom alten Märchenwald ohnehin nicht. Die alten Märchenhäuser, die allesamt unter Denkmalschutz stehen, auf den höherliegenden Terrassen befinden sich in einem überaus schlechten Zustand. Auch die Bayernhalle ist nicht zu retten und muss abgerissen werden. Diese beherbergte zuletzt einen Indoor-Spielplatz sowie ein gastronomisches Angebot. „Nach der Flut hatten wir hier sehr viele Einbrüche und die Märchenhäuser wurden sprichwörtlich verwüstet. Wir haben aber angeboten, dass wir auch diese sanieren werden. Das allerdings peu a peu“, so Besedin.

Baufällige Bayernhalle muss abgerissen werden

Alles hänge jetzt von den behördlichen Genehmigungen ab, dann könnte man im Ittertal zügig loslegen, unterstrich Yevgen Besedin. Einen potenziellen Pächter habe man sogar schon an der Hand, aber um eine umfängliche Sanierung komme er als Vermieter nicht herum. Deshalb will er eine siebenstellige Summe in den neuen Freizeitpark investieren. Der neue Park soll etwas anders werden, als ihn Generationen von Solingern von früher kennen. „Es sind keine Karussells geplant. Wir möchten hier ein angenehmes Ausflugsziel nicht nur für die Solinger schaffen. Es sollen diverse Outdoor-Aktivitäten für Kinder unterschiedlichen Alters möglich sein, aber auch die Eltern sollen hier entspannen können“, zeigte der Ittertal-Besitzer auf. Das denkmalgeschützte Wasserkarussell soll erhalten bleiben. Zudem ist ein gastronomisches Angebot mit Biergarten Bestandteil der weiteren Planungen.

Im angrenzenden Gebäude zur Ittertalstraße laufen bereits die Vorbereitungen für die Eröffnung eines neuen Restaurants. Das losgelöst von den Planungen für einen neuen Freizeitpark. (Foto: © Bastian Glumm)
Im angrenzenden Gebäude zur Ittertalstraße laufen bereits die Vorbereitungen für die Eröffnung eines neuen Restaurants. Das losgelöst von den Planungen für einen neuen Freizeitpark. (Foto: © Bastian Glumm)

Dem Abriss der Bayernhalle soll ein Neubau folgen, allerdings ein Stück versetzt. Für dieses Vorhaben wartet man händeringend auf die Genehmigung. Gleichzeitig soll das Bachbett der Itter ein wenig verlegt und auch etwas breiter werden. Das sei ein Wunsch des Bergisch-Rheinischen Wasserverbands. So werde im Park eine größere Freifläche entstehen, für deren Nutzung Weihnachtsmärkte oder andere Veranstaltungen denkbar seien. Der Teich muss saniert, neue Spielplätze gebaut werden. Bis es soweit ist, wird jedoch noch einiges an Wasser die Itter hinunterfließen. Da ist sich Yevgen Besedin ziemlich sicher. „Es sind zu viele Ämter daran beteiligt, es dauert alles sehr lange. Es ist uns einmal gelungen, Verantwortliche aus allen zuständigen Stellen zu uns hier zum Ortstermin zu bekommen. Allein die Planung dafür hat rund vier Monate gedauert“, bedauerte der 35-Jährige, der nachdrücklich betont: „Hier ist sehr vieles möglich, wir können hier ein Freizeitgelände realisieren, was im Bergischen Land einmalig wäre! Aber wir wünschen uns einfach ein wenig mehr Mitwirkung seitens der Behörden“.

Bauvoranfrage von der Stadt Solingen positiv beschieden

Wir haben die Stadt Solingen damit konfrontiert und um eine Stellungnahme gebeten. Im Rathaus gibt man sich zugeknöpft: „Nach intensiven Beratungen durch die Verwaltung und mehreren Umplanungen hat der Investor eine Bauvoranfrage eingereicht, die inzwischen positiv beschieden wurde. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zum aktuellen Sachstand und zu den baulichen Plänen eines privaten Investors keine weitere Auskunft geben können.“

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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