SOLINGEN (mh) -Im Solinger Vogel- und Tierpark gibt es derzeit drei Gehege, in denen Ara-Pärchen in trauter Zweisamkeit leben. Besonders das Paar Dora und Michael sticht hervor. Die beiden sind wirklich ein Herz und eine Seele.
Drei Ara-Pärchen im Vogelpark
Dora mit ihrem blau-gelben Gefieder gehört zur Rasse der Gelbbrustaras. Sie hat sich vor etwa einem halben Jahr mit dem hellroten Ara Michael zusammengefunden. Michael, der nach dem Verlust seiner Partnerin Rosa schnell eine neue Gefährtin benötigte, fand in der neugierigen und verspielten Dora die perfekte Gesellschaft. Papageien sind soziale Tiere, die nicht allein leben sollten; andernfalls droht bei diesen sensiblen Geschöpfen das Risiko des Rupfens. Rosa war zwar eine beeindruckende Ara-Dame, jedoch nicht ganz pflegeleicht und verstand sich nicht mit den anderen Tieren. Um Konflikte zu vermeiden, wurde das Pärchen schließlich separiert.
Dora hingegen bringt frischen Wind in Michaels Leben. Mit ihren zwei Jahren ist sie voller Energie und Neugierde. Ursprünglich aus einem anderen Tierpark stammend, hat sie bereits viel Erfahrung im Umgang mit Menschen gesammelt. Ihre Intelligenz zeigt sich auch in ihrer Zusammenarbeit mit einer der Pflegerinnen: Gemeinsam lernen sie spielerisch, Stempel in verschiedene Formen zu sortieren. Das große Gehege bietet den beiden Tieren ausreichend Platz zum Klettern und Spielen – zahlreiche Äste laden dazu ein, ihre starken Schnäbel zum Schälen zu nutzen. Diese beeindruckenden Vögel besitzen eine extreme Bisskraft und können mühelos Walnüsse knacken.
Starke Schnäbel mit extremer Bisskraft
Abends oder bei kühleren Temperaturen ziehen sich die beiden in ihr Wärmehaus zurück, wo sie sich gemütlich zusammenkuscheln können. Im kommenden Frühjahr planen die Tierpfleger, Dora und Michael mit dem anderen Pärchen Heinrich und Naomi zu vergesellschaften. Naomi ist bereits etwas betagt; sie kam vor Jahren aus schlechter Haltung in den Vogelpark und führt hier nun ein glückliches Leben an der Seite ihres Partners Heinrich. Dieser hat einen etwas schiefen Schnabel, was ihn jedoch nicht am Fressen hindert – regelmäßige Besuche beim Tierarzt sorgen dafür, dass er keine Probleme hat.
Heinrichs auffälliges hellrotes Gefieder wird durch zahlreiche Gelbanteile ergänzt, während Naomi in einem tiefen Dunkelrot erstrahlt. Die beiden sitzen oft eng beieinander und genießen die Zweisamkeit. Eine kleine Anekdote am Rande: Als Tierpfleger André Hartig einmal im Gehege war, begrüßte er das ältere, bis dahin namenlose Tier mit den Worten: „Na, Omi?“ So kam die Vogel-Dame zu ihrem Namen.
Michael und Heinrich sind Handaufzucht
Michael und Heinrich, geboren im August 2012, sind Handaufzuchten. Janett Heinrich, die ltd. Tierpflegerin, hatte sich der beiden angenommen, weil sich die Eltern nicht um ihren Nachwuchs kümmerten. Das Elternpaar ist das dritte Pärchen im Vogelpark. Heinz und Heidrun sind seit über 20 Jahren Teil der Einrichtung. Über ihr Vorleben ist kaum etwas bekannt; man vermutet jedoch, dass sie aus Wildfängen stammen und möglicherweise mehrere Vorbesitzer hatten. Trotz ihrer schwierigen Vergangenheit fühlen sich die beiden wohl und zeigen sich lebhaft.
Bei einem Besuch im Vogelpark können Besucher nicht nur diese faszinierenden Tiere mit ihren grundverschiedenen Charakteren kennenlernen, sondern auch noch viel Wissenswertes über diese Rasse erfahren.