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Vogelpark Ohligs: Die Grünmeerkatzen Thomas und Andrea sind eingezogen

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Meerkatzendame Andrea fühlt sich bereits sehr wohl in ihrem neuen Zuhause. Aufmerksam beobachtet sie alles, was um sie herum geschieht. (Foto: © Martina Hörle)
Meerkatzendame Andrea fühlt sich bereits sehr wohl in ihrem neuen Zuhause. Aufmerksam beobachtet sie alles, was um sie herum geschieht. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Der Solinger Vogel- und Tierpark hat zwei neue, ganz besondere Bewohner: Am 10. Juni sind die äthiopischen Grünmeerkatzen Thomas und Andrea eingezogen. Die beiden Primaten stammen aus behördlichen Beschlagnahmungen und lebten zuvor über zwei Jahre in der Auffangstation Sachsenhagen, wo sie sich kennen und – weitgehend – lieben lernten.

Schon während ihrer Zeit in Sachsenhagen zeichnete sich die Rollenverteilung der beiden ab: Andrea hat das Kommando, Thomas ordnet sich bereitwillig unter. Ein ungleiches Paar, das aber gut harmoniert – auch beim Einzug in ihr neues Zuhause im Vogelpark.

Einzug der Grünmeerkatzen mit Obst und Aussicht

Den Transport nach Solingen überstanden beide Tiere problemlos. Zur Begrüßung gab es Weintrauben, Pfirsich und Apfel – Delikatessen, die die Eingewöhnung erleichterten. Während Andrea sich genüsslich der Fellpflege widmete, zeigte Thomas reges Interesse an seiner Umgebung. Neugierig beobachtete er durch das Fenster das bunte Treiben der Besucher und die benachbarten Schafe und Ziegen.

Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit tollen die beiden Grünmeerkatzen jetzt munter im Außengehege, wo es viel zu entdecken gibt. (Foto: © Martina Hörle)
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit tollen die beiden Grünmeerkatzen jetzt munter im Außengehege, wo es viel zu entdecken gibt. (Foto: © Martina Hörle)

Die erste Woche verbrachten die Meerkatzen ausschließlich im Innengehege – ein wichtiger Schritt, um ihnen einen sicheren Rückzugsort zu vermitteln. Erst am Dienstag war es dann so weit: Der erste Ausflug ins neu gestaltete Außengehege stand an.

Abenteuer im Außengehege – mit Eisbombe

Zögerlich betrat Andrea das Terrain, Thomas hingegen erkundete sofort Baumstämme, Netze und Traktorreifen. Besonders beliebt: das Kletternetz aus alten Feuerwehrschläuchen und eine große Eisbombe, liebevoll von Tierpfleger André Hartig zubereitet. Gefüllt mit Früchten, Kräutern und Sonnenblumenkernen, bot sie nicht nur Erfrischung, sondern auch Spielspaß – zumindest für Andrea. Thomas hielt sich vorsichtig im Hintergrund, stets darauf bedacht, den guten Willen seiner dominanten Partnerin nicht zu strapazieren. Doch bei diesen Köstlichkeiten mopste er sich hin und wieder auch ein Stück.

Die Eisbombe aus Obst, Kräutern und Sonnenblumenkernen fand großen Anklang bei den Primaten. Hier traut sich Thomas vorsichtig an die Leckereien. (Foto: © Martina Hörle)
Die Eisbombe aus Obst, Kräutern und Sonnenblumenkernen fand großen Anklang bei den Primaten. Hier traut sich Thomas vorsichtig an die Leckereien. (Foto: © Martina Hörle)

Ursprünglich sollte das Affenpärchen afrikanische Namen erhalten – passend zu ihrer Herkunft. Äthiopische Grünmeerkatzen stammen aus Äthiopien, Eritrea und dem Sudan. Doch spontan übernahm Thomas van Treeck, Vorstand des Fördervereins, die Patenschaft – und so war schnell klar: Die Neuankömmlinge heißen Thomas und Andrea.

Ungeplante Namengebung

Grünmeerkatzen gehören zur Familie der Meerkatzenverwandten und sind tagaktive Allesfresser. Sie leben sowohl auf Bäumen als auch am Boden, schlafen aber bevorzugt in Bäumen. Ihr auffälliges Erscheinungsbild – graugrünes Fell, schwarzes Gesicht und ein markanter weißer Augenstreif – macht sie zu echten Hinguckern. Der Schwanz ist meist länger als der Körper. Bei Thomas fehlt allerdings ein Stück  – abgefroren durch unsachgemäße Haltung in einem nicht beheizten Raum. Unterscheiden lassen sich die Geschlechter sehr gut. Das Männchen ist größer und kräftiger als das Weibchen. Auffällig sind vor allem die Genitalien: Der Hodensack der Männchen ist blau, der Penis dagegen hellrot.

Schon am Tage ihres Einzugs holte sich die Affendame ganz selbstverständlich die angebotenen Pellets aus der Dose. Affenpellets enthalten alles, was die Tiere für eine gesunde Ernährung brauchen. (Foto: © Martina Hörle)
Schon am Tage ihres Einzugs holte sich die Affendame ganz selbstverständlich die angebotenen Pellets aus der Dose. Affenpellets enthalten alles, was die Tiere für eine gesunde Ernährung brauchen. (Foto: © Martina Hörle)

Im Vogelpark achtet man nun besonders auf eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse und speziellen Affenpellets. Tierisches Eiweiß gibt es nur in Maßen. Die Fütterung mit dem heißgeliebten Obst erfolgt abends – so kommen die Tiere freiwillig zurück in den sicheren Innenbereich.

Nachwuchs im Gruppenleben

Ob es bei Thomas und Andrea irgendwann Nachwuchs geben wird, bleibt abzuwarten. Weibchen tragen rund zwei bis drei Monate, bevor sie ein Junges zur Welt bringen. Dieses bleibt zunächst eng bei der Mutter, während der Vater sich – typisch für Meerkatzen – nicht an der Aufzucht beteiligt. Die in einer Gruppe lebenden Tiere sind nicht verwandt. Das Jungtier muss, wenn das entsprechende Alter erreicht ist, die Gruppe verlassen.

Mit Thomas und Andrea hat der Vogelpark Ohligs nicht nur zwei charismatische neue Bewohner gewonnen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz geleistet. Die Besucher dürfen sich auf viele spannende Beobachtungen und Momente freuen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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