
SOLINGEN (red) – Das Schullandheim Westerburg schließt. Der Schullandheimverein Solingen e.V. hat auf einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, den Betrieb des Hauses zum 31. Juli 2026 einzustellen, weil es nicht mehr kostendeckend betrieben werden kann. Gründe sind gestiegene Kosten, ein Renovierungsstau und rückläufige Buchungszahlen. Die Reservierungen für das laufende Schuljahr bleiben bestehen. Fahrten ab dem 1. August 2026 müssen abgesagt werden. Der Schullandheimverein hat die betroffenen Schulen und Klassen informiert.
Erste Reiseerfahrungen im Westerwald
„Generationen von Solinger Schülerinnen und Schülern haben in Westerwald ihre ersten Reiseerfahrungen gemacht. Viele inzwischen erwachsene Solingerinnen und Solinger haben das Schullandheim in guter Erinnerung. Es tut mir sehr leid, dass diese Einrichtung, mit der viele Solinger Schülerinnen und Schüler schöne Erlebnisse und neue Erfahrungen in der Natur verbinden, nun leider schließen muss“, sagt Stadtdirektorin Dagmar Becker.
Das im Rheinland-Pfälzischen Westerwaldkreis gelegene Schullandheim war seit den 60er Jahren ein beliebtes Ziel für Klassenfahrten vieler Solinger Schulen. Von Beginn an war das Haus eng mit der Stadt Solingen verbunden: 1960 erwarb die Stadt Solingen auf Bitten des Vereins am östlichen Stadtrand von Westerburg ein 9.910 Quadratmeter großes Grundstück von der evangelischen Kirchengemeinde Westerburg und gestattete dem Schullandheimverein den Bau des Hauses auf diesem Gelände.
Klassenfahrt-Ziel für Solinger Schüler
Ein Jahr später eröffnete das Schullandheim, das von da an über Jahrzehnte für viele Solinger Schülerinnen und Schüler zum Klassenfahrt-Ziel wurde. In den ersten Jahrzehnten kamen viele Klassen in der Winterzeit zum Rodeln. Später nutzten die Schulen das Heim gerne für die Abschlussfahrten in der vierten Klasse.
Der besondere Reiz des Hauses bestand in der großen Naturnähe und in den vielfältigen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten des Geländes, die immer wieder auch mit Unterstützung der Stadt-Sparkasse Solingen und der Gerd-Kaimer-Stiftung ergänzt und erneuert wurden. Zudem war das Haus ein idealer Ausgangspunkt, um den Westerwald mit seinen vielfältigen Ausflugs- und Erlebnisangeboten kennenzulernen.
Solinger Schulen im Schullandheim Westerwald
Allein in den vergangenen 13 Jahren besuchten durchschnittlich mehr als 600 Solinger Kinder das Schullandheim für jeweils fünf Tage. Daraus ergibt sich die Gesamtzahl von fast 30.000 Übernachtungen. Die Solinger Schülerinnen und Schülern machten etwa die Hälfte der Übernachtungen im Schullandheim aus. Darüber hinaus besuchten das Haus auch Familien-, Vereins- und Kirchengruppen.