
SOLINGEN (bgl) – Noch zeigt sich der November von seiner milden Seite, doch bei den Technischen Betrieben Solingen (TBS) laufen die Vorbereitungen für den Winterdienst bereits auf Hochtouren. Auf dem Betriebshof an der Dültgenstaler Straße haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vergangenen Wochen Fahrzeuge gewartet, Salzvorräte überprüft und Einsatzpläne abgestimmt. Am Mittwoch luden die TBS die Medien zu einem Ortstermin ein, um einen Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen zu geben.
1.375 Straßen im Solinger Stadgebiet
„Unsere Vorbereitungen sind so gut wie abgeschlossen, wir sind für die kalte Jahreszeit gerüstet“, sagte Jan-Tobias Welzel, Teilbetriebsleiter der Technischen Betriebe. In der Werkstatt steht eine der 16 Großmaschinen, die in den kommenden Monaten durch das Stadtgebiet rollen werden. Sie sind dafür zuständig, rund 1.375 Straßen mit einer Gesamtlänge von etwa 200 Kilometern zu räumen und zu streuen. Vorrang haben dabei die Strecken der Priorität 1, also Hauptverkehrsachsen und Linien des öffentlichen Nahverkehrs.

„Damit sichern wir den Busverkehr und die kritische Infrastruktur. Unser Ziel ist, dass Solingen auch bei winterlichen Bedingungen mobil bleibt“, erklärte Welzel. In der Salzhalle lagern derzeit rund 1.200 Tonnen Auftausalz, Nachlieferungen können bei Bedarf kurzfristig bestellt werden. Insgesamt stehen etwa 130 Mitarbeiter bereit, die je nach Lage zum Einsatz kommen. Neben den Fahrzeugbesatzungen kümmern sich auch Handkolonnen um Gehwege und kleinere Flächen.
Priorität: Strecken des öffentlichen Nahverkehrs
Wie der Einsatz im Detail abläuft, erläuterte Manuel Graf, Sachgebietsleiter Stadtbildpflege bei den TBS. „Das Hauptstraßennetz, das auch die Strecken des öffentlichen Nahverkehrs umfasst, hat für uns die erste Priorität. Die Nebenstraßen werden im Tagesverlauf bedient, sofern wir nicht erneut auf den Hauptstraßen räumen müssen.“
Dass nicht jede Straße sofort frei ist, sorgt regelmäßig für Diskussionen, besonders in sozialen Netzwerken. Graf begegnet der Kritik mit Gelassenheit. „Natürlich gibt es Beschwerden, das ist normal. Im Vergleich zu unseren Nachbarstädten erzielen wir in Solingen aber sehr gute Räum- und Streuergebnisse. Insgesamt haben wir eine hohe Qualität im Winterdienst.“

Veränderte Witterung, neue Gewohnheiten
Der Winter hat sich verändert. Schneefälle werden seltener, dafür treten kurze Phasen mit Glätte und Frost häufiger auf. „Das macht die Arbeit nicht einfacher“, so Graf. „Viele Menschen verlernen den Umgang mit Schnee und Eis. Dinge wie das Auto abdecken, oben am Berg parken oder einfach etwas früher losfahren geraten in Vergessenheit. Wenn dann der erste Frost kommt, trifft er viele unvorbereitet.“
Die große Winterdienstbereitschaft der TBS wird künftig 48 Stunden vor einer angekündigten winterlichen Lage aktiviert. Dann sind alle verfügbaren Kräfte im Einsatz. Zusätzlich gibt es eine kleine Bereitschaft von November bis Ende März, um auf überfrierende Nässe oder leichten Frost zu reagieren, ohne die gesamte Mannschaft alarmieren zu müssen.
Winterdienst ist gut vorbereitet auf den ersten Frost
Noch ist es relativ ruhig auf dem Betriebshof an der Dültgenstaler Straße. Doch wenn die Temperaturen sinken und die ersten Schneeflocken fallen, ist alles bereit. „Wir können den Winter nicht planen“, machte Jan-Tobias Welzel deutlich, „aber wir können dafür sorgen, dass Solingen gut durch ihn kommt.“









































