
SOLINGEN (mh) – Wenn Pascal Herder erzählt, dann entstehen vor dem inneren Auge Bilder. Worte sind für ihn mehr als Mittel zum Zweck, sie sind sein Zuhause, sein Werkzeug, seine Leidenschaft. Der Solinger Textdichter hat sich in der Musikbranche längst etabliert und ist besonders im Schlager und Pop-Schlager verwurzelt. Doch auch gefühlvolle Pop-Balladen gehören für ihn selbstverständlich dazu. Seine Texte sind mal leicht, mal voller Tiefe, aber immer bildhaft und lebendig. „Meine Songs sollen wie kleine Geschichten wirken“, sagt er. „Ich möchte die Menschen einladen zu träumen und für einen Moment Teil dieser Welt zu werden.“
Bereits in der kommenden Woche (21.11.2025) erscheint ein neuer Titel aus seiner Feder: „Dein Zug ist abgefahren“. Produzent Hans Haas war von dem Text sofort begeistert und übernahm die Produktion. Gesungen wird der Song von Kevin Andree, den Herder aus der Künstlergruppe „Schlagerherzen“ kennt. „Ich freue mich riesig über diese Zusammenarbeit“, sagt Herder. Auch musikalisch will er den nächsten Schritt gehen. Schon oft sind ihm Melodien zu seinen Texten eingefallen, die er an andere weitergegeben hat. Nun möchte er selbst komponieren. „Ich will ausprobieren, wie weit ich gehen kann“, sagt er. „Warum nicht auch als Komponist?“
Pascal Herder – von Gedichten zum Songwriting
Seinen Weg als Autor begann Herder bereits vor zwanzig Jahren mit Gedichten. Irgendwann stellte sich die Frage, wie sich diese lyrischen Texte musikalisch weiterentwickeln könnten. Die Antwort fand er schnell. Er machte Schlager daraus, schickte sie an verschiedene Künstler und bekam tatsächlich Resonanz. Heute schreibt er für namhafte Sänger wie Marcus Kuno, Mario Maxim, Maiko Marcell, Josi, Michael Thomas und Marvin Ria. „Ich hätte damals nie gedacht, dass jemand auf meine Mails antwortet“, sagt Herder rückblickend und lächelt. „Und plötzlich klingelte mein Telefon.“
Ein Höhepunkt seiner bisherigen Arbeit ist der Songtext „Cinderellas Schuh“. Der Titel, gesungen von Marcus Kuno, hielt sich ganze acht Monate in den DJ-Hitparaden (wir berichteten). Der Song erzählt die Geschichte eines DJs, der auf der Tanzfläche seine Traumfrau entdeckt, sie jedoch nicht ansprechen kann, weil er selbst hinter dem Mischpult gebunden ist. Die märchenhafte Anspielung auf Cinderella verleiht dem Stück eine besondere Magie. Auch „Lady mit den roten Schuhen“, gesungen von Sasha Berger, stammt aus Herders Feder. „Ich freue mich immer sehr, wenn mir Künstler Mitschnitte ihrer Live-Auftritte schicken“, erzählt er begeistert. „Es ist ein tolles Gefühl, die eigenen Worte auf einer Bühne zu erleben.“

Seine Gedichte entstehen oft aus Beobachtungen des täglichen Lebens. Nicht immer sind sie fröhlich. „Manchmal schleichen sich Trauer und Melancholie ein. Aber das ist in Ordnung“, sagt Herder. „Das Leben ist nicht nur hell.“ Dass sein Herz für den Schlager schlägt, verschweigt Herder nicht. „Ich höre selbst gerne Schlager“, sagt er offen. Früher sei Wolfgang Petry sein Favorit gewesen, heute ist es Jörg Bausch. Sein aktueller Lieblingssong: „Warum hast du nicht …“ von Norman Langen.
Neben seinen Songtexten widmet sich Herder der Lyrik und den Geschichten. Schon vor vielen Jahren schrieb er Gute-Nacht-Geschichten für seinen kleinen Cousin. Aus seinen Texten entstanden später Kinderhörspiele. Zwei davon sind bereits veröffentlicht: „Drei Freunde und die Geisterinsel“ und „Lisa und das Supereinhorn“. Das dritte Hörspiel mit dem Titel „Der König, der nicht lachen konnte“ ist gerade in der Produktion. Die Rolle des Pippolino spricht Herder selbst. „Man muss beim Einsprechen mit Mimik und Gestik arbeiten“, betont er. „Auch wenn niemand zusieht, hört man den Unterschied. Die Stimme bekommt dadurch Ausdruck und die Figur wirkt lebendig.“ Unterstützt wird er dabei von Produzent Johannes Tim, der von der Hörspielidee sofort überzeugt war.
Kinderhörspiele mit Herz und Humor
Derzeit arbeitet Pascal Herder an seinem ersten Roman. „Es ist ein spezielles Buch, das man so von mir nicht erwarten würde“, macht er neugierig. „Mehr möchte ich noch nicht sagen. Nur so viel: Es gibt unter anderem einen Krimi-Anteil.“
Beruflich arbeitet der 43-Jährige als Integrationshelfer für behinderte Kinder. Diese Tätigkeit erfüllt ihn zutiefst, trotzdem braucht er die kreative Arbeit als Ausgleich. Nebenbei steht er gemeinsam mit einem Freund als Comedy-Duo P & T auf der Bühne. Die beiden sorgen regelmäßig für Lacher, sowohl live als auch in den Videos, die auf TikTok und YouTube zu finden sind. Ursprünglich wollte Herder allerdings Werbedesigner werden. Die Ausbildung zum Offset-Drucker mit Mediendesign hatte er abgeschlossen, doch im freiwilligen sozialen Jahr wurde ihm klar, dass ein reiner Büro- oder Maschinenjob nichts für ihn sei. „Ich liebe die Arbeit mit Menschen“, sagt er. „Und ich habe meinen Platz gefunden.“

Trotz der Vielfalt seiner Projekte möchte er sich nicht festlegen. „Ich muss alles machen dürfen“, sagt er entschlossen. „Ich möchte auf nichts verzichten.“ Sein Motto scheint ihn dabei zuverlässig zu tragen: „Man muss brennen für das, was man macht. Nur dann ist man mit ganzem Herzen dabei.“
Das nächste Ziel
Ein kleiner Klebezettel an seinem Schreibtisch verrät das nächste Ziel: „Ich möchte mit einem Song in die Offiziellen Deutschen Airplay-Charts.“ Bei seinem Engagement und seinem unermüdlichen Fleiß wirkt dieses Ziel erstaunlich greifbar. Und wer Pascal Herder kennt, weiß, dass er vermutlich schon den nächsten Klebezettel bereitlegt.



































