SOLINGEN (red) – Für den Bau und Betrieb einer modernen Multifunktionsarena in Solingen haben mögliche Investoren ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Finanzierung bekundet. Um eine Entscheidung treffen zu können, sind noch entscheidende Faktoren wie Gundstücksverfügbarkeit, Investitionshöhe und Betriebskosten in Klärung und Prüfung. „Die derzeitigen Baupreis- und Zinsentwicklungen haben einen großen Einfluss auf das Investment, deshalb soll zudem die weitere Entwicklung am Markt in den kommenden Monaten abgewartet werden“, so die Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen (SEG) in einer Medienmitteilung am Donnerstag.
Verhandlungen noch nicht abgeschlossen
Die Interessenten stünden demnach in Verhandlungen mit den Eigentümern eines Grundstücks, das sie als Arena-Standort bevorzugen. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen; beide Seiten haben Stillschweigen vereinbart. Solange der Entscheidungsprozess läuft, möchten die potenziellen Inverstoren nicht namentlich genannt werden.
Die SEG hatte die Fraktionsvorsitzenden sowie die Sprecher des Stadtentwicklungsausschusses sowie des Sportausschusses am Mittwochabend in die Gläserne Werkstatt eingeladen, um über den Zwischenstand der Planungen zur Arena Bergisch Land und vor allem zum aktuellen Stand des Investoreninteresses zu Planung, Bau und Betrieb einer Bergischen Arena an einem alternativen Standort in Solingen zu informieren.
Investoren an alternativem Standort interessiert
Jörg Föste, Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes und Geschäftsführender Gesellschafter der BHC Marketing GmbH, stellte zu Beginn des Workshops den Status des Handballs in Deutschland – sowohl der Handball-Bundesliga (HBL) als auch des Deutschen Handballbundes (DHB) – dar. In seinen Ausführungen wurde die hohe Bedeutung des Handballsports in Deutschland klar umrissen. Carsten Zimmermann, Geschäftsführer der SEG, berichtete über den aktuellen Sachstand des Prüf- und Planungsprozesses für ein Stadt- und Sportquartier Weyersberg mit einer Arena Bergisch Land.
Dazu hatte der Rat im Frühjahr 2022 den Auftrag erteilt. Die SEG hat den Prüfauftrag im Sommer 2022 planmäßig gestartet und zahlreiche spezifische Prüfungen für den Standort Weyersberg initiiert oder vorabgestimmt. Nachdem Investoren ihr Interesse an Bau und Betrieb einer Arena Bergisch Land an Stadt und SEG herangetragen hatten – verbunden mit einem alternativen Standort-, hatte die SEG für den weiteren Plan- und Prüfprozess die „Pausetaste“ gedrückt, um keine unnötigen Kosten zu verursachen und bei Bedarf den Prüfprozess auf einen alternativen Standort umzulenken. Die Prüfungen sind also noch lange nicht abgeschlossen.
Handballerinnen des HSV in die 1. Liga aufgestiegen
Aufgrund des Investoreninteresses und der vorliegenden ersten Prüf-Ergebnisse hat die SEG der Politik empfohlen, den Prüf- und Planungsprozess für eine Arena Bergisch Land neu und – aufbauend auf den im Spätsommer zu erwartenden Äußerungen der Investoren – an einem neuen Standort auszurichten. Unabhängig davon sei das Sanierungskonzept für die Klingenhalle zu entwickeln, da für den Schul-und Breitensport und auch etwa für die in die 1. Liga aufgestiegenen Handballerinnen des HSV eine leistungsfähige Spielstätte zur Verfügung stehen muss. In der Klingenhalle gibt es einen Sanierungsstau.
Oberbürgermeister Tim Kurzbach verdeutlichte, dass aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen eine finanzielle Beteiligung der Stadt an Bau und Betrieb einer Arena nicht möglich sei. Darum begrüßte er ausdrücklich das Investoreninteresse und äußerte großes Verständnis für deren weiteren Beratungsbedarf und die Bekanntgabe einer Entscheidung im Spätsommer.