Start Aktuelles Bergische Sportförderung will Spitzensport in die Region bringen

Bergische Sportförderung will Spitzensport in die Region bringen

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(Symbolfoto: © Bastian Glumm)
(Symbolfoto: © Bastian Glumm)
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Seit Jahren ist in Deutschland ein Wandel in der Sportbranche erkennbar. Dazu gehört auch die bessere Unterstützung der Leistungssportler. Häufig stehen vielversprechende Sporttalente in jungen Jahren vor der Wahl, ob sie eine Berufsausbildung oder ein Studium mit Aussicht auf regelmäßiges Einkommen haben möchten oder sich den sportlichen Ambitionen hingeben wollen. Projekte wie die Initiative der Bergischen Sportförderung sollen das ändern, um Spitzensportlern eine Perspektive für beides zu geben. Bereits der eSport-Hub Solingen zeigt, wie sehr sich die Region dafür einsetzt, Akteure des Sports zusammenzubringen, mit der Bergischen Sportförderung soll der Spitzensport weiter unterstützt werden.

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Die Sportbranche ist im Wandel

Sport wird immer häufiger nicht mehr live, sondern digital erlebt. Erkennbar ist dieser Trend vor allem abseits der Lieblingssportarten wie Fußball oder Tennis. Während die Stadien bei den Ligaspielen des FC Bayern München und anderen erstklassigen Vereinen fast immer bis zum letzten Platz gefüllt sind, werden die Tribünen vor allem bei regionalen Sportveranstaltungen immer leerer.

Das Interesse für die Sportarten ist zwar vorhanden, doch die Art des Anfeuerns hat sich verändert. Jetzt wird immer öfter im Livestream geschaut oder der Liveticker bemüht. Auch Vereine haben diesen Trendwechsel längst erkannt und stellen oftmals sogar eigene Streams oder Feeds zur Verfügung. Manche gehen sogar noch einen Schritt weiter und bieten Online-Trainingseinheiten oder Fragerunden für Fans mit ihren Idolen.

Am deutlichsten ist der Trend zum digitalen Sportkonsum jedoch bei Buchmachern erkennbar. Statt den Tippschein beim Wettbüro um die Ecke auszufüllen und dort gemeinsam mit Gleichgesinnten zu fiebern, werden Tipps vor allem online platziert und können so auch direkt digital bezahlt werden. Vor allem PayPal Sportwetten erfreuen sich online besonders großer Beliebtheit. Grund hierfür ist, dass diese sogar noch kurz vor Wettbewerbsbeginn platziert werden können, da Überweisungen mit PayPal digital innerhalb von Sekunden auf dem Konto des Anbieters verbucht werden und somit sofort zur Verfügung stehen. Doch die wachsende Digitalisierung im Sportbereich kennt nicht nur Gewinner. Verlierer sind häufig die Athleten selbst, denn sie treten immer öfter vor leereren Rängen an. Außerdem fehlen durch die Zuschauer vor Ort wichtige Einnahmequellen für Vereine. Das Ergebnis sind deutlich geringere Vergütungen für Sportler, die ohnehin meist nicht von ihrer Leistung leben können und immer wieder vor die Wahl gestellt werden: sportliche Leidenschaft oder Beruf mit sicherer Einnahmequelle.

Dramatische Folgen nicht nur für die Sportlandschaft, sondern vor allem für die Vereinskultur. In den letzten Jahren sank die Anzahl der Mitglieder deutschlandweit rasant. Ein Trend, welchen regionale Initiativen wie die Bergische Sportförderung stoppen wollen.

Bergische Sportförderung bringt Leistungssport und Beruf in Einklang

Aus Solingen bzw. dem Bergischen Land kommen viele erfolgreiche Olympiateilnehmer. Thomas Becker gewann beispielsweise 2002 seinen dritten Weltmeistertitel im Kanusport, heute arbeitet er als Lehrkraft. Bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 waren ebenfalls zahlreiche bergische Sportler vertreten, darunter Fechter und Judokas. Viele von ihnen haben nicht nur hartes Training, sondern auch harte Entscheidungen hinter sich: Sport oder Geld verdienen. Von Spitzengehältern wie im Profifußball können Profi-Fechter wie Richard Hübers oder Diskuswerferin Marike Steinacker nur träumen. Viele hoffnungsvolle Talente entscheiden sich deshalb für sichere Einnahmequellen und streben eine Ausbildung oder ein Studium an.

Beides miteinander kombinieren, das soll die Talentgewinnung in Deutschland beleben. Dafür soll in Solingen eine Arena für Spitzensport entstehen, an der optimierte Trainingsbedingungen herrschen. Der Plan gehört zum Gesamtkonzept der Bergischen Sportförderung, in dem es auch um die erfolgreiche Vereinbarung von Sport und Beruf geht. Spitzensportler sollen künftig nicht mehr vor der Entscheidung stehen, ob sie ins Berufsleben eintreten und den Sport dafür vernachlässigen müssen. Stattdessen gibt es mit der Bergischen Sportförderung Möglichkeiten, zusammen mit regionalen Partnern berufliche Entwicklungen und feste Einnahmequellen zu realisieren und dennoch ausreichend Zeit für das sportliche Training zu haben.

Der Ex-Olympionike und Medaillengewinner Thomas Becker konnte beispielsweise erst nach Karriereende studieren und arbeitet heute als Gesamtschullehrer in den Fächern Mathe, Sport und Technik in Dormagen. Seiner Region ist er treu geblieben und mit seiner Arbeit leistet er einen wertvollen Beitrag zum ohnehin an Fachkräften mangelnden Lehrerberuf. Ähnliche Positivbeispiele sollen auch mit dem neuen Konzept der Bergischen Sportförderung möglich sein. Athleten sollen damit auch die Chance erhalten, nicht bis zum Ende ihrer Sportkarriere warten zu müssen, sondern schon währenddessen Training und berufliche Karriere vereinen zu können.

(Archivfoto: © Bastian Glumm)
(Archivfoto: © Bastian Glumm)

Spitzensport trotz Studium und Beruf

Unterstützung erhält die Bergische Sportförderung von allerhöchster Stelle. Wolfgang Fischer aus der Staatskanzlei NRW formulierte unlängst klare Ziele seiner Abteilung: „Das Land Nordrhein-Westfalen will 20 bis 25 Prozent der deutschen Leistungssportler in internationalen Wettbewerben stellen, und Sportler sollen auf hohem Niveau gefördert werden.“

Topathleten erhalten beispielsweise Unterstützung, um ihre Reisekosten oder Ausrüstung und Bekleidung finanzieren zu können. So soll es jedem Athleten möglich sein, eine duale Karriere anzustreben und der Region dennoch erhalten zu bleiben. Dafür arbeitet der Olympiastützpunkt Rheinland eng mit der Bundeswehr, der Polizei sowie anderen Behörden zusammen. Wie erfolgreich das Konzept bereits ist, zeigt Richard Hübers. Der Fechter aus Dormagen ist Soldat der Sportförderungsgruppe der Wehr und erreichte bei den Olympischen Spielen 2021 mit der Mannschaft den vierten Platz. 2015 wurde er sogar Europameister mit der Mannschaftsleistung.

Sportschulen und Vereine als Basis für Spitzensport

Experten sind sich einig: Spitzensportler werden vor allem in den regionalen Kaderschmieden geboren, denn hier wird das Talent frühzeitig erkannt und im besten Fall gefördert. Die Friedrich-Albert-Lange-Schule in Solingen hat solch ein sportbetontes Konzept, denn hier werden Leichtathletik, Handball, Badminton und andere Sportarten leistungsindividuell gemeinsam mit klassischen Schulfächern unterrichtet.

Volksbank Bergisches Land
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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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