SOLINGEN (red) – In Solingen gibt es erstmals vier bestätigte Fälle einer Infektion mit dem Coronavirus. Das teilt die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag mit. Die Betreffenden sind jetzt im Lungenfachzentrum Bethanien positiv getestet worden. Sie hatten sich dort nach der Rückkehr von einer Italien-Reise in den vergangenen Tagen wegen verdächtiger Symptome gemeldet.
Mögliche Ansteckungen eingrenzen
Nach Auskunft der Klinik-Leitung ist der Zustand der Erkrankten gut. Die infizierten Personen werden stationär behandelt oder zu Hause isoliert. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt werden jetzt all die Personen ermittelt, mit denen die Infizierten in den vergangenen zwei Wochen Kontakt hatten. Auch für diese Betroffenen sind dann Tests und ggfs. auch eine Isolation notwendig.
Es gilt nun, den Kreis für mögliche Ansteckungen einzugrenzen, um möglichst keine Infektionsketten entstehen zu lassen. Seit Wochen hat sich das Krankenhaus Bethanien auf den Ernstfall vorbereitet. Deshalb bestehen dort vorerst ausreichend Kapazitäten, um ggfs. auch weitere Fälle zu behandeln. Das Lungenfachzentrum arbeitet dabei in enger Abstimmung mit den anderen Solinger Kliniken und dem Gesundheitsamt der Stadt Solingen zusammen.
Dezernent Jan Welzel leitet den Krisenstab
Die Stadt hatte bereits Ende Februar ihren Krisenstab einberufen und die Kommunikation aller beteiligten Kliniken und Dienststellen sichergestellt (wir berichteten). Welche weitere Vorsorgemaßnahmen zu treffen sind, wurde heute im Verwaltungsvorstand vorberaten. Der Verwaltungsvorstand ist das wöchentlich tagende Führungsgremium der Stadtverwaltung unter Vorsitz von Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Notwendige Entscheidungen werden darüber hinaus und in enger Abstimmung am Mittwochvormittag im Krisenstab der Stadt getroffen, der unter Leitung des Rechts- und Ordnungsdezernenten Jan Welzel tagt.
Am Mittwoch werden Stadtverwaltung und die drei Solinger Krankenhäuser die Medien im Rathaus auf den neuesten Stand bringen, wir werden berichten.
Stadt richtet Hotline ein
Zusätzlich richtet die Stadt eine Info-Hotline ein, die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet oder entgegennimmt:
Tel.: 290 – 20 20
Bei Verdacht zunächst telefonisch an den Hausarzt wenden.
Solingerinnen und Solinger, die beunruhigt sind, weil sie bei sich selbst verdächtige Symptome feststellen, kürzlich in Risikogebieten unterwegs waren oder Kontakt zu Personen hatten, die dort gewesen sind, mögen sich bitte (zunächst telefonisch) mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen. Dieser wird dann entscheiden, ob ein Test notwendig erscheint. Ärzte und Krankenhäuser melden mögliche Verdachtsfälle dann dem Gesundheitsamt.