
SOLINGEN (red) – Die wirtschaftliche Lage im Mittelstand bleibt angespannt. Das zeigt eine aktuelle Befragung der Creditreform Solingen unter 280 mittelständischen Unternehmen in Solingen, Remscheid, Leverkusen und Umgebung.
Stimmung ähnlich schlecht wie vor einem Jahr
Demnach beurteilen die Unternehmen ihre Geschäftslage ähnlich schlecht wie im vergangenen Frühjahr, wenn auch leicht besser als im Herbst 2024. Der Anteil der Betriebe, die eine „sehr gute“ oder „gute“ Auftragslage melden, liegt aktuell bei nur 48 Prozent (Vorjahr: 51 Prozent). Sechs Prozent der Befragten bewerten ihre Situation als schlecht – die Note „ungenügend“ wurde wie im Vorjahr nicht vergeben. Im Gesamtdurchschnitt ergibt sich eine Schulnote von 2,7.
49 Prozent der Unternehmen haben ihre Angebotspreise erhöht, während fünf Prozent Preissenkungen vornehmen mussten. Bei den Umsätzen zeigt sich eine Verschlechterung: 31 Prozent der Betriebe berichten von Umsatzsteigerungen, 29 Prozent von rückläufigen Umsätzen. Besonders im Dienstleistungssektor konnten 44 Prozent der Unternehmen ihre Umsätze steigern, auch das Baugewerbe meldet mehrheitlich gestiegene Erlöse.
Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich auch auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Zwar schufen 24 Prozent der Betriebe neue Stellen und 22 Prozent bauten Arbeitsplätze ab, unter dem Strich gingen jedoch knapp 700 mittelständische Arbeitsplätze in der Region verloren.
Mit Blick auf die kommenden Monate bleiben die Erwartungen verhalten: Nur 24 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage, 16 Prozent befürchten eine Verschlechterung. Auch bei Umsatz- und Ertragserwartungen zeigt sich eine deutliche Verunsicherung: 26 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Umsätze, aber nur 22 Prozent kalkulieren mit höheren Erträgen. 30 Prozent rechnen mit rückläufigen Gewinnen, insbesondere im Handel.
Investitionsbereitschaft bleibt weiterhin verhalten
Trotz dieser Skepsis sind vom Mittelstand vorsichtige, aber positive Impulse für den Arbeitsmarkt zu erwarten. Besonders Dienstleistungsunternehmen und Betriebe des Baugewerbes planen die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Die Investitionsbereitschaft bleibt jedoch weiterhin verhalten: Nur 48 Prozent der befragten Firmen beabsichtigen, in nächster Zeit zu investieren.