SOLINGEN (red) – Was bedeutet „Mitwirkung“ in einer Einrichtung für pflegebedürftige oder behinderte Menschen? Wie sollte man als Bewohnervertretung Beschwerden anderer Bewohner handhaben? Über den Umgang mit diesen und anderen Herausforderungen wurden jetzt ehrenamtliche Beiräte, Vertrauenspersonen und Multiplikatoren im Zentrum Frieden in Solingen aufgeklärt. Zu der Informationsveranstaltung hatte die Bundesinteressenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen (BIVA) in Kooperation mit der WTG-Behörde („Heimaufsicht“) in die Klingenstadt eingeladen.
Das Leben der Bewohner in den Einrichtungen verbessern
Die Leiterin des Beratungsdienstes der BIVA, Ulrike Kempchen, verwies auf die hohe Bedeutung der Beiratsarbeit, die ausdrücklich gesetzlich verankert ist. Heimbeiräte werden von den Bewohnerinnen und Bewohnern demokratisch gewählt und haben den Auftrag, das Leben in den Einrichtungen im Sinne der Betroffenen zu verbessern und ihren Bedürfnissen anzupassen. Beiräte und Einrichtungsleitungen haben in dem Zusammenhang klare Rechte und Pflichten. Als ein konkretes Beispiel für sinnvolle Beiratsarbeit wurde zum Schluss der Veranstaltung der Umgang mit Entgelterhöhungen vorgestellt. Die Expertin der BIVA schilderte, welche Einflussmöglichkeiten die Beiräte haben und wie sie die Rechtmäßigkeit einer Erhöhung überprüfen können.
Solingen: In 30 Einrichtungen leben über 1.900 Menschen
Die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können nun ihr neu erworbenes Wissen weitergeben an die über 1.900 Menschen, die in den etwa 30 Einrichtungen im Zuständigkeitsbereich der Heimaufsicht Solingen leben. Dort – wie überall in Nordrhein-Westfalen – gibt es einen hohen Informationsbedarf zur Beiratsarbeit. Dies machten nicht zuletzt die vielen Einzelfragen deutlich, für die sich die Referentin während und nach den Vorträgen Zeit nahm. Die Informationsveranstaltung fand im Rahmen eines Förderprojektes des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Die BIVA bietet dabei im Laufe dieses Jahres weiterführende Schulungen für einzelne Beiräte an. In Kleingruppen vor Ort in der Einrichtung ist es möglich, mehr Themen zu behandeln und individuell auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzugehen.