SOLINGEN (mh) – Zwischen dem Torgarten und dem Klostergarten liegt der kleine pittoreske Knotengarten von Garten Ulbrich. Alle drei Gartenzimmer entstanden aus einem ehemaligen, 40 Meter langen Gewächshaus.
Der zauberhafte Knotengarten
Ein Knotengarten ist etwas Besonderes. Er besteht meist aus Buchspflanzen und stellt ein in sich geschlossenes Muster dar. „Aufgrund des Buchsbaumzünslers haben wir auf den Buchs verzichtet und stattdessen Taxus und Berberitze gepflanzt“, erklärt Marcus Vogel. Das Ergebnis ist nicht weniger beeindruckend. Ein Spiel aus Renke’s Kleiner Grüner und der roten Berberitze „Nana“ fügt sich nahtlos zusammen und verleiht dem Garten eine einzigartige Ästhetik. Vor der Pflanzung wurde das Muster zunächst mit Mehl aufgebracht und auf das entstandene Bild dann die Pflanzen gesetzt. So entsteht der Eindruck, als seien die Hecken ineinander verknotet. Ein- bis zweimal jährlich ist ein Schnitt erforderlich.
Rechter Hand offenbart sich mit den historischen Rosen ein wirkliches Highlight. Diese Rosen, wie beispielsweise die Rose de Resht, bringen einen Hauch von Nostalgie in das bezaubernde Gartenzimmer. Sie sind recht widerstandsfähig und verströmen einen intensiven Duft.
Das Herzstück des 70 m² großen Gartens ist zweifellos der imposante Springbrunnen, dessen steinerner Sockel von Delfinen gehalten wird. Ein Fundstück aus Holland, das nun seinen Platz inmitten der kunstvollen Schnörkel gefunden hat und mit seinem sanften Plätschern eine beruhigende Atmosphäre schafft.
Historische Rosen als Highlight
Zwei Wege führen in die grüne Oase, die von Rotbuchenhecken und einem Zusammenspiel aus Taxus und Forsythien umrahmt wird. Einer wird bewacht von der mächtigen Steinskulptur des Elefantengottes Ganesha, Symbol für Weisheit und Wonne, der alle Hindernisse auf dem spirituellen Weg beseitigt. Die andere Abzweigung, eingerahmt von niedrigen, im Halbkreis gestapelten Steinen, lädt unter einem Haselnussbaum zum Verweilen ein. Von hier aus zeigt sich dem Betrachter der perfekte Blick auf das Ornament. Zu seinen Füßen bildet der schwarzblättrige Schlangenbart, eine dekorative Staude mit fast schwarzem Laubwerk, einen kontrastreichen Effekt.
Im Knotengarten selbst bietet eine kleine, schon recht betagte Bank einen malerischen Blick auf die Freitreppe, die zu der kleinen Kapelle im Kapellengarten führt. „Die Treppe haben wir vor zehn Jahren gebaut“, so Marcus Vogel. Zuvor hatte man immer das 40 Meter lange Terrain umrunden müssen, um vom Knotengarten zum Kapellengarten zu gelangen. Jetzt geht es durch den Knotengarten direkt zur Freitreppe, die zu beiden Seiten von zwei großen, aus dem Elsass stammenden Postamenten flankiert wird, aus denen eiserne Farnblätter wachsen. Ein Geländer, das ursprünglich in Frankreich beheimatet war, verläuft entlang der großen Steinstufen, die aus alten Bordsteinkanten entstanden sind. Ein Beweis dafür, wie überaus kreativ die beiden Gärtner Thorsten Ulbrich und Marcus Vogel sind. Auch die Nachhaltigkeit wird hier groß geschrieben.
Kreativität und Nachhaltigkeit
Zu beiden Seiten der kleinen Bank erfreuen Bergenien, in Kübel gepflanzt, mit ihren farbenfrohen Blüten, den Betrachter. Frauenmantel, Schaublatt und Storchschnabel haben sich ebenfalls eingefunden. Der Storchschnabel zählt mit seinen mehreren Hundert Arten zu den vielfältigsten Gartenpflanzen. Das Schaublatt ist eine unkomplizierte Staude, die gerne auch in dunkleren Bereichen wächst.