SOLINGEN (red) – Der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp hat jetzt angekündigt, dass ab 8. Juni wieder alle Kinder zur Tagesbetreuung gehen können, jedoch mit reduzierter Stundenzahl. Damit wechsle NRW von der derzeit erweiterten Notbetreuung in einen eingeschränkten Regelbetrieb. Zuvor kehren ab Donnerstag, 28. Mai, zunächst die Vorschulkinder in ihre Kitas zurück.
Betreuungszeit um zehn Stunden reduziert
Welche Vorgaben es im Detail für den Start in die reguläre Kindertagesbetreuung geben wird, will das Ministerium den Kommunen bis spätestens Dienstag, 26. Mai, schriftlich mitteilen. Schon jetzt ist aber klar, dass die vertraglich vereinbarte individuelle Betreuungszeit (45, 35 oder 25 Stunden pro Woche) zunächst um jeweils zehn Stunden reduziert wird.
Abweichungen nach oben oder unten sind je nach personeller Situation in den Einrichtungen möglich, müssen aber mit den zuständigen Jugendämtern vereinbart werden. Auch Standards für den Regelbetrieb wurden bereits formuliert. So wird es etwa nur feste Gruppen geben. Außerdem müssen alle Kontakte nachvollziehbar sein und Hygienekonzepte eingehalten werden.
Solingen wartet jetzt auf detaillierte Vorgaben
Sobald die Vorgaben im Detail vorliegen, wird auch in Solingen geklärt, wie sie in den Einrichtungen konkret umgesetzt werden können. Geprüft werden muss dabei vor allem, wie viel Personal für die Betreuung eingesetzt werden kann. So durften bisher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht arbeiten, wenn sie zu so genannten Risikogruppen gehörten, etwa älter waren als 60 Jahre. Diese grundsätzliche Regelung wird nun aufgehoben, stattdessen soll das persönliche Risiko in jedem Einzelfall bewertet werden.
Der Minister kündigte auch an, dass ab 8. Juni wieder alle Kinder zu ihren Tagespflegepersonen kommen können. Reduzierte Betreuungsumfänge schloss er aus personellen Gründen aber nicht aus. Auch zu diesem Thema sollen die Kommunen bis kommenden Dienstag ausführliche Fachempfehlungen erhalten.
Familienleben bekomme wieder verlässliche Strukturen
„Mit der heutigen Ankündigung haben wir nun Planungssicherheit und können die Zeit bis zum 8. Juni nutzen, um notwendige Vorbereitungen zu treffen“, betont Jugenddezernentin Dagmar Becker. „Es ist gut, dass die Kinder zu mehr Alltag zurück finden und Familienleben wieder verlässlichere Strukturen bekommt. Aber wir müssen die Entwicklung beobachten und alles tun, um Sicherheit zu schaffen und Infektionen zu vermeiden. Dazu gehört auch, dass das Leben in der Kita noch nicht wieder so ablaufen kann, wie wir es vor Corona gewohnt waren.“