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„en passant“ – Foto-Performance in der Dunkelkammer

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Wolfgang Vomm führte die Besucher mit Taschenlampen durch seine Multimedia-Performance. (Foto: © Martina Hörle)
Wolfgang Vomm führte die Besucher mit Taschenlampen durch seine Multimedia-Performance. (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Mit Taschenlampe ausgestattet ging es in die Dunkelheit. Am vergangenen Samstag begleitete Fotokünstler Wolfgang Vomm die Besucher in der neu eingerichteten city-art-Galerie DUNKELKAMMER rechts neben dem „Lumen“ auf einem medialen Weg durch den Lauf des Lebens.

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Multimedialer Weg durch das Leben

Vorbei ging es an fotografischen und projizierten Stationen ins Ungewisse. Gleich zu Beginn zeigte eine in Schwarz-Weiß gehaltene Bilderreihe den Alterungsprozess eines Menschen vom Säugling bis zum Greis. Auf waagerecht liegenden Tafeln, die den Weg entlangführten, hatte der Künstler in 13 Sprachen die Frage gestellt, wer der nächste sei.

Auf vielfältige Weise gab der Fotograf Denkanstöße und erinnerte an den Sinn des Lebens. (Foto: © Martina Hörle)
Auf vielfältige Weise gab der Fotograf Denkanstöße und erinnerte an den Sinn des Lebens. (Foto: © Martina Hörle)

Vomm provozierte die Besucher mit Denkanstößen nach dem Sinn des Lebens. So auch mit seiner Aufforderung „Lassen Sie sich inspirieren, denken Sie nach, oder besser noch: „Lassen Sie es sein!“. Zugleich schaffte er auf optische und musikalische Weise eine Ablenkung vom Thema. Das Bild der Harley zog schnell die Blicke auf sich, ebenso der davor platzierte Liegestuhl. Man musste auch schon genau hinhören, um die Bedeutung der Songtexte zu erfassen. Die britische Sängerin Very Lynn sang 1939 in ihrem Song „We’ll Meet Again“ vom Krieg. In Trent Reznors „Hurt“ ging es um die menschliche Psyche. Und Richard Wagner befasste sich in seinem Musikdrama „Parsifal“ mit der Religion.

Krieg, Psyche und Religion

„Hier laufen sozusagen im Hintergrund – nebenbei – die Geschehnisse, die die Menschheit beeinflussen. Doch der Mensch lässt sich leicht ablenken, sieht statt des Wesentlichen nur das Offensichtliche“, erläuterte der Fotograf seine Multimedia-Performance, an der er, wie er zugab, lange getüftelt hat.

Eine in Schwarz-Weiß gehaltene Bilderreihe veranschaulichte den Werdegang des Menschen vom Säugling bis zum Greis. (Foto: © Martina Hörle)
Eine in Schwarz-Weiß gehaltene Bilderreihe veranschaulichte den Werdegang des Menschen vom Säugling bis zum Greis. (Foto: © Martina Hörle)

Die Besucher reagierten unterschiedlich. Während die einen zügig die Wege passierten, nahmen sich andere sehr viel Zeit für die einzelnen Passagen, diskutierten miteinander, während sie vor den Bildern standen. Wolfgang Vomm war jedenfalls mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. Von den 30 zur Verfügung gestellten Taschenlampen war im Schnitt meist die Hälfte im Einsatz.

Optische und musikalische Ablenkung

Im Rahmen des Events sammelt der Künstler Spenden für Waisenkinder im Irak. Die Ausstellung ist vorläufig bis zum Ende des Jahres an jedem Samstag ab 11 Uhr geöffnet. „Im nächsten Jahr wird es ebenfalls wieder eine Performance geben, aber in ganz anderem Stil“, kündigte Vomm schon jetzt an.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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