SOLINGEN (bgl) – Das Vernetzen von zwei oder mehr mittelständischen Unternehmen, ohne das zwingend für einen Partner zunächst ein Vertragsabschluss oder ein direktes Geschäft herauskommt. Wo liegt denn dann der Sinn der Vernetzung? Stellt man Uwe Steinweh diese Frage, dann muss er lächeln. „Jedes Unternehmen, auch in Solingen, hat etwas Besonderes. Eine besondere Historie, ein besonderes Produkt, eine besondere Art und Weise in ihrem Service. Wenn ich weiß, wie wer aufgestellt ist und was auch vielleicht für Sorgen und Nöte da sind, dann kann ich die aktiv miteinander vernetzen“, erklärt der Beauftragte des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) für das Bergische Land. Steinweh sieht sich selbst als Netzwerker, als Ansprechpartner, um die mittelständische Wirtschaft voneinander profitieren zu lassen.
Ständig wachsendes Netzwerk
„Es ist nicht esoterisch gemeint wenn ich sage, dass wen man jemanden etwas Gutes tut, dass dann auch irgendwann zurückkommt. Dieses Prinzip lebe ich, ich gehe raus in die Unternehmen und bringe schon mein Netzwerk mit“, macht Uwe Steinweh deutlich. Ein einfaches, aber durchaus effektives Prinzip. Denn Multiplikatoren würden eine wichtige Rolle in der Arbeit des ständig wachsenden Netzwerkes spielen. Dabei ist Steinweh gar kein Solinger, noch nicht einmal aus dem Bergischen kommt er.
Groß geworden in Norddeutschland ist er der Liebe wegen vor zehn Jahren in die Klingenstadt gekommen und lebt mit seiner Familie heute in Widdert. Seit drei Jahren ist er Repräsentant des BVMW für das Bergische Land. Sein Büro hat der 57-Jährige an der Neuenhofer Straße in Höhscheid.
Stärken der Betriebe miteinander verknüpfen
Das Städtedreieck kennt er längst wie seine Westentasche. Täglich ist er in Solingen, Remscheid und Wuppertal unterwegs. „Ich bin fast jeden Tag in einem neuen, mir bis dahin unbekannten mittelständischen Unternehmen, um herauszufinden, was diese Firma besonders macht“, erläutert er. Mittelständische Wirtschaft definiert der BVMW ab dem Einmann-Unternehmen bis hin zum mehrere hundert Mitarbeiter starken inhabergeführten Großbetrieb in Abgrenzung zum Konzern.
Diese Gruppe müsse sich in verstärktem Maße den gleichen Herausforderungen stellen. Zuletzt sei das ganz besonders bei der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) deutlich geworden. „Branchenübergreifend ist das ein Thema. Also holen wir als Verband auf vielen, vielen Veranstaltungen die Leute zusammen an einen Tisch. Wir holen Experten dazu, sei es der Rechtsanwalt oder der Datenschützer“, betont Steinweh.
Rund 2.000 BVMW-Veranstaltungen im Jahr bundesweit
Ein Forum, das gerne genutzt wird. „Wir sind als Bundesverband mittelständische Wirtschaft der größte branchenübergreifende Unternehmerverband in Deutschland. Unser Ziel ist es natürlich, zu wachsen und neue Mitglieder zu bekommen. Und wenn ich die Leute mit meiner Arbeit im Netzwerk überzeuge, kann ich sie später auch als neues Mitglied im BVMW werben“, sagt Uwe Steinweh. Dreh- und Angelpunkt des Verbandes sind die vielfältigen Veranstaltungen. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr rund 2.000 BVMW-Veranstaltungen angeboten, im Bergischen Land waren es rund 40.
Dabei wird das Themenspektrum breit positioniert und möglichst aktuellen Entwicklungen angepasst. Von der Digitalisierung und der Nachfolgeregelung, über das Thema Nachhaltigkeit, bis hin zu Themenkomplexen wie „Haben Unternehmer ein Recht auf Auszeit?“ oder „Innovationsoffensive“ bleiben für Interessierte kaum Wünsche offen. Und kommen auf den Veranstaltungen dann ins Gespräch. „Ich empfehle Unternehmen gar nicht unbedingt, ich kann ja nicht die Leistung beurteilen. Aber ich kann beurteilen, ob ein Unternehmen vielleicht zu einem anderen passt und man voneinander profitieren kann“, unterstreicht Uwe Steinweh seinen Auftrag für den Mittelstand.
Mittelständische Unternehmen können mit Uwe Steinweh selbstverständlich in Kontakt treten. Kontaktdaten gibt es auf der Homepage des BVMW.