SOLINGEN (bgl) – In der Nacht von Sonntag auf Montag verschafften sich Unbekannte Zugang zum Gräfrather Tierpark Fauna und sorgten dort nicht nur für erhebliches Chaos, sondern auch für einen hohen Sachschaden. „Wir vermuten, dass diese Einbrecher sich hier auskannten“, sagt am Montag Linda Bunzenthal, zoologische Leiterin der Fauna. Denn ganz gezielt scheinen sich die Täter auf die Suche nach Bargeld gemacht zu haben. Und haben dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassen: In den Büros an der Tierparkschule wurden per Trennschleifer die Panzerschränke und Tresore aufgeflext, der Inhalt auf dem Boden verstreut. Türen und Fenster wurden aufgehebelt, in der Tierparkschule alle Schränke aufgebrochen. Im Keller wurde sogar der Waffenschrank aus seiner Verankerung gerissen und ebenfalls geknackt, aber nichts mitgenommen.
Rund 1.800 Euro Wechselgeld erbeuetet
Gleichzeitig wurde in die Werkstatt eingebrochen, ein dort gelagerter weiterer Trennschleifer dann kurzerhand ebenfalls zum Einsatz gebracht. Kurios: Beide Geräte fanden die Tierpfleger am frühen Montagmorgen in der Personaldusche bei laufendem Wasser. Die benutzten Trennscheiben wurden ebenfalls zurückgelassen.
Trotz des enormen Aufwands, auch zeitlich, mit dem die unbekannten Täter in der Nacht zu Werke gingen, war die Beute überschaubar: Maximal 1.800 Euro Wechselgeld wurden mitgenommen, fast alles Münzgeld. „Vermutlich hat man auf mehr gehofft, da wir ja zwei Stahlschränke haben, aber die Tageseinnahmen werden über Nacht nicht im Park aufbewahrt“, betont Fauna-Geschäftsführerin Vera Schramm.
Kassenhäuschen und Kiosk blieben verschont
Neben Bargeld wurde auch eine ganze Reihe Schlüssel erbeutet, so dass der Tierpark kurzfristig wohl seine komplette Schließanlage erneuen muss. An den Gehegen der Tiere machten sich die Täter derweil nicht zu schaffen. Auch auf das Kassenhäuschen und den Kiosk hatten sie es nicht abgesehen. Alles in allem schätzt man in der Fauna den Sachschaden auf rund 20.000 Euro. „Im Grunde wurde alles, was ein Schloss hatte und gesichert war, auch aufgebrochen“, so Vera Schramm weiter.
Die Polizei sicherte am Montagmorgen die Spuren und nahm die Ermittlungen auf. „Wir hätten niemals gedacht, dass sich jemand die Mühe macht, unsere Stahlschränke aufzuflexen. Zumal wir hier nie viel Geld aufbewahren“, wundert sich Vera Schramm. Am Montagnachmittag machten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits daran, die betroffenen Räume aufzuräumen und so gut wie möglich wiederherzustellen. Der Betrieb der Fauna läuft derweil weiter, der Tierpark ist geöffnet.