SOLINGEN (bgl) – Eine größere Baumaßnahme der letzten Zeit ist Burkhard Scholz ganz besonders in Erinnerung geblieben. Und zwar positiv: „Das Familienbad Vogelsang ist in meinen Augen eine äußerst gelungene Immobilie, ein sehr schönes Objekt“, sagt der Geschäftsführer des Solinger Unternehmens Scholz Heizungstechnik. Dabei bezieht sich Scholz nicht nur auf die Optik des neuen Hallenbades, denn sein Unternehmen war an der Umsetzung der Baumaßnahme maßgeblich beteiligt. „Wir haben die Heizung und die Sanitäranlagen gebaut, aber auch beispielsweise im Eingangsbereich die Warmluftschleier“, erläutert Burkhard Scholz. Die Zusammenarbeit mit dem für den Bau verantwortlichen niederländischen Unternehmen Pellikaan habe außerordentlich gut geklappt.
Scholz seit 1967 in Solingen auf dem Markt
Größere Baumaßnahmen sind für die Firma Heizungstechnik Scholz nichts Ungewöhnliches. Zwar ist das Solinger Unternehmen selbstverständlich für Privatkunden im Einsatz. Aber auch gewerbliche Objekte und ganze Wohnungsbaugenossenschaften gehören zu den Auftraggebern. „Die Firma Scholz Heizungstechnik ist hier in Solingen seit 1967 auf dem Markt, zu Beginn als reiner Heizungsbauer. Mein Vater hat den Betrieb gegründet und dann auch geleitet“, erinnert sich Burkhard Scholz, der sich mit seinem Bruder Volker inzwischen die Geschäftsführung des Unternehmens teilt. Vater Dietmar ist aber noch immer mit an Bord und hält zehn Prozent des Unternehmens.
Lüftung und Sanitär kamen erst später dazu
Bis 1980 war die Firma Scholz ausschließlich auf den Bereich des Heizungsbaus spezialisiert. Später kam dann eine Lüftungsabteilung dazu. Im Bereich Sanitär arbeitete man zunächst mit einem Partnerunternehmen zusammen, seit 2001 verfügt die Firma Scholz über eine entsprechende eigene Sparte. „Seit 2001 sind wir also Komplettanbieter in den Bereichen Sanitär, Heizung, Klima und Lüftung“, freut sich Burkhard Scholz. Heute hat der Betrieb rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Firmenstandort an der Kuller Straße.
Zwar habe man auch Kunden jenseits der Solinger Stadtgrenzen, man sei bei der Firma Scholz aber stolz darauf, vor allem direkt in der Klingenstadt tätig zu sein: „Wir bemühen uns sehr stark darum, lokal aufzutreten und in Solingen einen hohen Marktanteil zu haben, als allmorgendlich auf den Autobahnen im Stau zu stehen. Köln und Düsseldorf sind für uns schon weit auswärtige Gebiete“, sagt Burkhard Scholz mit einem Augenzwinkern. Rund 90 Prozent seiner Kunden verortet das SHK-Fachunternehmen Scholz in Solingen.
Moderne Heizungssysteme im Sortiment
Tätig ist man sehr viel im Neubaubereich, Wohnungsbau wie gewerblich, aber beispielsweise auch bei Sanierungsmaßnahmen in Krankenhäusern. Da arbeite man eng mit der Kplus Gruppe zusammen, zu der unter anderem die Ohligser St. Lukas Klinik gehört. Zum Sortiment des Solinger Familienunternehmens gehören moderne Heizsysteme wie Brennwertgeräte oder Blockheizkraftwerke, die in Solingen nachgefragt werden. Weniger beliebt sind dagegen beispielsweise mit Pellets befeuerte Heizungsanlagen. „Solingen ist zwar eine kleine Großstadt, aber eine Großstadt. Oft fehlen deshalb in den Bestandsgebäuden bei einer Heizungsmodernisierung einfach der Platz und die Lagerkapazität für die Pellets“, berichtet Firmenchef Scholz. In ländlichen Gebieten würde das wieder ganz anders aussehen.
Sehr eng arbeitet die Firma Scholz mit dem Großhändler Gottschall & Sohn – unter dem Dach der bundesweit agierenden GC-Gruppe – zusammen, der an der Kronprinzenstraße seine Bad-Ausstellung „Elements“ unterhält. „Die komplette Beratung, was ein neues Bad angeht, die findet stets in der Ausstellung von Gottschall & Sohn statt, das immer in enger Abstimmung“, erklärt Burkhard Scholz. Deshalb unterhält man in den Geschäftsräumen an der Kuller Straße nur eine kleine Bemusterung für größere Bauvorhaben.
Nachwuchsgewinnung eine echte Herausforderung
Auch wenn die Auftragsbücher nach wie vor gut gefüllt sind, geht eine große Herausforderung dieser Zeit nicht am Unternehmen Scholz vorbei: Wie andere Handwerksbetriebe kämpft der Solinger Betrieb mit einem Fachkräftemangel. Zwar bildet man seit Firmengründung aus, auch derzeit machen zwei junge Leute ihre Lehre, aber es sei durchaus problematisch, passenden Nachwuchs zu finden.
„Auf Dauer geeignete junge Leute zu finden, die den Beruf auch nachhaltig auf Jahre hinaus ausüben wollen, ist überaus schwierig. Problematisch dabei ist, dass die Attraktivität des Berufes oft nicht erkannt wird“, bedauert Burkhard Scholz. Das spiegelt sich in den Zahlen wieder: Suchte man früher einen Lehrling, lagen 20 Bewerbungen auf dem Tisch. „Heute haben wir nur noch zwei bis drei Bewerbungen im Jahr“, so der Geschäftsführer.
Zur Person
Burkhard Scholz wurde 1963 in Solingen geboren. Vater Dietmar kam 1961 aus Berlin-Spandau in die Klingenstadt. Sohn Burkhard machte sein Abitur auf dem Gymnasium Vogelsang und absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Bankkaufmann, bevor er in Köln Betriebswirtschaft studierte. Am 1. März 2000 übernahm er gemeinsam mit seinem Bruder die Geschäftsführung des Unternehmens. Während sich Burkhard Scholz um das Zahlenwerk der Firma kümmert, ist Bruder Volker als Ingenieur eher für den technischen und auch praktischen Teil im SHK-Fachbetrieb zuständig.