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Für ein gutes Miteinander – Bürgerdialog in der Siedlung Hasseldelle

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Nach den Silvesterausschreitungen in der Hasseldelle fand im Januar ein Bürgerdialog in der Siedlung statt. (Foto: © SBV/Christian Beier)
Nach den Silvesterausschreitungen in der Hasseldelle fand im Januar ein Bürgerdialog in der Siedlung statt. (Foto: © SBV/Christian Beier)
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SOLINGEN (red) – Im Rahmen einer rund dreistündigen Veranstaltung im Januar gingen Vertreter und Vertreterinnen der Spar- und Bauverein Solingen Wohnungsgenossenschaft (SBV) zusammen mit dem Verein „Wir in der Hasseldelle“ und der Stadtverwaltung vielen Fragen der Bewohner und Bewohnerinnen der Hasseldelle nach. Unter anderem: Wie gehen wir mit dem, was in der Silvesternacht passiert ist, um? Wie können wir noch besser das gute Miteinander und die Vielfalt der Siedlung in die Öffentlichkeit tragen anstatt, dass ein verzerrtes Bild des Stadtteils die Schlagzeilen dominiert?

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Hasseldelle: „Gelebte Nachbarschaft“ im Mittelpunkt

Diesen und anderen Fragen stellten sich neben zahlreichen SBV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Vorstandsmitglied Uwe Asbach und der Leiter des Teams „Wohnen und Mieten“, Jens Janke, auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach sowie Ordnungsdezernent Jan Welzel. Ebenfalls dabei: der 1. Vorsitzende des Vereins „Wir in der Hasseldelle“, Peter Harbecke, der Leiter des Solinger Ordnungsamts, Dirk May, und Sebastian Wagner, stellvertretender Leiter der Solinger Feuerwehr.

Uwe Asbach machte in seiner Begrüßung deutlich, dass der Gedanke der „gelebten Nachbarschaft“ im Mittelpunkt von genossenschaftlichem Wohnen stehe und man sich in diesem Punkt gut unterstützt sehe vom professionellen Quartiersmanagement des Vereins „Wir in der Hasseldelle“. Oberbürgermeister Tim Kurzbach betonte, er sei gern zu diesem Treffen in der Hasseldelle gekommen. Denn auch, wenn es negative Schlagzeilen gegeben habe, so würde die überwiegende Mehrzahl der rund 3000 Bewohnerinnen und Bewohner in der Siedlung doch in Ruhe und Frieden zusammenleben. Wörtlich sagte er: „Man kann die Hasseldelle nicht nur auf diese negativen Dinge reduzieren. Man darf auch sagen, dass man hier gerne wohnt!“ Dennoch gebe es Probleme, die man nicht schönreden könne, und an deren Lösung nun gemeinsam gearbeitet werde.

Stadt vertraue auf die Arbeit des Quartiersmanagements

Man wolle „gemeinsam aktiv werden“, so Tim Kurzbach, die Stadt vertraue auf die Arbeit des Quartiersmanagements, sei aber auch auf das Mittun der Bürger und Bürgerinnen angewiesen. Ausdrücklich lud er Menschen aus der gesamten Stadtgesellschaft ein, im Verein und im Quartier ehrenamtlich aktiv zu werden: „In der Vermittlung von Sprachkenntnissen ebenso wie bei der Möglichkeit, beim Kaffeetrinken miteinander ins Gespräch zu kommen“. Dies könne Hürden überwinden.

Die positive Wirkung von solchen Angeboten bestätigte auch eine der Anwohnerinnen: „Wenn da fünf Jugendliche zusammenstehen, man aber zumindest einen oder eine kennt und ansprechen kann, sind das keine anonymen Mitmenschen. Dann sind es die Kinder von Nachbarn. Und dann kennt man sich und respektiert sich, egal, wie unterschiedlich die Lebenswege auch sein mögen.“

Kurzbach: Herausforderung und Chance zugleich

Solch ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nation sei Herausforderung und Chance zugleich, meinte auch Tim Kurzbach. Er lud alle ein, im Austausch den eigenen Horizont zu erweitern; „Es hilft nicht, mit dem Finger aufeinander zu zeigen.“ Peter Harbecke machte für den Verein „Wir in der Hasseldelle“ klar, dass man sich noch mehr – finanzielle – Unterstützung von Stadt und Land erhoffe, um die gute Arbeit im Quartier weiter zu intensivieren.

Quartiersmanagerin Marina Winkelmann-Lehnen und Hans-Peter Harbecke, Vorsitzender des Vereins "Wir in der Hasseldelle". (Foto: © Bastian Glumm)
Quartiersmanagerin Marina Winkelmann-Lehnen und Hans-Peter Harbecke, Vorsitzender des Vereins „Wir in der Hasseldelle“. (Foto: © Bastian Glumm)

Dies scheint auch notwendig, denn einige der meist älteren Teilnehmerinnen der Veranstaltung meinten im Laufe der Jahre eine „Verschlechterung“ der Situation wahrzunehmen. Dem widersprach ein Anwohner, der die These unterstrich, dass man sich in der Siedlung völlig angstfrei bewegen könne, weil die Nachbarschaft nach wie vor gut funktioniere.

„Multikultureller und generationsübergreifender Austausch“

Ordnungsdezernent Jan Welzel lobte den Spar- und Bauverein ausdrücklich für dessen Engagement in der Siedlung. „Eigentum verpflichtet“, mahnte er mit Blick auf andere Teile der Siedlung an.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass es einen intensiveren „multikulturelleren und generationsübergreifenden Austausch“ geben sollte, um Probleme in den Griff zu bekommen. „Wir gehören zusammen, keiner sollte sich ausgeschlossen fühlen“, betonte Uwe Asbach. „Nur gemeinsam können wir gute Nachbarschaften gestalten und ich lade alle ein, dabei zu sein. Wir als Genossenschaft übernehmen Verantwortung, können aber nur im Zusammenspiel mit allen anderen Akteuren erfolgreich sein.“ Diesen Gedanken nahm Oberbürgermeister Tim Kurzbach auf, forderte auch andere Vereine und die Zivilgesellschaft aus ganz Solingen auf, hier aktiv zu werden.

Das Gespräch in der Hasseldelle „auf der Straße“ gesucht

Schließlich machte sich auf seine Anregung hin eine Gruppe von circa 20 Teilnehmern auf den Weg durch die Siedlung und suchte das Gespräch mit Menschen „auf der Straße“. Das Fazit des Vormittags war durchweg positiv: Nur im Dialog komme man weiter, es bräuchte aber noch eine größere Bandbreite der Akteure.

Für den Aufsichtsrat der Genossenschaft waren auch deren Vorsitzender Hans-Werner Bertl sowie die Mitglieder Claudia Rudolph und Heike Bensberg an der Diskussion beteiligt. Des Weiteren waren vom SBV auch die Sozialarbeiterinnen Julia Horsch und Silke Giertz sowie Nina Lehmann als Leiterin des Teams Wohnen dabei, um sich der Anliegen der Bewohner sofort anzunehmen.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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