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Grusel und Gelächter im Laurel-und-Hardy-Museum

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(v. li. Vera Günther, Saga Grünwald, Wolfgang Günther) Freuen sich gemeinsam auf einen gruseligen und amüsanten Halloween-Abend. (Foto: © Martina Hörle)
(v. li. Vera Günther, Saga Grünwald, Wolfgang Günther) Freuen sich gemeinsam auf einen gruseligen und amüsanten Halloween-Abend. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Zahlreiche Zuhörer hatten sich an diesem Halloween-Abend im kleinen, gemütlichen Raum des Laurel-und-Hardy-Museums eingefunden und warteten neugierig auf das angekündigte Programm aus gruseligen Geschichten und einem noch gruseligeren Film.

Die Solinger Autorin Saga Grünwald hatte eigens für diesen Abend mehrere, zum Teil noch unveröffentlichte Texte sowie Auszüge aus zwei Romanen ausgewählt. Museumsleiter Wolfgang Günther steuerte dazu einen Stummfilm aus dem Jahr 1927 bei, der das Publikum in die humorvolle Welt von Laurel und Hardy entführte.

Grusel mit Irrlichtern und verfluchten Türmen

„Halloween ist die Zeit, in der die Schleier zwischen den Welten dünner sind“, erklärte Saga Grünwald zu Beginn ihrer Lesung. Und tatsächlich führte sie die Zuhörer mit ihren Texten in eine Welt, in der sich das Mystische ganz selbstverständlich mit dem Unheimlichen verband. In ihrem Gedicht „Feenritt“ erweckten Geister die Nacht zum Leben und nahmen einen Wanderer gefangen. In „Der alte Bauer und die Irrlichter“ wurde ein spöttischer Mann für seine Hartherzigkeit bestraft, indem er am Felsenrand in den Abgrund stürzte.

Besonders stimmungsvoll wurde es, als eine Geigenmelodie einen Wanderer zu einer verfallenen Burg lockte. Hinter einer schweren Holztür fand er nichts als Staub, Stille und eine alte Geige, die im Mondlicht schimmerte. In einer weiteren Erzählung suchte ein Reisender Zuflucht in einem alten Turm und wurde Zeuge eines gespenstischen Wiedersehens zweier Liebender, die einst durch Gift vereint in den Tod gingen. Am Morgen jedoch behauptete der Diener, es habe keine Erscheinung gegeben. Es sei nur der Wind gewesen.

Autorin Saga Grünwald präsentierte mehrere, zum Teil noch unveröffentlichte Texte und las auch Auszüge aus zwei Romanen. (Foto: © Martina Hörle)
Autorin Saga Grünwald präsentierte mehrere, zum Teil noch unveröffentlichte Texte und las auch Auszüge aus zwei Romanen. (Foto: © Martina Hörle)

Mit der Ballade von der blinden Helixande erreichte die Lesung ihren düster-romantischen Höhepunkt. Ein Ritter, der um ihre Hand anhielt, wurde vom König den Drachen vorgeworfen, kehrte als Schwarzgewandeter zurück und entführte die Geliebte. Seither, so heißt es, liegt ein Fluch auf dem Schloss.

Nach dieser atmosphärischen Reise durch Feenreiche und Geisterwelten las Saga Grünwald aus ihrem Roman „Der vergessene Schatz der Götter“. Die Archäologin Jocasta Loomis stößt darin bei einer Ausgrabung in Norfolk auf ein rätselhaftes Skelett und ein uraltes Pergament. Ein Fund, der sie ins Visier skrupelloser Grabräuber bringt.

Zwischen Archäologie und Abenteuern

Nach den mystischen Geschichten übernahm Wolfgang Günther die Bühne. Er präsentierte den Stummfilm „Do Detectives Think?“ aus dem Jahr 1927, in dem Stan Laurel und Oliver Hardy als unfähige Detektive über einen Richter wachen sollen, dem ein Verbrecher nach dem Leben trachtet. Wie zu erwarten, geriet alles aus den Fugen, sehr zur Freude der Zuschauer, die sich köstlich amüsierten.

Wolfgang Günther hatte für diesen Abend den Stummfilm „Do Detectives Think? aus dem Jahr 1927 ausgewählt. (Foto: © Martina Hörle)
Wolfgang Günther hatte für diesen Abend den Stummfilm „Do Detectives Think? aus dem Jahr 1927 ausgewählt. (Foto: © Martina Hörle)

„Meine Liebe zu Dick und Doof begann schon in der Kindheit“, erzählte Günther. Oft habe ihn sein Vater ins Kino mitgenommen und damit den Grundstein für seine Leidenschaft gelegt. Gemeinsam mit seiner Frau gründete er in den 1970er Jahren das Laurel-und-Hardy-Museum, das seit 2003 seinen Platz im Stadtteil Wald hat, direkt neben dem Walder Kotten.

Wenn Dick und Doof ermitteln

Zum Abschluss übernahm Saga Grünwald noch einmal Regie und las eine kleine Moritat über eine gescheiterte Entführung, die mit der warnenden Pointe endete, man solle sich besser nicht erwischen lassen. Danach folgte ein Auszug aus ihrem Krimi „Spurlos im Bergischen Land“, in dem an einem idyllischen Grillplatz im Altenhammer eine Leiche gefunden wird und die Ermittler aus Wuppertal vor einem Rätsel stehen.

So endete ein Abend, der Gänsehaut, Spannung und reichlich Heiterkeit vereinte. Ein Halloween, wie es passender kaum sein konnte.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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