SOLINGEN (sg) – Für Ioan Iacob ist es ein neues Thema, das ihn seit einem Jahr beschäftigt. Landschaften. „Die erste gezielte Suche nach Landschaft war in meiner Heimat“, verrät der in Rumänien geborene Künstler. Zweimal im Jahr besucht er seine alte Heimat Siebenbürgen – Transilvanien – und im Herbst 2021 weilte er dort für eine längere Zeit. „Ich habe die Gegend meiner Kindheit abgeklappert“, erzählt er. „Es war, als habe ich sie nie richtig wahrgenommen.“
Die Landschaft ist vielfältiger als die Erinnerung
Doch in jenem Herbst hat Ioan Iacob die so vertraute Landschaft mit anderen Augen betrachtet und festgestellt: „Es ist paradiesisch.“ Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit, denn „im Herbst sind die Farben ganz besonders dramatisch“, sagt er. Die Rot- und Goldtöne vermischen sich mit dem Grau der Erde. „Die Erde wird im Herbst grau und alles, was zuvor von den Blättern verdeckt war, ist nun grau“, beschreibt der Künstler seine Eindrücke. „Es ist eine Farbgebung, die kann mich zehn Jahre beschäftigen.“
Ioan Iacob brachte zahlreiche Eindrücke aus Rumänien mit und begann dann in seinem Atelier in Düsseldorf mit der Arbeit an seinem neuen Thema Landschaften. Der kreative Prozess begann bereits in Rumänien. „Ich sehe etwas, was mich anzieht“, erklärt der Künstler, „und ich stelle mir die Frage: ist das etwas, was ich in meine Malerei einbringen kann oder nicht?“ All die Eindrücke speichert er in seinem Gedächtnis. „Ich habe ein ganzes Repertoire im Gedächtnis. Das schleppe ich mit mir herum.“
Wenn er dann soweit ist, mit der Arbeit zu beginnen, setzt er einen Prozess in Gang, bei dem die in seiner Erinnerung gespeicherten Bilder sich entwickeln, umgeformt werden, so dass sie zu einem Teil seiner selbst, ja, zu einem Kunstwerk werden. Denn ein Bild nach der bloßen Erinnerung zu malen, ist Ioan Iacob zu wenig. „Die Erinnerung ist sehr einseitig“, betont er. „Die Landschaft ist viel vielfältiger.“
Transsilvanien in der Galerie ART-ECK
Insgesamt 20 Bilder in ganz unterschiedlichen Formaten hat Ioan Iacob für seine Ausstellung „Transilvania – Landschaften“ ausgewählt. Es sind Bilder, die den Betrachter mitten in feuchte Moorlandschaften versetzen, in welchen sich die Weite des Himmels in den Wasseransammlungen spiegelt. Überhaupt spielt Wasser und seine Reflektionen eine dominierende Rolle in der Ausstellung. Genauso wie die Schönheit des Vergänglichen, die der Herbst in all seinen Facetten offenbart.
„Alle Bilder sind in 2022 entstanden“, sagt Galerist Dirk Balke, der bereits die sechste Ausstellung mit Ioan Iacob im ART-ECK zeigt. Die Vernissage findet am Samstag, 14. Januar um 16 Uhr statt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 25. Februar. Zu beachten sind die geänderten Öffnungszeiten: mittwochs und freitags von 15 bis 18.30 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr.