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Klinikum: Jugendliche informieren sich über Schlaganfall

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Eine Gruppe von 18 Jugendlichen war heute zu Besuch im Städt. Klinikum. Im Rahmen ihrer Ausbildung zu Sozialassistenten ohne Schwerpunkt am Mildred-Scheel-Berufskolleg informierten sie sich ausführlich über das Thema Schlaganfall. (Antje Schäfer, Klassenlehrerin, 4. v. li., Dr. Ulrich Bock, re.) (Foto: © Martina Hörle)
Eine Gruppe von 18 Jugendlichen war heute zu Besuch im Städt. Klinikum. Im Rahmen ihrer Ausbildung zu Sozialassistenten ohne Schwerpunkt am Mildred-Scheel-Berufskolleg informierten sie sich ausführlich über das Thema Schlaganfall. (Antje Schäfer, Klassenlehrerin, 4. v. li., Dr. Ulrich Bock, re.) (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – 18 Jugendliche vom Mildred-Scheel-Berufskolleg sind heute zu Gast im Klinikum. Die angehenden Sozialassistenten ohne Schwerpunkt, so nennt sich das Berufsbild, möchten sich im Rahmen ihrer Ausbildung über das Thema Schlaganfall informieren. Dr. Ulrich Bock, Neurologischer Leiter der Interdisziplinären Schlaganfalleinheit, und Dr. Michael Schmitz, Oberarzt Klinik für Nephrologie und Allgemeine Innere Medizin, schildern die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten, die für eine Behandlung zur Verfügung stehen.

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Schlaganfall dritthäufigste Todesursache

Der Schlaganfall ist mittlerweile nach Krebs- und Herzerkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Doch noch immer wird er zu wenig beachtet. Vor allem die Betroffenen selbst ignorieren die Alarmzeichen. Im Jahr 2016 waren 270.000 Todesfälle auf Schlaganfälle zurückzuführen. „Bei einem Schlaganfall gilt es, keine Zeit zu verlieren“, betont Dr. Bock. „Deshalb ist es sehr wichtig, die Bevölkerung darüber aufzuklären. Je schneller Maßnahmen ergriffen werden können, desto größer ist die Chance auf Risikominimierung oder sogar Heilung.“

Dr. Bock gibt den Jugendlichen eine Fülle von interessanten Informationen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten bei Schlaganfall. Der Neurologe ist seit 14 Jahren am Städt. Klinikum tätig. (Foto: © Martina Hörle)
Dr. Bock gibt den Jugendlichen eine Fülle von interessanten Informationen zu Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten bei Schlaganfall. Der Neurologe ist seit 14 Jahren am Städt. Klinikum tätig. (Foto: © Martina Hörle)

Der Schlaganfall ist eine akute, schlagartige Erkrankung. Was gerade noch ging, geht jetzt nicht mehr. In 80 Prozent aller Fälle handelt es sich um einen Hirninfarkt, also unblutig. 20 Prozent erleiden eine Hirnblutung. Die Hälfte aller Patienten ist danach auf fremde Hilfe angewiesen oder behält mindestens eine Behinderung zurück. Ein Viertel von ihnen stirbt.

Keine kostbare Zeit verlieren

„Das Gehirn ist ja zuständig für Körperbewegungen, Sehen und Sprache“, erläutert Dr. Bock. „Wenn ein Patient gestürzt ist und mit Brüchen eingeliefert wird, ist es außer der Behandlung der Brüche notwendig, den Grund des Fallens zu ermitteln. Vielleicht war es ein Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung. Je schneller der entdeckt wird, desto schneller kann die Behandlung einsetzen.“ Ebenso kann es zu einer Verengung des Gesichtsfeldes oder zu Sprachstörungen kommen. Und noch einmal betont der Arzt ausdrücklich, wie wichtig es ist, keine Zeit zu verlieren.

Michael Raskop und Antje Schäfer, beide Lehrkräfte für Gesundheit und Pflege, sind von dem Vortrag ganz begeistert. Sie diskutieren mit Dr. Bock über Möglichkeiten zu Veranstaltungen für künftige Gruppen. (Foto: © Martina Hörle)
Michael Raskop und Antje Schäfer, beide Lehrkräfte für Gesundheit und Pflege, sind von dem Vortrag ganz begeistert. Sie diskutieren mit Dr. Bock über Möglichkeiten zu Veranstaltungen für künftige Gruppen. (Foto: © Martina Hörle)

Dr. Schmitz geht auf die Risikofaktoren ein. Durch Zivilisationskrankheiten sind mittlerweile jüngere Menschen ebenfalls gefährdet. Neben den bekannten und beeinflussbaren Faktoren wie Rauchen, hoher Blutdruck und Übergewicht gibt es auch Umstände, die man nicht beeinflussen kann. So beispielsweise Alter und Geburtsgewicht. Auf den Spezialstationen für Schlaganfall-Patienten, so genannten Stroke Units, arbeitet ein erfahrenes Team von Fachärzten zusammen. Im Klinikum sind es Neurologen, Kardiologen, Internisten, Gefäßchirurgen, Hypertensiologen, Therapeuten, Radiologen, Neurochirurgen und natürlich speziell geschultes Pflegepersonal. Anstelle des Begriffs „Stroke Unit“ verwendet man hier die Bezeichnung „Interdisziplinäre Schlaganfalleinheit“, kurz ISE.

Spezialistenteam auf der Interdisziplinären Schlaganfalleinheit

Antje Schäfer und Michael Raskop, Lehrkräfte für Gesundheit und Pflege, haben die Jugendlichen begleitet. Schäfer ist außerdem die Klassenlehrerin der Gruppe. „Vieles davon hatten wir schon im Unterricht besprochen. Das war jetzt noch mal eine tolle und interessante Zusammenfassung.“ Dann steht der Klassenarbeit nächste Woche ja nichts mehr im Weg.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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