SOLINGEN (bgl) – Das alte Mammographie-Gerät, das im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Klinikum im Einsatz war, war nicht mehr zeitgemäß. Viel zu lange dauerte eine Mammographie in der Operationsvorbereitung. Kein Wunder, wurden die Bilder zunächst auf Kassette gespeichert und konnten danach erst ausgewertet werden. Dazu kam auch noch die Strahlenbelastung, der sich die Patientinnen und auch das Personal aussetzen mussten.
Wurde das Gerät genutzt, mussten alle anderen Personen den Raum verlassen. All das ist ab morgen nur noch Vergangenheit, wenn das neue hochmoderne Mammographie-Gerät im Klinikum in Betrieb genommen wird. „Für uns bedeutet das einen Quantensprung. Das Gerät arbeitet sehr viel strahlungsärmer und wir können den Workflow verbessern“, freut sich Klinikum-Chefin Barbara Matthies. Bereits am Dienstag sollen die ersten Patientinnen mit dem rund 150.000 Euro teuren Gerät untersucht werden.
Einsparung von 30 Prozent Strahlung und sehr viel Zeit
„Das Gerät ist voll digital, wir sparen 30 Prozent Strahlung ein und können sofort auf einem Monitor das Ergebnis sehen“, erklärt Professor Dr. René Lorenz, Chefarzt des Institutes für Radiologie. Habe man in der OP-Vorbereitung mit der alten Technologie gut eine halbe Stunde für eine Mammographie benötigt, könne man das jetzt in fünf bis zehn Minuten erledigt haben. Für die Patientinnen ebenso wie für das behandelnde Personal bedeutet das eine deutliche Erleichterung.
Im Oktober hat Dr. Manuela Seifert die Leitung der Abteilung für Senologie / Brustklinik innerhalb der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum übernommen. Sie muss sich bei ihren operativen Eingriffen auf die Ergebnisse der Mammographien verlassen, denn „es gibt halt Tumore, die man nicht ertasten kann. Insofern kann ein Brustzentrum ohne Mammographie im Grunde gar nicht funktionieren“, betont die Ärztin. Während im Remscheider Sana-Klinikum das moderne und volldigitale „Mammomat Inspiration“ des Herstellers Siemens bereits seit einiger Zeit im Einsatz ist, zieht das Städtische Klinikum als Kooperationspartner im Brustzentrum jetzt nach.
Gerät passt Kompressionsdruck automatisch an
„Es handelt sich dabei die neueste Entwicklung und das meistverkaufte Mammographie-Gerät in Deutschland“, macht Professor Dr. René Lorenz deutlich. Im Rahmen der Untersuchung stellt das Gerät den Kompressionsdruck automatisch ein. Da die Mammographie von vielen Frauen ohnehin als unangenehm empfunden wird, sorgt diese moderne Methode für die Vermeidung von unnötigem Druck. Das Gerät bietet hochauflösende Bildqualität und sorgt so für eine sehr viel bessere Visualisierung von Gewebestrukturen der Brust, die die Erkennung eines Mamakarzinoms noch effektiver werden lässt.