SOLINGEN (red) – Die Zentrale Notfallambulanz (ZNA) am Städtischen Klinikum Solingen hat sich als eine der ersten Einrichtungen in Deutschland einer speziellen externen Qualitätsprüfung unterzogen. Am 19. Dezember prüften Auditoren der Firma „DiOcert“ die Prozesse und Abläufe anhand eines Kriterienkatalogs, der von der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin sowie der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin entwickelt wurde.
Bei der Prüfung stehen die besonderen Anforderungen an die Notfallaufnahmen im Fokus: Zeitfaktor und fachliche Qualität der Behandlung. ZNA-Chefarzt Dr. med. Patric Tralls und sein Team mussten beispielsweise belegen, wie lange es dauert, dass ein Patient nach der Ersteinschätzung durch einen Facharzt untersucht wird. Auch die Zeitwerte für die Anschlussbehandlung, etwa eine Notoperation oder die Verlegung auf eine Station, geben den Auditoren eine Auskunft darüber, wie gut eine ZNA organisiert ist.
Zeitfaktor und fachliche Qualität der Behandlung
Die Vorbereitung auf die Prüfung strengt alle Kräfte an. Das ärztliche und pflegerische Team der ZNA im Klinikum hat das gesamte letzte Jahr engagiert an einem Strang gezogen, um die strengen Kriterien zu erfüllen. „Wir sind froh und auch ein wenig stolz, dass wir es geschafft haben“, gibt Dr. Tralls zu. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es als einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung des Bereiches gesehen“, so der Chefarzt.
Das Erlangen des Qualitätszertifikates verpflichtet das Team zu weiteren regelmäßigen Schulungen und Audits. Auch das Einhalten von bestimmten Standards, wie zum Beispiel im Hinblick auf Patientensicherheit oder Risikomanagement ist eine weitere Verpflichtung, die das Team der ZNA mit der Zertifizierung auf sich genommen hat.
Als 16. Notfallambulanz bundesweit Prüfung bestanden
„Wir sind die 16. Notfallambulanz dieser Größe in Deutschland, die diese Prüfung erfolgreich bestanden hat“, erklärt Dr. Tralls. Damit verfügt die Einheit über ein Qualitätsmerkmal, das allen Patienten, Angehörigen, Zuweisern und Rettungsdiensten eine wichtige Orientierung gibt. „Die ZNA ist eine der sensibelsten Krankenhauseinheiten. Vertrauen und Transparenz in die Leistungsqualität zu bringen, ist für diesen Bereich von besonderem Stellenwert“, erklärt Professor Dr. Thomas Standl.
Der Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Operative Intensiv- und Palliativmedizin und künftiger Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums war im Jahr 2009 in seiner früheren Funktion als Medizinischer Direktor die treibende Kraft bei der Errichtung einer der ersten interdisziplinären Zentralen Notfallambulanzen Deutschlands. Dr. Patric Tralls hat seitdem mit seinem Team maßgeblich die Entwicklung der ZNA gestaltet.