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Klinikum: Refluxzentrum Bergisches Land nimmt Arbeit auf

Arbeiten beim Refluxzentrum Bergisches Land Hand in Hand zusammen: v.li Professor Dr. Andreas Sesterhenn, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Professor Dr. Wolfgang Schwenk, seit einem halben Jahr Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Professor Dr. Boris Pfaffenbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin am Klinikum. (Foto: © Bastian Glumm)

Arbeiten beim Refluxzentrum Bergisches Land Hand in Hand zusammen: v.li Professor Dr. Andreas Sesterhenn, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Professor Dr. Wolfgang Schwenk, seit einem halben Jahr Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Professor Dr. Boris Pfaffenbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin am Klinikum. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Das Städtische Klinikum Solingen hat das Refluxzentrum Bergisches Land ins Leben gerufen. Auf Initiative von Professor Dr. Wolfgang Schwenk, seit einem halben Jahr Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum, bündelt das Krankenhaus seine Ressourcen und Kompetenzen in diesem Behandlungsfeld. Unter einem Reflux versteht der Mediziner das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre. „Man kann davon ausgehen, dass gut zehn Prozent der Bevölkerung an derartigen Symptomen leiden. Es ist praktisch eine Volkskrankheit“, weiß Schwenk zu berichten.

Die Ursachen für eine solche Erkrankung, bei der der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr voll funktionsfähig ist, können vielfältig sein. Angefangen bei falscher Ernährung und Fettleibigkeit, dem übermäßigen Konsum von Tabak und Alkohol bis hin zu Stress oder einer krankhaften Verhärtung des Gewebes (Sklerose) können zahlreiche Umstände für einen Reflux ursächlich sein.

Drei angewandte Behandlungsmethoden

Im Refluxzentrum Bergisches Land wird Professor Dr. Wolfgang Schwenk mit seinen Kollegen Professor Dr. Boris Pfaffenbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin am Klinikum, und Professor Dr. Andreas Sesterhenn, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Hand in Hand zusammenarbeiten.

„Die medikamentöse Behandlung wirkt bei etwa 70 Prozent der Patienten“, zeigt Schwenk eine von drei derzeit angewandten Behandlungsformen auf. Während der Einsatz von Protonenpumpenhemmern (PPI) nach wie vor bei vielen Reflux-Patienten Teil der Behandlung ist, kommen andere nicht um eine Operation herum. Bei der Fundoplikatio wird von den Chirurgen aus dem oberen Magenanteil eine Manschette gebildet, die um den Verschlussmechanismus gelegt wird.

Neue EndoStim-Stimulationstherapie kommt zum Einsatz

Mit der EndoStim-Stimulationstherapie kommt zudem seit kurzem eine neue Methode zur Anwendung. „Dabei handelt es sich um eine Alternative zur klassischen Operation. Es ist ein Gewinn für den Patienten wenn er weiß, dass die Anatomie unangetastet bleibt“, macht Professor Dr. Wolfgang Schwenk deutlich. Denn bei EndoStim werden Stimulationselektroden am unteren Teil der Speiseröhre implantiert, die mit einem kleinen „Schrittmacher“ verbunden sind.

„Das bieten wir ausgewählten Patienten an, es handelt sich dabei noch um kein Standardverfahren“, so Schwenk weiter. Bei der Bestätigung der Diagnose arbeitet man im Refluxzentrum eng zusammen. Dabei wird auf eine endoskopische Untersuchung ebenso zurückgegriffen, wie auf Impendanzmessungen (Sondenmessung in der Speisehöhre), der Manometrie (Druckmessung) und weiteren Methoden, die vor allem in den Bereich der Klinik für HNO fallen.

Klassisches Sodbrennen weit verbreitet

Hier arbeitet man interdisziplinär sehr eng zusammen. Übrigens: Wer hin und wieder über das klassische Sodbrennen klagt, gerade nach fettigem Essen oder einem zünftigen Abend, muss nicht zwingend unter eine Refluxerkrankung leiden. Wer chronische Probleme hat, sollte jedoch einen Arzt aufsuchen.

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